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Geistiges Verständnis und dauernder Friede

Aus der April 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Buch der Sprüche betont die Ratsamkeit, sowohl Weisheit als auch Verständnis zu erwerben. Bezüglich der Weisheit erklärt es: „Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede”. Friedenspfade für alle Nationen und Völker sind von zahllosen Menschen gesucht und herbeigesehnt worden, seit diese Worte geschrieben wurden. Auch hat es sehr viele Männer und Frauen gegeben, die die Welt weise genannt hat, aber anscheinend nicht viele, die einen direkten Zusammenhang zwischen Frieden und wahrer Weisheit entdeckt haben. „Die Weisheit aber von obenher ist aufs erste keusch, darnach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei”. Dies sind einfache und herrliche Kennzeichen wahren Christentums.

Christus Jesus war der weiseste und friedlichste Mensch, der je auf diesem Planeten lebte. Da er unermeßlich von „der Weisheit von obenher” durchdrungen war, unterschied er zwischen dem wahren und dem falschen Friedensbegriff. Einmal sagte er zu seinen Jüngern, was auch künftigen Geschlechtern galt: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt”. Wäre der wahre Sinn dieser und vieler anderer seiner Äußerungen nicht frühzeitig verlorengegangen, als die Materialität, unverständige Glaubensbekenntnisse und Spaltungen in der Kirche Fuß faßten, so könnte die christliche Gabe eines dauernden Friedens jetzt eine allgemein anerkannte Wirklichkeit sein. Die Welt wird jedoch immer dankbarer, daß die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft durch Mary Baker Eddy im Jahre 1866 der Menschheit nicht nur das christliche Heilen wiedergab, sondern auch neues Licht auf die Bibel warf, das verborgene Juwelen himmlischer Weisheit enthüllt und den praktischen Wert jeder berichteten Erklärung Christi Jesu zeigt, um Glück und Frieden zu beweisen.

Rechtdenkende Menschen wollen ein friedliches Leben leben; aber die Menschheit im allgemeinen, die wahrer Weisheit ermangelt, scheint nicht zu wissen, wie sie es zuwege bringen soll. Dem unerleuchteten menschlichen Gemüt widerstrebt die biblische und christlich-wissenschaftliche Lehre, daß der Mensch geistig und vollkommen ist. Die Christliche Wissenschaft beweist diese Wahrheit durch Heilung, womit sie zeigt, daß menschliche Unvollkommenheits- und Sterblichkeitsbegriffe Unwahrheiten, Trugvorstellungen des materiellen Sinnes sind. Da das sogenannte sterbliche Gemüt widerspenstig ist, kann es keinen richtigen Begriff vom Frieden haben, sondern nur einen Frieden „wie die Welt gibt”, einen unwirklichen, flüchtigen Frieden. Um im Frieden zu leben, muß die Menschheit verstehen lernen, daß Gott das einzige Gemüt ist, und daß es in Wirklichkeit kein fleischliches oder sterbliches Gemüt gibt. Diese Wahrheit ist in der Christlichen Wissenschaft grundlegend. Sie ist die Grundlage aller geistigen Heilung, weshalb die Menschheit immer mehr zu dem Verständnis erwachen wird, daß das göttliche Gemüt das einzige Gemüt ist, und daß der Mensch dieses Gemüt widerspiegelt und ausdrückt. Nur so kann dauernder Friede ausgerichtet werden.

In Wirklichkeit ist immer Friede gewesen und wird immer Friede sein. Er entfaltet sich dem menschlichen Erfassen durch geistiges Verständnis. Friede strömt unaufhörlich von Gott, dem alltätigen Gemüt aus, das allen Raum erfüllt. Friede und Harmonie sind Kennzeichen des Himmelreichs, das, wie Jesus lehrte, immer gegenwärtig ist. Durch das Verständnis des wahren Daseins, wie es in der Christlichen Wissenschaft enthüllt wird, kann man die Wahrheit beweisen, daß der Mensch von Gott, seinem göttlichen Prinzip, unzertrennlich ist. So wird man befähigt, Frieden, Gesundheit und Harmonie in sein eigenes Leben und in das Leben anderer zu bringen. So gewinnen wir auch die Erkenntnis, daß wir schon jetzt im Himmelreich sind und uns seiner reinen und erhebenden Atmosphäre erfreuen—daß das Reich Gottes tatsächlich in unserem eigenen Bewußtsein der immergegenwärtigen Liebe ist.

