Mrs. Eddy wußte ganz gut, wie notwendig es war zu beweisen, daß die von ihr entdeckte Wissenschaft die Menschheit von ihrer Sünden- und Krankheitslast befreien würde. Hiervon war sie fest überzeugt. Ihre Worte mußten durch Werke bestätigt werden. Durch ihre eigene Mitwirkung und die Mitwirkung ihrer ersten Schüler war die Heiltätigkeit bald eingeführt. Außerdem folgten der Verbreitung des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” sofort Heilungen von Disharmonie verschiedener Art durch das Lesen seines inspirierten Inhalts. Die Geheilten fühlten sich bewogen, Mrs. Eddy und dem Schriftleiter des Journal of Christian Science Zeugnisse über diese Heilungen als Ausdruck des Dankes für die Befreiung von ihren Lasten zu senden.
Mit der weiteren Verbreitung des Lehrbuchs nahm die Zahl dieser aus einem beständig sich ausdehnenden Felde kommenden Zeugnisse zu. Aus allen Teilen der Vereinigten Staaten, aus Ost und West, aus Nord und Süd, von den großen Städten wie von den bescheidensten Dörfchen kamen diese Beweise, daß der in ihrem Lehrbuch dargelegte heilende Christus dieselben Heilungen bewirkte, die im Neuen Testament so bestimmt berichtet sind. Daß diese große „Wolke von Zeugen” Mrs. Eddy ermutigte, dürfen wir wohl glauben.
Viele dieser Heilungszeugnisse wurden in den ersten Ausgaben des Journal of Christian Science veröffentlicht, d. h. so viele, wie der Raum zuließ. Als unsere Führerin beschloß, viele ihrer Ansprachen, Briefe, Bibellektionen und Antworten auf Fragen in einer dauernderen Form zu veröffentlichen, hielt sie es für weise, auch Beispiele des Erfolgs ihres hingebenden Bemühens beizufügen. Daher wurden annähernd 60 Seiten Zeugnisse von Personen gedruckt, die ohne die Hilfe eines Ausübers durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit von Krankheiten verschiedener Art geheilt worden waren. Wenn die im Lehrbuch enthaltene Wahrheit gründlich erfaßt worden war, war das Denken des Suchers umgewandelt worden, und mit dieser Umwandlung hatte die Heilung stattgefunden. Hier war der Beweis, Beweis in Fülle für Mrs. Eddys leitenden Satz, daß Gott, der göttliche Vater-Mutter, durch Seinen Christus zur Verfügung steht, alles der Wahrheit Unähnliche, das im menschlichen Bewußtsein festgehalten wird, zu zerstören, und daß Heilung stattfinden würde, wenn die falsche Annahme über das Weltall und den Menschen beseitigt würde. Prüft man diese Zeugnisse, so sieht man, daß die Christliche Wissenschaft schon in ihrer Anfangszeit das Werk vollbrachte, von dem Mrs. Eddy nachdrücklich erklärt hatte, daß sie es tun würde. Ihre Behauptungen wurden in jeder Einzelheit, soweit menschliche Angelegenheiten und Zustände unter den Einfluß der unendlichen Wahrheit gebracht werden können, bestätigt.
Unter diesen Briefen befindet sich die schon erwähnte kurze Mitteilung des Dichters Longfellow, worin er den Empfang eines ihm von der Verfasserin übersandten Lehrbuchs bestätigt und ihr für dessen Vorzüglichkeit dankt. Der hervorragende Gelehrte und Philosoph A. Bronson Alcott verlieh seiner freundlichen Anerkennung der von Mrs. Eddy enthüllten Wahrheiten Ausdruck. Ein Teil seines Briefes lautet: „Ju unserer in Sinnlichkeit versunkenen Zeit freue ich mich, Ihre Stimme zu hören, die für Gott und die Unsterblichkeit ein überzeugendes Wort spricht, und noch mehr freut es mich, daß diese Worte Weissagungen einer Frau sind”. Es war etwas Neues, daß eine Frau altehrwürdige Theorien über Gott und Sein Weltall so kühn herausforderte. Was für eine Ermutigung solche Botschaften unserer Führerin brachten, die in der Wüste menschlicher Hoffnungen sich abmühte, das Christusheilen einzuführen, können wir nur vermuten.
Es ist bemerkenswert, daß eines der vielen Heilungszeugnisse von einem Arzt ist, was zeigt, daß in der Anfangszeit der Christlichen Wissenschaft sogar ein ausübender Arzt, der durch seine eigenen Heilmittel keine Erleichterung fand, bei der Christlichen Wissenschaft die Heilung suchte, die er anderwärts nicht gefunden hatte. Der Sauerteig der Wahrheit fand seinen Weg über das Meer, und die Geheilten, darunter ein Geistlicher, zeugten für die Gegenwart des heilenden Christus.
Es sind eindrucksvolle Zeugnisse, unter ganz verschiedenen Umständen von Personen geschrieben, die in den mannigfaltigsten Verhältnissen lebten und dennoch gleiche Erfahrungen hatten. Sie alle, Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen empfingen den Segen wiederhergestellter Gesundheit, indem sie von der Krankheitslast befreit wurden, für die vorher kein Heilmittel gefunden worden war. In der inzwischen verflossenen Zeit hat sich diese Zahl erster Zeugen beträchtlich vergrößert, hat sich Beweis auf Beweis gehäuft, daß die von Mrs. Eddy der Welt enthüllte Christuswissenschaft alles, was sie für sie beanspruchte, getan hat und weiter tut. Im Prophezeien des erstaunlichen Erfolgs dieser Wissenschaft war sie in der Tat eine wahre Prophetin.
Wir müssen nach einer gewohnheitsmäßigen Dankbarkeit streben, die mit den gegenwärtigen Bedürfnissen in keiner Beziehung steht und nicht in die Zukunft blickt. Rührselige Gefühle gegen einen Wohltäter können leicht als dankbare Anwandlung falsch aufgefaßt werden; aber die Dankbarkeit, die unser Herz erfüllt und unser Benehmen leitet, wenn wir gesund und geborgen sind, vergißt das Selbst und die eigenen Interessen und Aussichten in der Freude dankbarer Erinnerung. Und wie dieser dankbare Geist die Quelle der Freude ist, so ist er in gewissem Sinne die Quelle der Religion in der Seele. Nur der dankbare Geist glaubt, weil nur er die Quelle seines Lebens und Seins, den Urheber und Ursprung, anerkennt. Nur der dankbare Geist erkennt Gott; ihm allein offenbart Er sich.—.
