In dieser Zeit scheinbarer Unruhe und Rastlosigkeit, widerstreitender Begriffs- und Glaubenslehren möchte ich durch dieses Zeugnis meine tiefe Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft ausdrücken. Ihre Lehren haben sich als eine feste Burg des Glaubens, des Muts und der Zuversicht in meinem Leben erwiesen, und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht immer dankbarer für die geistige Liebe werde, die Mary Baker Eddy inspirierte, der Welt die befriedigende Offenbarung der Wissenschaft des Christus, der Wahrheit, mitzuteilen.
Als ich ein kleines Kind war, wurde meine innig geliebte Mutter krank. Die Furcht, die mir durch die Äußerungen der Ärzte eingeflößt wurde, konnte durch die Lehren der strenggläubigen Sonntagsschule, die ich besuchte, nicht Vertrieben werden. Ich fand keinen Frieden. Damals besuchte uns manchmal eine uns befreundete christlich-wissenschaftliche Ausüberin. Sie allein konnte mich ermutigen; und ihre lieblichen Botschaften der Gegenwart Gottes und Seiner Liebe zu Seinen Kindern beruhigten mich. Ich bat, die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchen zu dürfen, und mein Vater und meine Mutter gewährten mir meine Bitte sofort.
Jahrelang besuchte ich die Sonntagsschule. Dann bot sich mir Gelegenheit zu beweisen, daß der Kindesgedanke durch das Verständnis Gottes Freiheit, Harmonie und Gesundheit gewinnen kann. Ich wurde eines Tages von der Schule nach Hause geschickt mit einer Mitteilung von der Schulpflegerin, daß ich an Scharlachfieber, das in unserer Schule zu herrschen schien, erkrankt sei. Damals hatte weder mein Vater noch meine Mutter begonnen, sich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, obgleich sie mich in meinem Erlernen der in der Sonntagsschule gelehrten ersten Lektionen ernstlich unterstützt hatten. Furcht schien sich des Denkens meiner Mutter zu bemächtigen und ließ sie sehr bestimmt erklären, daß sofort ein Arzt gerufen werden sollte. In meinem mehrjährigen Sonntagsschulbesuch hatte ich etwas vom Zusammenbestehen Gottes und des Menschen gewonnen und etwas von der Bedeutung der Erklärung Mrs. Eddys auf Seite 410 in Wissenschaft und Gesundheit erfaßt: „Die christlich-wissenschaftliche Ausübung beginnt mit Christi Grundton der Harmonie: ‚Fürchtet euch nicht‘”. Mich auf diese Lehre verlassend, bat ich, mich mit meinen Büchern, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, allein zu lassen. Elternliebe, die so oft von Furcht für die Sicherheit der Kinder getrieben wird, wenn sie nicht durch das Verständnis der Allmacht und des Schutzes Gottes gestärkt und erleuchtet ist, ließ meine Mutter sagen, daß sie bis zum Morgen warten wolle, aber dann einen Arzt rufen werde, wenn ich bis dahin nicht gesund sei. Aber am Morgen war ich frei. Ich hatte die herrliche Erfahrung gemacht, die Anwendbarkeit und beständige Nutzbarkeit der heilenden Kraft Gottes bewiesen zu haben.
Die Ergebnisse und die Belohnungen jener Heilung sind in meiner Erfahrung zahlreich gewesen. Meine Mutter begann sich sofort ernstlich und eifrig mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, und bald machte sich auch mein Vater die Inspiration zunutze, deren sich nur diejenigen erfreuen können, die eifrig nach der Wahrheit trachten. Ich hatte in meiner eigenen Erfahrung die Einfachheit der Wahrheit und die Wirksamkeit des Verlassens auf Gott verwirklicht. Mit den Jahren bin ich immer dankbarer geworden für die erste Anleitung der Sonntagsschullehrer, die mir halfen, die Christliche Wissenschaft zu verstehen, und mich ermutigten, mich anhaltend darein zu vertiefen.
Ich habe viele andere körperliche Heilungen gehabt, u.a. die vollständige Ausrottung schmerzhafter Warzen und eines Hautausschlags an den Händen, die Heilung von Verstauchungen und von den quälenden Folgen von Erkältungen; aber am dankbarsten bin ich für das Wachstum im Verständnis des Christus, der Wahrheit, für Charakterentfaltung und für ein wachsendes Verständnis der wahren Art des Menschen. Geduld, die in beständiger Anwendung und Ausdauer zum Ausdruck kommt, Spontaneität, Takt oder Liebe in kleinen Dingen, Mitgefühl und ein klareres Verständnis der durch Demut zu erlangenden Stärke und Herrschaft haben sich meinem Bewußtsein entfaltet.
Dieses Zeugnis wäre ohne den Ausdruck meiner Hochachtung für Mrs. Eddys Gründung Der Mutterkirche und ihrer verschiedenen Tätigkeiten, der Zweigkirchen und der Zeitschriften nicht vollständig. Ich bin überaus dankbar für alles, was meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, Klassenunterricht und das beständige Lesen der veröffentlichten Schriften Mrs. Eddys dazu beigetragen haben, für mich Seelenfrieden und eine bleibende Überzeugung von der Zweckdienlichkeit des Daseins des Menschen zu bewahren. Die Christliche Wissenschaft ist wahrhaft der „Fels” in einer bebenden Welt, und ich schulde ihr ungeheuren, endlosen Dank.
Evanston, Illinois, V.S.A.
