Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Schweig und verstumme”

Aus der April 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine allen Bibellesern vertraute Geschichte erzählt von einem schweren Sturm auf dem Galiläischen Meer, der das Schiff, in dem Jesus schlief, zu zerstören drohte. Seine von Furcht ergriffenen Jünger baten ihren Meister, sie zu erretten. „Und er stand auf”, wie wir im Evangelium des Markus lesen, „und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille”. Diese Machtbekundung wurde lange Zeit von vielen für übernatürlich gehalten; aber diejenigen, die im Lichte der Christlichen Wissenschaft bestrebt sind, die Werke ihres Meisters zu tun, sehen in dem Ereignis ein Beispiel, dem nachzueifern sie verpflichtet sind. In der Geschichte der Welt lag für das machtvolle Gebot: „Schweig und verstumme” gewiß nie eine größere Notwendigkeit vor als gegenwärtig, daß der Aufruhr und der Sturm des sterblichen Gemüts gestillt werden mögen.

Auf Seite 421 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” lehrt Mary Baker Eddy die Christlichen Wissenschafter, wie sie mit „der mentalen Störung”, die bei ihrer Behandlung von Krankheit vorkommen kann, verfahren sollen. Sie schreibt: „Bestehe mit Nachdruck auf der großen, alles umfassenden Tatsache, daß Gott, der Geist, alles ist, und daß außer Ihm kein anderer ist”. Und sie fügt hinzu: „Beruhige die Erregung, die zuweilen durch Chemikalisation—die durch die Wahrheit hervorgerufene verändernde Wirkung auf den Irrtum—herbeigeführt wird”.

Die Wahrheit ist zu unserer Zeit mit einer Fülle und einer Klarheit gekommen, wie sie nie zuvor seit Christi Jesu Zeit bekundet wurde. Und sie zerstört den Irrtum, wie sie immer zerstört, was falsch ist, wenn sie verstanden und recht angewandt wird. Bei dieser Zerstörung des Irrtums ist vieles, was im menschlichen Denken schlummerte—Gewaltherrschaft, Bosheit, Unehrlichkeit, Haß, Habgier, Furcht usw.— aufgerührt worden. Das Ergebnis ist, daß eine größere mentale Gärung, als die Menschheit je zuvor erfahren hat, stattfindet und die Welt zu überwältigen droht, wie die Wellen des Galiläischen Meeres das schwache Schifflein, in dem die von Furcht ergriffenen Jünger mit ihrem Meister waren, zu überwältigen drohten. Nun ist ein wichtiger Teil der Arbeit der Christlichen Wissenschafter, „die Erregung beruhigen” zu helfen. Um dies wirksam zu tun, müssen gewisse mentale Schritte unternommen werden.

Der erste Schritt ist, aus unserem eigenen Bewußtsein jene Gedanken auszuschließen, die zu der Erregung beitragen würden. Furcht ist ansteckend, sogar mesmerisch, und es erfordert Wachsamkeit, sich davor zu bewahren, daß man von ihr ergriffen und veranlaßt wird, die mögliche persönliche oder nationale Gefahr zu erwägen oder darüber zu sprechen. Unnötiges Erörtern gefährlicher Zustände ist unklug. Das heißt aber nicht, daß man jede scheinbar unerfreuliche Tagesneuigkeit außer acht lassen soll. Das Böse muß durchschaut werden, und es ist unmöglich, etwas, dem man den Rücken zuwendet, zu durchschauen. Aber darüber reden oder darüber nachdenken, trägt nur zu der herrschenden Erregung bei.

Der nächste geistig mentale Schritt ist, das Bestehen einer wirklichen Ursache schmerzhafter Erregung verständnisvoll zu verneinen. Die Zerstörung des Irrtums durch die Wahrheit ist ein ruhiger, heilender, freudiger Vorgang; und die Ruhe, die Heilung und die Freude, die die Wahrheit dem menschlichen Bewußtsein bringt, gehören allen Kindern Gottes und können ihnen kein Leiden verursachen. Die Gegenwart der Wahrheit ist sanft und verkündigt der Welt „große Freude”.

Der nächste Schritt ist, zu erkennen, daß wir durch Christus, die Wahrheit, die Kraft und die Ermächtigung haben, die gesegneten Worte: „Schweig und verstumme” mit „mitfolgenden Zeichen” auszusprechen. Und wenn die Zeichen nicht sofort allgemein sichtbar werden, können sie wenigstens in unserem eigenen Bewußtsein verwirklicht werden. In Wirklichkeit weilen wir dort, wo Friede und ewige Freude regieren. Wir können in Erwartung der verheißenen Erlösung unsere Augen aufheben und uns der inspirierten Worte unserer Führerin auf Seite 574 in Wissenschaft und Gesundheit erinnern: „Beachte, daß gerade die Botschaft oder der schnellbeschwingte Gedanke, welcher Haß und Qual ausgoß, auch die Erfahrung mit sich brachte, die den Seher zuletzt erhob, so daß er die große Stadt erschaute, deren vier gleiche Seiten vom Himmel gegeben sind und den Himmel geben”.

Das sterbliche Gemüt mit seinem falschen Glauben an die Freuden und Schmerzen der Materie ist der Wahrheit noch nicht ganz gewichen, und Mrs. Eddy hat erklärt, daß gewisse Unruhen „bis zum Ende des Irrtums fortbestehen werden, bis alle Disharmonie in geistiger Wahrheit verschlungen sein wird” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 96). Aber jeder Christliche Wissenschafter, der weiß, daß „das Ende des Irrtums” gewiß ist, kann freudig die Worte aus einem Lied im Christian Science Hymnal (Nr. 136) singen:

Furchtlos wart’ ich, bis Dein Engel
Mir Befreiung bringt hinieden.
Deine Gegenwart ist bei mir,
Und Du gibst mir immer Frieden.

Es ist das Vorrecht jedes Christlichen Wissenschafters, bei seinem Bemühen, „die Erregung”, die die Welt erschüttert, „beruhigen” zu helfen, beständig daran zu denken, was er durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft gelernt hat, nämlich die Nichtsheit alles Irrtums, wie sie in dieser Gärung in Erscheinung tritt—die Nichtsheit, die nur im Lichte der herrlichen Tatsache der Allheit Gottes verstanden werden kann. Gott ist das All, daher ist alles gut, selbst wenn der äußere Anschein des Bösen wirklich scheint.

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde”. Es gibt nichts anderes; denn Er hat nie etwas gemacht, was Ihm ungleich ist. In der bleibenden Ruhe der seligen Allgegenwart des göttlichen Gemüts lebt und bewegt sich der Mensch und hat er sein Dasein, das in seinem Grade so vollkommen ist wie sein göttliches Prinzip. In dieser Ruhe frohlockt er über das ewige, unzerstörbare Leben und ist er unfähig, etwas zu sein oder zu tun, was der Liebe, die er widerspiegelt, unähnlich ist. Gott ist, und außer Ihm ist keiner mehr. Ganz gewiß ist, daß die Erkenntnis dieser Tatsache Erregung beruhigt, Furcht vertreibt und schließlich die Welt errettet.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 1943

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.