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„Gott sucht wieder auf, was vergangen ist”

Aus der Dezember 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beim Zergliedern ihres Denkens fand eine Christliche Wissenschafterin, die täglich über die Gewißheit ihres gegenwärtigen Erbes als Kind Gottes frohlockte, daß sie oft voll Bedauern an die Disharmonie ihrer Kindheit zurückdachte. Viel Licht gewann sie durch andächtiges Nachdenken über den 15. Vers des 3. Kapitels des Predigers Salomo: „Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist”. Die Wissenschafterin dachte ernstlich darüber nach, wie Gott wiederaufsuchen könnte, was vergangen ist, und lernte ihre Segnungen, vergangene so gut wie gegenwärtige, als ununterbrochen anerkennen. Gerade wie man manchmal ein gewisses Einkommen irrtümlich als seine einzige Versorgungsquelle ansieht, fand sie, daß sie ihre Erwartung der Liebe und Freundschaft auf gewisse menschliche Beziehungen begrenzt hatte. Daher überblickte sie die Vergangenheit und ersetzte Schritt für Schritt Zorngedanken durch Mitgefühl, Eifersucht durch Liebe und Selbstbedauern und Entmutigung durch Dankbarkeit. Dann fiel eine große Last Groll, die sie jahrelang getragen hatte, von ihr ab. Und in ihr Denken und ihre Erfahrung kam von unerwarteten Quellen die verstehende Liebe, von der sie in ihrer Jugend geträumt hatte, aber auf einer lieblicheren, höheren Grundlage geistiger Dienlichkeit, als sie früher gehofft hatte.

Laßt uns vergangene Kränkungen, Mißverständnisse und Unglückseligkeiten vergessen! Wenn die Fenstervorhänge beiseitegezogen werden, strömt das helle Sonnenlicht in das finstere Zimmer. Wenn wir das Licht hereinlassen, klagen wir nicht, daß das Zimmer doch sehr finster war, solange die Vorhänge zugezogen waren.

Tägliches Frohlocken und tägliches Anerkennen der immergegenwärtigen Güte Gottes sind unschätzbar. Dankbarkeit und Mutlosigkeit können in unserem Bewußtsein nicht beieinander wohnen. Wir können selbst für die einfachen Dinge des Alltagslebens wie z.B. das frohe Lachen eines spielenden Kindes, die treue Anhänglichkeit eines Hundes, die Abendröte eines prächtigen Sonnenuntergangs, kleine Liebesdienste von anderen dankbar sein. So können wir vermeiden lernen, falsches Zeugnis gegen eine sogenannte sterbliche Vergangenheit abzulegen; denn sie verschwindet im herrlichen Licht der immergegenwärtigen Liebe.

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