Der wahre Friede, von dem Jesus sprach, wird von allen, die den sterblichen oder materiellen Daseinsbegriff aufgeben und seinen geistigen Idealismus in sich aufnehmen, erkannt und angenommen, erlebt und wertgeschätzt. Auf Seite 260 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklärt Mary Baker Eddy: „Die Begriffe des sterblichen, irrenden Denkens müssen dem Ideal alles Vollkommenen und Ewigen Raum geben”. Und sie fügt im nächsten Abschnitt hinzu: „Die Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit, alles Gute zu vollbringen, und heißt die Sterblichen entdecken, was Gott schon getan hat”. Vollkommenheit kennzeichnet alles, was Gott getan hat, und es liegt jedem ob, sich durch Erwerben geistigen Verständnisses von sterblichen Annahmen zu befreien, so daß er beweisen kann, daß der Mensch Gottes vollkommener Ausdruck, ewig im Frieden ist.

Dauernder Friede unter Völkern in einer Welt, die gegenwärtig sehr unharmonisch zu sein scheint, ist ein herrliches Ideal. Trotz des gegenteiligen Zeugnisses des materiellen Sinnes geht dieses Ideal schon jetzt seiner Vollendung entgegen. Zahlreiche und beständig sich mehrende christlich-wissenschaftliche Friedenstifter beweisen täglich ihrem Verständnis gemäß des Menschen Einheit mit Gott und sind bestrebt, den von Christus Jesus gewiesenen Weg zu gehen. Sie wissen, daß es für den menschlichen Sinn ein Weg der Selbstaufopferung und mannigfaltiger Anfechtungen ist; aber sie wissen auch, daß es der Weg herrlicher Gelegenheiten ist, über den Irrtum zu siegen, zu beweisen, daß die Wahrheit die Macht hat, jede Form des Bösen, die sich ihnen auf dem Pfade ihres geistigen Fortschritts darbietet, zu zerstören.

Unseres Wegweisers Weisheit, Verständnis und unergründliche Liebe befähigten ihn, über die Materialität und Sterblichkeit zu siegen. Seine Siege waren lebenspendend, weil er so gründlich verstand, daß der Mensch unzertrennlich von Gott ist, der das Leben, das göttliche Prinzip alles wahren Daseins ist. Weder das sterbliche Gemüt noch irgend einer seiner Sendlinge konnte je seinen Frieden stören. Er besiegte sie alle. Er überwand die Welt. Sein Weg ist der Weg der Christlichen Wissenschaft. Niemand ist ihm darauf so treu nachgefolgt wie die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Unsere geliebte Führerin hat den Weg klargemacht, indem sie die Tücken des tierischen Magnetismus oder die aggressiven Wirkungsweisen des Bösen entlarvte und zeigte, wie die Nichtsheit alles dessen zu beweisen ist, was sich anmaßt, sich dem einen unendlichen göttlichen Gemüt zu widersetzen.

Das sterbliche Gemüt mag seinen Anspruch auf Wirklichkeit nicht ohne Kampf aufzugeben scheinen. Im Lichte der Christlichen Wissenschaft sehen wir, daß die heutigen gewaltsamen Angriffe eine tiefere Bedeutung haben als die eines unheiligen Verlangens nach materieller Eroberung und Weltherrschaft. Die sichtbaren Angriffsformen beruhen auf der anmaßenden Voraussetzung des sterblichen Gemüts, daß es den christlichen Idealismus durch heidnische und entsittlichende Lehren ersetzen könne. Jeder Gewinn, den es zu machen scheint, ist vorübergehend und veranlaßt den wissenschaftlichen Friedenstifter, sich geistig zu einer volleren Erkenntnis der Nichtsheit des Bösen und der Allheit der göttlichen Liebe zu erheben. Das sterbliche Gemüt würde, wenn es könnte, jedes Wegzeichen des christlichen Idealismus zerstören, das dazu bestimmt ist, zu seiner eigenen Vernichtung und zur allgemeinen Erkenntnis der Allheit Gottes zu führen.

