Gesinnungstreue Christliche Wissenschafter sehen Mary Baker Eddy als die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft an. Sie verstehen auch, daß das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy die endgültige und vollständige Offenbarung der Wahrheit in unserer Zeit enthält. Daher ist es natürlich, daß sie Wissenschaft und Gesundheit in Verbindung mit der Bibel als den einen und einzigen Maßstab für das christlich-wissenschaftliche Lehren und Ausüben annehmen. Außerdem haben sie im Handbuch Der Mutterkirche (Art. IV, Abschn. 1) betreffs des Bewerbers um Mitgliedschaft die Satzung: „Die Bibel in Verbindung mit Wissenschaft und Gesundheit und Mrs. Eddys anderen Werken sollen seine einzigen Lehrbücher sein beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft und beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens”.
Hieraus ist klar ersichtlich, daß ein Mitglied Der Mutterkirche, das glaubt, es übertreffe Mrs. Eddy im Verständnis der Christlichen Wissenschaft oder könne ihre Lehren besser darlegen als sie, ganz gewiß im Irrtum ist. Er betritt gefährlichen Boden und verfolgt einen Weg, der nur zu schließlichem Unglauben führen kann. Sein Erwachen zu dieser Tatsache und seine Willigkeit, den zurückgelegten Weg in Demut und Gehorsam zurückzugehen, ist nötig, ihn wieder auf den festen Boden der Treue und der Dienlichkeit für die Sache der Christlichen Wissenschaft zu stellen.
Zwar haben Redner, Lehrer und andere viel geschrieben und gesagt, was sich Christlichen Wissenschaftern als hilfreich erwiesen hat; aber glauben, daß dies irgendwie als befriedigender Ersatz für die Lehren der Bibel und des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs dienen könnte, wäre ein großer Irrtum. Es wäre auch ein Irrtum zu glauben, daß Bücher und Broschüren darüber erforderlich seien, die in den Werken unserer Führerin enthaltenen Darlegungen klarzumachen. Hingebendes und beharrliches Forschen in diesen Werken enthüllt ihre wahre Bedeutung und gibt dem Wissenschafter eine feste Grundlage, auf der er sich betätigen kann.
Der erste Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft lautet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497): „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserem geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt”. Und Mrs. Eddy hat in Wissenschaft und Gesundheit die Inspiration und Erklärung gegeben, wodurch Bibelstellen, die unverständlich geschienen haben mögen, verstanden und als beweisbar erfunden werden können. Sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 241): „Nimm der Bibel die geistige Bedeutung, und diese Schriftensammlung vermag für die Sterblichen ebensowenig zu tun, wie Mondstrahlen einen vereisten Fluß zu schmelzen vermögen”.
Mrs. Eddy selber betrachtete das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch als eine Offenbarung, und nicht als etwas, was sie menschlich entwickelt hatte. Sie wußte besser als andere, daß sie die in diesem Buche enthaltenen Erklärungen unmittelbar von Gott, dem göttlichen Gemüt, empfing. Frühere Angehörige ihres Haushalts haben gesagt, daß sie oft, wenn sie über die Christliche Wissenschaft befragt wurde, im wesentlichen sagte: „Laßt uns sehen, was Wissenschaft und Gesundheit hierüber sagt”. In dem Aufsatze „Das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch” in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 114) schreibt Mrs. Eddy: „Nicht ich, sondern die unendlich höhere göttliche Kraft der Wahrheit und der Liebe diktierte.Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘. Ich habe die höhere Bedeutung dieses Buchs verstehen gelernt, seit ich es geschrieben habe”. Und auf der nächsten Seite fährt sie fort: „Ich würde erröten, von ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ zu schreiben, wie ich geschrieben habe, wenn es menschlichen Ursprungs wäre, und wenn ich getrennt von Gott seine Verfasserin wäre. Da ich aber nur eine Schriftstellerin war, die die Harmonien des Himmels in der göttlichen Metaphysik widerhallen ließ, kann ich nicht überbescheiden in meiner Beurteilung des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs sein”.
Ohne im mindesten daranzudenken, den Wert dessen herabzusetzen, was in Vorträgen, in den in unseren Zeitschriften veröffentlichten Aufsätzen oder in richtigen Erklärungen von christlich-wissenschaftlichen Lehrern und Ausübern hilfreich gesagt worden ist, kann unumwunden gesagt werden, daß diese Erklärungen für den Christlichen Wissenschafter keinen praktischen Wert hätten, wenn sie nicht mit den in Mrs. Eddys veröffentlichten Werken enthaltenen Erklärungen übereinstimmten.
Die Christlichen Wissenschafter tun gut daran, die Ermahnung des Apostels Paulus in seinem zweiten Briefe an Timotheus ernstlich zu beachten: „Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit”.