Die Christliche Wissenschaft offenbart Gott als die unveränderliche Liebe, das allumfassende göttliche Gemüt, das unwandelbare Prinzip, die einzige Ursache und den einzigen Schöpfer alles wirklich Bestehenden. So offenbart diese Wissenschaft Gottes unendliches und ewiges Wesen, Seine Allgegenwart, Seine Allwissenheit, Seine Allmacht und Unveränderlichkeit. Gott, der Geist, schließt alles Gute, Wahre und Vollkommene in sich. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 113) erklärt Mary Baker Eddy: „Gott ist Alles-in-allem”.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch Gottes Bild und Gleichnis ist, in Übereinstimmung mit der Erklärung im 1. Kapitel des 1. Buchs Mose: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn”. Der Mensch, geistig geschaffen, ist eins mit Gott und drückt alle Eigenschaften seines Schöpfers aus. Christus Jesus erkannte seine Einheit mit dem Vater, als er sagte: „Ich und der Vater sind eins” und: „Was er sieht den Vater tun, ... das tut gleicherweise auch der Sohn”.
Um uns unserer Einheit mit Gott, unserem Vater, bewußt zu werden, müssen wir Ihn verstehen und lieben lernen. Wir müssen unbedingtes Vertrauen zu Ihm haben, dem göttlichen Gesetz völlig gehorsam sein und diesen Gehorsam auf praktische Art ausdrücken. Wie man in einem Spiegel die Widerspiegelung seines Gesichts sieht, so kann man in der göttlichen Wissenschaft sehen, daß der geistige Mensch Gott, den Geist, widerspiegelt. Da Gott die Liebe ist, drückt Seine Widerspiegelung, der Mensch, Liebe, nicht Selbstsucht oder Haß, Gutes, nicht Böses, aus. Gott ist das Leben; daher drückt der Mensch, Seine Widerspiegelung, Gesundheit und Freiheit, ja, ewiges Leben aus. Gott ist allmächtig; daher spiegelt der Mensch, Seine Widerspiegelung, Stärke, Kraft und Herrschaft wider.
Der Christliche Wissenschafter spiegelt geistige Kraft in dem Maße wider, wie er Gott als das eine unendliche und einzige Gemüt anerkennt. Das sogenannte sterbliche Gemüt muß als unwirklich gesehen werden. Seine falschen, materiellen Annahmen müssen durch geistige Ideen, welche göttliche Kraft und Intelligenz ausdrücken, zerstört werden. „Am meisten bedürfen wir des Gebets inbrünstigen Verlangens nach Wachstum in der Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 4). „Selbstvergessenheit, Reinheit und liebevolles Wesen sind beständiges Gebet” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 15). Die Betätigung dieser Tugenden entwickelt das geistige Verständnis, wodurch wir geistige Tatsachen wahrnehmen und dadurch geistige Kraft ausdrücken.
Irrtum, Krankheit und Mangel sind unwirkliche, falsche Annahmen des sogenannten sterblichen Gemüts. Dieses sterbliche Gemüt hat mit dem göttlichen Gemüt nichts gemein, sondern sieht alle Dinge als zeitlich und der Disharmonie und dem Verfall unterworfen. Im göttlichen Gemüt, das alles schafft und erhält, was wirklich ist, ist alles ewig und vollkommen. In dem Maße, wie wir durch Widerspiegelung göttlicher Eigenschaften unser Einssein mit dem göttlichen Gemüt bestätigen, sehen wir das Weltall, wie Gott es sieht — geistig und vollkommen.
Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie wir aus dem Traum des sterblichen Daseins aufwachen und die Wirklichkeit, die Macht und die Herrlichkeit des geistigen Seins sehen können. Schritt für Schritt lernen die Schüler dieser Wissenschaft „die Tiefen der Gottheit” verstehen. Und sie müssen ihr Verständnis in ihrem täglichen Leben ausdrücken, so daß sich ihre Vision der Wirklichkeit erweitert. So wird man in das gelobte Land geführt, wo man immer größere Freiheit und Harmonie zum Ausdruck bringt.
Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 99): „Die ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit, die sich in Gesundheit, Reinheit und Selbstaufopferung offenbaren, müssen die menschliche Erfahrung vertiefen, bis die Annahmen des materiellen Daseins als armselige Täuschung erkannt werden, und Sünde, Krankheit und Tod der wissenschaftlichen Demonstration des göttlichen Geistes und dem geistigen, vollkommenen Menschen Gottes auf ewig Raum geben”.