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Laut denken

Aus der April 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Niemand kann aufhören zu denken und braucht es auch nicht. Aber man muß dem Denken eine intelligente Richtung geben und es unterlassen, bei jeder Veranlassung alles zu reden, was man denkt. Denn wenn „ein Wort, geredet zu seiner Zeit, wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen ist”, ist es ebenso wahr, daß „wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, seine Seele vor Angst bewahrt”.

Der verschwiegene Mensch sagt gewöhnlich anderen nichts über seine Pläne und Bestrebungen. Indem er sich auf die göttliche Intelligenz und auf bewährte Erfahrung verläßt, formuliert er seinen Plan, führt ihn aus und erfüllt seinen Zweck, ehe seine Freunde Gelegenheit haben, weisen Rat durch Worte ohne Kenntnis zu verdunkeln. Es mag sich z.B. nur um Ferien oder um eine Reise nach der Hauptstadt handeln. Bei jedem Vorhaben finden sich immer Leute, die bereit sind, einem in bester Absicht ihre Meinungen und Ansichten betreffs des besten Vorgehens aufzudrängen. Überdies hat das unpersönliche Böse, in gewöhnlicher Rede der Teufel, eine geschickte Art, Hindernisse in den Weg zu legen, sobald ein Vorhaben bekannt wird.

Das Volk verlangt dringend, ins Vertrauen der Regierung oder des Heeres gezogen zu werden; aber nach reiflicher Überlegung erwartet es wohl niemand. Jedermann erkennt heute die damit verbundene Gefahr. Der Oberbefehlshaber mit seinem Stab oder der Ministerpräsident mit seinem Kabinett muß mit der besten Staats- oder Kriegskunst, die er mit göttlicher Hilfe entwickeln kann, Erfolg haben oder versagen. Der großen Masse bleibt, wenn es zur Entscheidung kommt, nichts anderes übrig, als den Führer zu unterstützen. Fast jeder Vorschlag, so begründet er auch sein mag, verliert schnell an Achtung und Stärke, wenn er auf den Kampfplatz öffentlicher Erörterung geworfen wird. Natürlich darf kein Volk seinen Kriegsplan wissen lassen. Und ein besonnener Mensch redet auch nicht oft über sein Streben oder seine Absicht. Denn dadurch wird das Unternehmen der Spielball des Zufalls. Goethe faßt die Lage in seiner meisterhaften Art zusammen:

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