Die Demokratie ist zwar die der Menschheit bekannte höchste Regierungsform; aber bekanntlich sind die Demokratien noch nicht gefeit gegen boshafte mentale Kräfte, die sowohl von innen bohren als auch von außen angreifen. Diese Kräfte gewinnen Einlaß, wenn man die Irrtümer Gleichgültigkeit, Weltlichkeit und Eigenliebe, die den Frieden vereiteln, wahres Denken und rechtes Überlegen trüben läßt. Dann täuscht das sterbliche Gemüt durch den tierischen Magnetismus viele, indem es ihnen Frieden auf einer falschen Grundlage einflüstert. In solchem Falle werden die Unklugen manchmal gegen die Notwendigkeit nachdrücklichen Handhabens der angreifenden Ansprüche des tierischen Magnetismus gleichgültig. Diese Arbeit sollte verständnisvoll getan werden. Folgende Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit sollte die törichten Schläfer aufwecken, daß sie Öl für ihre Lampen kaufen (S. 102): „Die Webstühle des Verbrechens, die in den dunkeln Schlupfwinkeln des sterblichen Denkens verborgen sind, weben von Stunde zu Stunde verwickeltere und feinere Gewebe. So geheim sind die heutigen Verfahren des tierischen Magnetismus, daß sie die Jetztzeit in Trägheit verstricken und gerade die Gleichgültigkeit bei dem Subjekt hervorrufen, die dem Verbrecher erwünscht ist”. Aber die Weltgärung veranlaßt zweifellos die Anhänger des Christentums, sowohl Gleichgültigkeit als auch Trägheit abzulegen und danach zu trachten, mehr von dem Geist des beweisbaren Christentums Christi zu erlangen.

Sehr viele fragen heute mit Entsetzen: „Warum läßt Gott zu, daß materielle Macht über Seine eigene Macht erhöht wird und so viel Leiden verursacht?” Die Bibel zeigt klar, daß alles Leiden aus Unkenntnis Gottes und Seiner wahren Schöpfung hervorgeht. Die Menschheit muß verstehen lernen, daß Gott nichts von der Materie und dem Bösen weiß. Er kennt nur Seine eigene vollkommene Schöpfung. Sogenannte materielle Macht ist wie alles Böse nur das Blendwerk des falschen materiellen Sinnes, der sich schließlich selber zerstören wird. Die Christlichen Wissenschafter bleiben ruhig, während das Böse mit seinen falschen Ansprüchen prahlt, ruhig in dem Verständnis, daß „die einzige Macht des Bösen die der Selbstzerstörung ist. Nie kann es auch nur ein Jota vom Guten zerstören”, erklärt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 186).

Der Christus, die Wahrheit, sagt heute zu allen, die unterdrückt sind, und zu denen, die den Stoß der Gewalt- und Willkürherrschaft erleiden: „Sehet auf, ... darum daß sich eure Erlösung naht”. Die Macht der Wahrheit steht heute zur Verfügung; sie muß nur bewiesen werden. Keine sogenannte materielle Gewalt kann der Macht des allmächtigen Gemüts widerstehen. Gottes dienstbereite Männer, die sich diese Wahrheit vergegenwärtigen, horchen immer auf die Leitung des Gemüts und folgen ihr. Gerade jetzt wiederholt der Christus zärtlich, liebevoll, eindringlich die Versicherung: „Sehet, ich habe euch Macht gegeben ... über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen”. Was für eine wunderbare Verheißung! Und wie herrlich der Friede der göttlichen Liebe ist, der allen Nationen und Völkern klar zu Gebote steht!

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