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Brauchst du Trost?

Aus der Dezember 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein liebliches Wort ist „Tröster”. Ob es englisch, hebräisch oder griechisch in der Bibel erscheint, immer bedeutet es Erfrischung, Stärkung, Stützung. „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet”, schreibt der sanfte Jesaja. Würde eine kluge Mutter versuchen, einem furchtsamen oder leidenden Kinde praktischen Trost und dauernden Frieden ohne die stärkende Überzeugung von des himmlischen Vaters heilender, schützender Kraft zu bringen?

Seit Beginn des menschlichen Traums haben nach dem Himmel sich sehnende Sterbliche von der Materie weggesehen und sich mit der Bitte um Trost, Stützung und Befreiung dem Geist zugewandt. Die Bibel enthält sehr viele Versicherungen der Liebe Gottes zu Seiner Schöpfung. Inspirierte Schriftsteller aller Zeiten haben mit fester Überzeugung erklärt, daß Gott der Menschheit Hirte, ihr Schirm und Schild, ihr Erhalter und ihre Zuflucht vor den Stürmen des Sinnes ist. Ist es daher überraschend zu finden, daß der große Lehrer von Nazareth dieses Thema in seinen Erklärungen weiter ausführte und dessen wissenschaftliche Anwendbarkeit in seiner heilenden, erlösenden Arbeit veranschaulichte?

Er forderte alle Mühseligen und Beladenen auf, zu dem Christus zu kommen — zu dem Verständnis der Einheit des Menschen mit der nebelvertreibenden Wahrheit und Liebe, die er vorlebte. Da er aber die völlige Unfähigkeit des Denkens jener Zeit, die wahre Bedeutung seiner Botschaft zu fassen, erkannte, verhieß er schließlich das Kommen eines „andern Trösters”—„des Geistes der Wahrheit”— der auf immer bei den Menschen bleiben sollte.

Der gelehrte Bibelausleger Dr. Schofield gibt folgende freie Übersetzung des im Neuen Testament mit „Tröster” wiedergegebenen griechischen Worts: „Ein zu Hilfe Herbeigerufener”. Daher sah Christus Jesus, daß in der Erfüllung der Zeit der „Geist der Wahrheit”— das geistige Verständnis Gottes und der Beziehung des Menschen zu Ihm — ermutigend und errettend an der Seite der kranken und sündigen Menschheit gefunden werden würde.

Als wir einmal in England im Automobil fuhren, trat plötzlich eine Störung des Mechanismus des Signalhorns unseres Wagens ein, und nichts von allem, was wir versuchten, konnte sein unaufhörliches Blasen zum Aufhören bringen. Viele Vorbeikommende bedauerten uns in unserer peinlichen Lage; aber keine wirklichen Tröster, keine praktischen Helfer befanden sich unter ihnen. Schließlich erschien ein Garagenarbeiter — einer, der etwas von Mechanik und Kraftwagenvorrichtungen verstand. Sofort entdeckte er die Ursache der Störung und beseitigte sie. Das war ein Tröster —„ein zu Hilfe Herbeigerufener”— im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der wahre Helfer ist nicht einfach ein von Vermutungen beherrschter Anteilnehmer, sondern einer, der wissenschaftliches Verständnis des in Betracht kommenden Mechanismus hat.

Sehen wir gegenwärtig nicht immer wieder entmutigte Sterbliche hilflos oder hoffnungslos unter einem ungelösten Krankheits- oder Mangel- oder Ungerechtigkeitsproblem, unter Problemen unharmonischen Familienlebens, herzbrechender Trennungen oder unaussprechlicher Kriegserfahrungen leiden? Immer wieder erscheinen gutgesinnte, bereitwillige Helfer, nur um sich als unerfahrene heilende Tröster, aber freundliche Anteilnehmer und bestenfalls nur vorübergehende Linderer zu erweisen. Schließlich kommt ein Tröster — der heilende, erlösende Christus — der Tröster, der auf immer bei uns bleibt und uns in alle Wahrheit leitet. Wie Mary Baker Eddys herrliche Worte (Christ and Christmas, S. 27) beschreiben, kommt

„Allgegenwärtig, reich und frei
Der Christus in der Düsterkeit,
Macht gnädig gegen dich und mich
Für Freude und Gesundheit Raum”.

