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„Brechet euer Brachfeld!”

Aus der Dezember 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie es heute unbedingt nötig ist, den Boden in wissenschaftlicher Weise zu bearbeiten, um die Hungrigen zu speisen, so liegt dasselbe Bedürfnis für wissenschaftliche Verfahren bei der Pflege des Denkens vor. Nur müssen die Verfahren in diesem Falle geistig wissenschaftlich sein, wenn sie von bleibendem Wert sein sollen.

Viele Jahrhunderte lang haben die Menschen gedacht, daß geistige Dinge gläubig hingenommen werden müssen — geglaubt werden müssen, ohne sie zu verstehen. Aber jetzt können wir durch das Licht, das die Christliche Wissenschaft auf die Bibel geworfen hat, die Wissenschaft des Christentums sogar gewisser als die Wissenschaft des Ackerbauwesens verstehen und beweisen.

Wie wenden wir geistig wissenschaftliche Verfahren in unserem Denken an? Die Propheten Jeremia und Hosea gaben uns ein gutes Gebot, wie man damit beginnen soll, als sie zu den irrenden Kindern Israel sagten: „Brechet euer Brachfeld!” Diese eindringliche Aufforderung galt ihnen jedoch nicht als Ackerleuten, sondern als Leuten, die von geistigen Wegen abgewichen waren und materielle Wege eingeschlagen hatten, und es war ein dringendes Gesuch, sie vom Bösen zu Gott zurückzuwenden.

Brachfeld ist totliegendes Feld, das nutzbringend angebaut werden kann. Es kann gepflügt worden sein; aber es ist nichts darauf gepflanzt worden, so daß jedes Unkraut, das darauf fällt, Wurzel fassen und ungehindert gedeihen kann.

Wie viel von unserem mentalen Boden oder Denken ist in diesem Zustande? Wie viel von unserem Denken ist trotz allem „Pflügen”, das während unserer Schulzeit und allgemeinen Erziehung stattgefunden hat, unbenützt, unfruchtbar, und läßt das Unkraut Furcht, Unduldsamkeit, Verhängnisglauben und Selbstsucht ungehindert wachsen? Selbst wenn der größere Teil unseres Denkens die Samen der Wahrheit willkommen heißt, haben wir dann nicht immer noch brachliegende Winkel, wo unnützes Tadeln der Nationen und ihrer Führer, Beängstigung durch Kriegsnachrichten, Furcht vor Steuern und anderes Unkraut üppig wuchern? Ehe wir eine angemessene Ernte von unserem Feld überhaupt erwarten können, müssen wir willens sein, dieses Brachfeld zu brechen, das Unkraut zu entfernen und die kräftigen, fruchtbaren Samen der Wahrheit in jeden Winkel unseres Denkens zu säen.

In ihrer Enthüllung Gottes als des einen vollkommenen Gemüts, des unendlich Guten, lehrt uns die Christliche Wissenschaft sehr klar, wie wir unser Brachfeld brechen und das Unkraut entfernen können, das wir achtlos unser Denken haben ganz in Anspruch nehmen lassen, und wie wir guten Samen in unsern mentalen Garten säen können. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 260): „Die Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit, alles Gute zu vollbringen”. Wenn wir mit ihrem wissenschaftlichen Verfahren freudig und unaufhörlich arbeiten, dieses Gute zu vollbringen, können wir die Wahrheit dieser Erklärung beweisen.

Als Neuling in der Christlichen Wissenschaft hatte die Verfasserin eine überaus ermutigende Erfahrung, die ihr den Wert des Brechens eines Stücks Brachfeld bewies, in dem die Samen unfreundlichen Tadelns genährt worden waren. Mehrere Jahre lang, ehe sie von der Christlichen Wissenschaft hörte, hatte sie an Rheumatismus gelitten, dessen Ursache zu viel Säure in ihrem Körper gewesen sein sollte, wie ein Arzt ihr gesagt hatte. Nachdem sie sich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begonnen hatte, erkannte sie, daß alle Ursache mental ist, und sie suchte zu entdecken, wo in ihrem Denken diese Säure entstand. Im Lichte dessen, was sie über den geistigen Menschen verstehen lernte, sah sie bald, daß das Tadeln, das sie für geistreich und unterhaltend gehalten hatte, in Wirklichkeit nichts als unwahres, bissiges, saures Denken war. Indem sie sich bemühte, den Menschen zu sehen, wie Gott ihn machte, geistig und vollkommen, und ihre Mitmenschen wahrhaft zu lieben, verlor sie allen Gefallen an unfreundlichem Tadeln. Und als sich ihr Denken änderte, wurde der Rheumatismus schnell und dauernd geheilt.

Durch aufrichtiges und erwartungsvolles Forschen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit können wir alle zwischen den Gedanken, die gute Frucht tragen, und denen, die keine gute Frucht tragen, unterscheiden lernen. Sooft wir einen falschen Gedanken zerstören, sooft wir ein Unkraut der Abneigung, der Furcht, der Ungeduld oder der Nachsicht gegen uns selber beseitigen, geben wir den guten Samen der Liebe, des Muts, der Geduld und der Selbstlosigkeit mehr Raum zu wachsen. So beweisen wir Schritt für Schritt des Menschen Gottgleichheit.

Und wie sich Vorübergehende am Anblick eines schönen Gartens erfreuen können, so wird, wenn wir rechtes Denken wissenschaftlich pflegen, jedermann, der mit uns in Berührung kommt, von der Herrlichkeit Gottes, die wir in liebevoller Anmut und strahlender Freude ausdrücken, geistige Freude gewinnen.

Laßt uns dann von ganzem Herzen unser Brachfeld brechen und andere ermutigen, dasselbe zu tun, bis die ganze Welt „in geistiger Schönheit erblüht” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 141).

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