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Freude und Dankbarkeit

Aus der Dezember 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy schreibt auf Seite 265 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Wer hat sich, wenn er den Verlust menschlichen Friedens gefühlt hat, nicht stärker nach geistiger Freude gesehnt? Das Trachten nach dem himmlisch Guten kommt, schon ehe wir entdecken, was der Weisheit und der Liebe angehört. Der Verlust irdischer Hoffnungen und Freuden erleuchtet den aufsteigenden Pfad manches Herzens. Die Schmerzen der Sinne belehren uns schnell, daß Sinnenlust sterblich, Freude aber geistig ist”.

Freude und Dankbarkeit sind geistige Eigenschaften, die für das Wachstum in der Christlichen Wissenschaft wesentlich sind. Man kann keine wahre Freude erfahren, ohne für die dem Menschen von seinem himmlischen Vater verliehenen Segnungen dankbar zu sein; und aufrichtige Dankbarkeit kommt in einer Fülle der Freude zum Ausdruck. Freude und Dankbarkeit öffnen die Tür des menschlichen Bewußtseins und lassen das Sonnenlicht der Gegenwart Gottes ein, das die Schatten Zweifel, Furcht und Disharmonie vertreibt. Freude und Dankbarkeit erscheinen, wenn das Denken für den Christus, die Wahrheit, empfänglich wird, wodurch einer sein göttliches Erbe — Frieden, Vollkommenheit, Vertrauen und Herrschaft — erfaßt.

Im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern lesen wir, daß die Knechte, die ihre Zentner nutzbar machten, nicht nur diese vermehrten, sondern auch „über viel” gesetzt wurden. Sie erfuhren auch die Freude, die von rechter Tätigkeit kommt. Aus diesem Gleichnis lernen wir, daß gewissenhafte Anwendung der guten und vollkommenen Gaben Gottes von allen ohne Unterschied gefordert wird.

Wir lesen, daß der Prophet Joel das Volk, dessen Land verarmt war, ermahnte, aus einem Zustand mentaler Finsternis aufzuwachen, Buße zu tun, sich von falschen Göttern abzuwenden und den wahren Gott fröhlich und frohlockend anzubeten. Er sagte ihnen, daß ihre Felder verwüstet seien, daß der Weinstock jämmerlich und das Öl kläglich stehe; „denn die Freude der Menschen ist zum Jammer geworden”. Er ermahnte sie eindringlich, sich nicht zu fürchten, sondern fröhlich zu sein und sich zu freuen in dem Herrn, ihrem Gott. Wenn sie sich von ganzem Herzen an Gott wendeten und Seine Gebote hielten, würde ihnen Gott zurückerstatten, was sie verloren zu haben schienen, und sie würden im Überfluß empfangen und befriedigt sein.

Manchmal schenken die Sterblichen den mesmerischen Einflüsterungen Unzufriedenheit, Selbstbedauern und Unglückseligkeit Gehör. In diesem mentalen Zustande suchen sie Befriedigung in sinnlichem Frönen, falschen Begierden oder selbstsüchtigem Leben in der Hoffnung, Frieden und Zufriedenheit zu finden; aber statt dessen finden sie oft, daß ihr Ausblick trübe geworden ist, daß gesellschaftliche Vergnügungen ein Blendwerk geworden sind, und daß Furcht und Verhängnisglaube sie wie in eine Wolke dichter Finsternis einzuhüllen geschienen haben. Unter solchen Bedingungen müssen die Sterblichen den einen wahren Gott suchen, der sie mit allem Nötigen reichlich segnet.

Joel sagt: „Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der Herr kann auch große Dinge tun. ... Und ihr, Kinder Zions, freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott. ... Und es soll geschehen, wer des Herrn Namen anrufen wird, der soll errettet werden”. Die Christliche Wissenschaft hilft den Mühseligen und Beladenen; denn sie gibt das, was wahrhaft befriedigt, und sie stellt den Frieden und die Freude der Erlösung Gottes her.

