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Erkenntnis und Beweis

Aus der Juni 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Elisas Diener sah, daß der Feind sich rings umher gelagert hatte, fürchtete er sich. Aber sein Herr verstand, daß Gottes Macht gegenwärtig war, und daß das Böse sie nicht überwältigen konnte. Dieses Verständnis befähigte ihn, zu seinem Diener zu sagen: „Fürchte dich nicht! denn derer ist mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind”. Dann betete er, daß dem Diener die Augen geöffnet werden möchten, damit auch er die Gegenwart Gottes, des Guten, sehen könnte. Und wir lesen, daß der Diener, nachdem ihm die Augen geöffnet waren, sah, „und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her”.

Elisa betete nicht, daß etwas geschehen sollte, sie zu retten. Er erklärte einfach eine Tatsache, die Wahrheit der ewigen Oberhoheit Gottes, und betete dann, daß dem Diener die Augen geöffnet werden möchten, diese Wahrheit zu sehen.

Wenn heute wie zu Elisas Zeit Gefahr zu drohen scheint, müssen wir beten, daß uns die Augen geöffnet werden, damit wir uns der Allgegenwart Gottes bewußt werden können, „bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”, und dem sich keine Macht widersetzt; ja, daß wir hier und jetzt Seine Allheit erkennen können.

Auf Seite 7 in „Unity of Good” hat Mary Baker Eddy geschrieben: „Das Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Kraft wie nichts anderes es kann”. Warum? Weil das Anerkennen der Vollkommenheit Befreiung von dem Glauben an Unvollkommenheit bedeutet. Die Vollkommenheit steht fest. Sie braucht nicht wahr zu werden; sie ist wahr. Und wenn wir unser Denken auf die Allheit des Geistes, die Vollkommenheit des Seins, auf das Leben, das keinen Tod kennt, auf die Liebe, die keinen Haß kennt, gegründet haben, haben wir es in bewußte Erkenntnis der Wirklichkeit gebracht, und die Folge ist, daß die Unwirklichkeit — der Glaube an die Materie oder das sterbliche Gemüt, dessen vermeintlichen Gesetze und mutmaßliche Intelligenz — aus dem Bewußtsein verschwunden, zerstört ist.

Auf Seite 454 ihres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” hat Mrs. Eddy geschrieben: „Warte geduldig, bis die göttliche Liebe auf den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet. Geduld ‚aber soll fest bleiben bis ans Ende‘”. Sie heißt uns nicht geduldig warten, bis der Materie etwas geschieht, bis Krankheit geheilt wird, bis Geld kommt oder etwas anderes Materielles stattfindet. Sie wußte, daß die unharmonische Bekundung verschwindet, wenn die wahre Idee verstanden wird.

Wenn wir „geduldig warten, bis die göttliche Liebe auf den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet”, gleichviel, ob dies augenblicklich oder langsamer vollbracht wird, ist der Beweis erbracht. Der vollkommene Begriff und der Beweis sind nicht voneinander getrennt. Der Beweis ist erbracht, wenn die Liebe den vollkommenen Begriff bildet, und wenn die Anmaßungen des sterblichen Gemüts zum Schweigen gebracht sind.

Wir leben in einer mentalen Welt. Wohnung, Büro, Geschäft, Umgebung sind Bekundungen des menschlichen Gemüts. Dinge oder Zustände um uns her, die falsch zu sein scheinen, sind vergegenständlichte falsche Gedankenbilder. Der Ort, wo sie zu berichtigen sind, ist in unserem Denken. Da das Böse, gleichviel in welcher Gestalt, immer der Ausdruck des fleischlichen Sinnes, eine falsche Einflüsterung ist, braucht es nur als das gesehen zu werden, um zerstört zu werden. Wenn wir das Böse als Personen, Lagen oder Dinge sehen, sind unsere Probleme schwer zu lösen. Sehen wir aber, daß das Böse eine falsche Einflüsterung oder eine Lüge über Gott und den Menschen ist, so können unsere Probleme leicht gelöst werden.

Wir hören zuweilen sagen: „Ich mache mir immer die Wahrheit klar; aber das Problem ist noch nicht gelöst, der Zustand ist nicht gewichen”. Aber da Gott ist, da die Vollkommenheit Tatsache ist, zerstört das Wissen der Wahrheit unumgänglich die falsche Voraussetzung, gerade wie das Wissen, daß zweimal zwei vier ist, den Glauben zerstört, daß zweimal zwei fünf sei. Ein falscher Glaube ist keine Tatsache. Daher kann er kein Gesetz sein, das sich geistigem Wissen widersetzt. Geistiges Wissen schließt falsches Glauben aus.

Im 6. Kapitel seines Briefs an die Epheser sagt Paulus: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel”. Was für eine ermutigende Erklärung! Nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen wir, sondern nur gegen falsche Einflüsterungen. Wenn wir dies wahrhaft sehen, verstehen wir die Vision des Johannes klarer, als er sah, daß das Böse verworfen wurde, und er „eine große Stimme hörte, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht vor Gott”.

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