„Bittet, so wird euch gegeben”. Es ist nichts Unbestimmtes in diesen Worten. Ihre Bedeutung ist einfach und direkt und ebenso maßgebend wie damals, als Christus Jesus sie äußerte. Es wäre im Widerspruch mit seiner göttlichen Art gewesen, die Menschheit mit einer Verheißung zu täuschen, die nicht erfüllt werden würde oder könnte. Wir sind daher gezwungen, die biblische Schlußfolgerung anzunehmen, daß wir „übel bitten”, wenn wir „bitten und nicht nehmen”. Es ist daher höchst wichtig zu verstehen, wie man bitten, d.h. recht beten soll.
In der Form unseres Bittens, die Gebet genannt wird, kommen folgende Punkte in Betracht: erstens der Bittende oder die Bittenden; zweitens der erbetene Gegenstand; drittens die wahre Art Gottes. Das menschliche Gemüt ist unbefriedigt. Bewußt oder unbewußt sehnt es sich beständig nach Befriedigung. Das unerleuchtete menschliche Gemüt glaubt, daß materielle Dinge sein Sehnen nach etwas Besserem befriedigen können, und so bitten die Menschen Gott, der der unendliche Geist ist und keine Form von Begrenzung oder Unvollkommenheit kennt, um materielle Dinge. Solches Bitten ist Gott unbekannt und wird nicht von Ihm erhört. Es ist klar, daß dies nicht das Bitten ist, von dem Jesus sprach.
Die Christliche Wissenschaft erleuchtet die Bibel, die die wahre Art der Gottheit enthüllt. Das erleuchtete Verständnis, daß Gott die Quelle alles Guten ist, befähigt einen, recht zu beten. Denn den Geber kennen, heißt die Art Seiner Gaben kennen, d.h. diejenigen Dinge kennen, um die man beten oder bitten kann. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” legt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, das Wort Gott wie folgt aus (S. 465): „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.
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