Freude und Dankbarkeit sind expansive und ausbauende Eigenschaften. Sie gehen aus dem Gemüt oder dem Geist hervor, und wenn sie eine bleibende Stätte im menschlichen Bewußtsein finden, entfalten sie sich als Fülle des geistig Guten zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse. Der Psalmist erkannte dies, als er sang: „Die Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest und regierest die Leute auf Erden. ... Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns Gott, unser Gott”.

Vor alters drückten die Menschen Freude, Lobpreisung und Dankbarkeit durch Gesang aus. Der Psalmist erklärte in seinem Gebet zu Gott: „Ich kann, errettet, gar fröhlich rühmen”. So sehen wir, daß Gedanken und Ausdrücke der Freude und der Lobpreisung Gottes einen Schutzmantel gegen die Ansprüche des Irrtums oder des Bösen bilden. Einer, dessen Bewußtsein von Freude und Dankbarkeit erfüllt ist, ist nicht den Einwänden oder Einflüsterungen der Besorgnis, der Disharmonie, der Verzagtheit, der Verletzung oder der Zerstörung unterworfen, weil diese falschen Ansprüche in einer Freudigkeits- und Dankbarkeitsatmosphäre nicht bestehen können.

Ein Christlicher Wissenschafter glitt eines Morgens auf dem Glatteis eines Trottoirs aus und stürzte rücklings mit schwerem Schlag auf das Zementpflaster. Zuerst war er betäubt, kam aber bald wieder zum Bewußtsein und empfand heftige Schmerzen und große Schwierigkeit beim Atmen. Er begann sofort geistig zu arbeiten, wie er es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt worden war, und erklärte, daß die Materie keine Intelligenz hat und keine Schmerzen empfinden kann; daß der materielle Sinn kein falsches Zeugnis gegen den Menschen ablegen kann; daß der Mensch geistig, vollkommen, aufrecht und nicht gefallen ist und daher als Gottes Kind beständig in Gottes Gegenwart weilt und keinen Schaden und keine Verletzung erleiden kann. Nach einigen Augenblicken konnte er aufstehen und nach Hause zurückgehen, während er fortfuhr, die Wahrheit über den Menschen als Gottes Bild und Gleichnis zu erklären. Dann frohlockte er in dem Bewußtsein, daß er von der Wahrheit und der Liebe umgeben war, daß Gottes Gesetz über alles erhaben ist und augenblicklich angewandt werden kann, jeden sogenannten materiellen Anspruch, jedes sogenannte materielle Gesetz, daß er verletzt sein oder Schmerzen leiden könne, zu vernichten. Er war dankbar, daß er durch die Erkenntnis der Allmacht Gottes hat Herr der Lage werden können.

An jenem Tage ging er seiner Arbeit wie gewöhnlich nach, drückte beständig Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft aus und freute sich, daß die Erfahrung ihm Gelegenheit bot, Gottes Güte und immer zu Gebot stehende Gegenwart zu beweisen. Durch standhaftes Vergegenwärtigen der heilenden und erhaltenden Kraft Gottes konnte er seine täglichen Aufgaben ununterbrochen erfüllen, und durch freudiges und dankbares Festhalten an der Wahrheit der Vollkommenheit des Menschen in der Wissenschaft war er bald vollständig wiederhergestellt.

„Folgendes ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr der Freude; Gutes kann nie Böses hervorbringen; Materie kann nie Gemüt hervorbringen, noch kann Leben im Tode enden”, schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 304). Leid kann durch eine Annahme der Enttäuschung, des Verlusts oder der Trennung veranlaßt werden. Die Nebel des materiellen Sinnes, der Eifersucht, persönlicher Abgötterei oder selbstsüchtigen Wohlgefallens können einen manchmal von Freunden, von Verwandten oder von der Familie zu trennen scheinen. Die Christliche Wissenschaft bringt dem menschlichen Bewußtsein das Sonnenlicht der Liebe, das die Nebel zerteilt und uns erkennen läßt, daß Gott und der Mensch unzertrennlich sind, und daß alle Ideen Gottes in der Gegenwart Gottes existieren, wo Leid, Kummer, Verlust und Trennung unbekannt sind.

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