Heute bringt der tröstende Christus, die durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft bekundete Wahrheit, jedem verfinsterten Bewußtsein, das sie berührt, Licht und zeigt den Weg aus jedem unharmonischen, ungerechten oder unschönen Gedankenbild heraus, das das fleischliche Gemüt heraufbeschwören mag. Wie eine Schildwache heißt sie uns diesen gesetzlosen, verheerenden Einflüsterungen Halt gebieten und ihren Ausweis fordern. Sie versichert den wachsamen Streiter des Siegs; denn die Waffen, die die Wahrheit uns gibt, sind „mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen”— sind das vom Himmel gesandte Verständnis, daß die Borwände des Bösen ohne Gott, ohne Ursache, Gesetz, Gegenwart oder Macht sind und daher unwirklich sind.

Zu allen Zeiten haben die Philosophen theoretisch mit dem Wort „unwirklich” im Zusammenhang mit gewissen materialistischen Erscheinungen gespielt; aber es blieb der großen wissenschaftlichen Christin unserer Zeit, Mary Baker Eddy, vorbehalten, alles Gott Unähnliche unerschrocken als trügerisch und unwirklich zu bezeichnen und die Wahrheit ihrer Behauptung durch Heilen der Krankheit, wie sie seit der Zeit der Urchristen nicht geheilt worden ist, zu beweisen.

Gelingt es einem ehrlichen Zweifler nicht, in den Lehren Christi Jesu die Bestätigung der Lehre Mrs. Eddys von der Unwirklichkeit des Bösen zu sehen, so möge er an das kranke Weib denken, von dem der Meister sagte, daß der Satan sie gebunden habe, und dann die bemerkenswerte Erklärung im Evangelium des Johannes lesen, wo Jesus das Problem des Bösen, des Satans, erörtert. Der große Lehrer sagt: „Der [Teufel] ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben”. Der einfache, ungeschminkte Schluß ist daher, daß die Leidende, die Jesus heilte, nicht von Gott ins Elend gebracht worden war, sondern das Opfer Satans, eines Lügners, war; und was von einem Lügner kam, mußte eine Lüge — mit andern Worten, unwirklich — gewesen sein. Die Folgerichtigkeit ist unentrinnbar. Der Tröster, „der Geist der Wahrheit”, der uns mit Heilung unter seinen Flügeln zu Hilfe kommt, verkündigt zuerst die unendliche Güte Gottes, des schöpferischen Prinzips und Gemüts, und die ewige Harmonie des Menschen als Seiner unsterblichen Idee. Dann kann man von dieser Bergesspitze vergeistigten Bewußtseins mit den Worten des Liedes „die uralte Klage als unwirklich beweisen” und die Frucht der Heilung genießen.

Dienst du in fernen Ländern dem Prinzip und deinem Vaterland inmitten unbeschreiblicher Anblicke der Disharmonie, der Verheerung und der Schrecken des Kriegs? Verlangst du mit großer Sehnsucht nach wirklichem Trost, nach Stärkung und Stützung? Der Christus flüstert deinem nach der Heimat sich sehnenden Herzen zu: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende”. Er heißt dich von den vorüberziehenden unwirklichen Bildern des sterblichen Gemüts wegsehen und Dank sagen, daß das Böse, eine Verneinung, die Abwesenheit des Guten, im Reich der Wirklichkeit tatsächlich nicht vorkommt. Danke dem Vater, daß du diese Wahrheit selbst nur schwach wahrnimmst, und sieh dann den Irrtumsnebel emporsteigen!

Mütter, Ehefrauen, die ihr täglich daheim besorgt Wache haltet, steht die Tür eures Denkens weit offen, das tröstende, aufmunternde Licht der Wahrheit einzulassen? Habt ihr das goldene herzwehstillende Rezept entdeckt — einen Mitreisenden, der sehr fern von der Heimat zu sein scheint und noch nicht mit dem Christus wandern gelernt hat, zu trösten? Tut uns allen nicht not, über A. E. Hamiltons Botschaft nachzudenken, mit der Mrs. Eddy ihr Buch „Rückblick und Einblick” schließt:

„Müht euch um Gottes Kraft
Zu rechtem Trost,
Daß ihr gesegnet seid —
Von Gott bestimmt
Zu einem Sein, dem Mitgefühl geweiht.
Leicht unter Kummers drückendem Gewicht
Ein Herz zerbricht,
Und Tröstende mit Christi sanfter Hand
Braucht jedes Land”.

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