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Lebengebende Substanz

[Aufsatz ursprünglich in französischer Sprache]

Aus der Oktober 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Evangelium des Johannes ist berichtet, daß Jesus eines Tages die Juden in der Schule zu Kapernaum lehrte, aber bei seinen Zuhörern auf vollständigen Mangel an Verständnis stieß, als er sagte, daß der Christus seine wahre Art und Gott sein Vater sei. Sogar seine Jünger fanden, daß seine Worte nicht leicht zu verstehen seien. In dem Bestreben, ausführlich und klar darzutun, was er meinte, sagte er (6, 51): „Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.“ Und er faßte einen Hauptpunkt seiner Lehre kurz in die denkwürdigen Worte zusammen: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.“

Durch die Schriften ihrer inspirierten Führerin, Mary Baker Eddy, lehrt die Christliche Wissenschaft, daß „Geist, das Synonym für Gemüt, Seele oder Gott, die einzig wirkliche Substanz ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 468). Man muß daraus schließen, daß der göttliche Geist die einzige lebengebende Substanz ist, die das Weltall einschließlich des Menschen belebt und erhält. Wirkliche Substanz ist also dem Wesen nach geistig, vollkommen, unendlich, ewig, und kann nicht die geringste Unstimmigkeit oder Unvollkommenheit bekunden. In diesem Licht sieht der Christliche Wissenschafter, daß die sogenannte Substanz der Materie eine irrige Annahme, eine Trugvorstellung, eine unvollkommene und vergängliche Nachahmung wahrer Substanz ist.

Unsere Führerin geht der Frage auf den Grund, wenn sie erklärt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 257): „Gemüt schafft Sein eignes Gleichnis als Ideen, und die Substanz einer Idee ist weit davon entfernt, die vermeintliche Substanz nicht-intelligenter Materie zu sein.“ Angesichts dieser Tatsachen erkennt der Wissenschafter, daß der Mensch die Substanz des Geistes widerspiegelt, ja, tatsächlich im Bereich des Geistes lebt, sich bewegt und sein Dasein hat.

Durch unser Verständnis wahrer Substanz, der Quelle und des Ursprungs aller geistigen Ideen, können alle unsere Alltagsbedürfnisse befriedigt werden. „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und sie geben sodann dir, was du täglich brauchst“, versichert uns unsere Führerin (Miscellaneous Writings, S. 307). Die geistige Idee, die rechte Idee löst mit andern Worten unsere Versorgungsfrage dadurch, daß sie den Irrtum oder den falschen Begriff, der Mangel einflüstert, vernichtet.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch die zusammengesetzte geistige Idee Gottes ist; folglich ist er unverwüstbar und unvergänglich. Die geistige Idee, deren Substanz vollkommen und unzerstörbar ist, kann nicht entarten, sich ändern, krank sein, alt werden oder sterben. Ebenso, wie ein solches Verständnis beim Behandeln von Krankheit unerläßlich ist, vernichtet ein zweckdienliches Erfassen der Unerschöpflichkeit der ewigen geistigen Substanz den Glauben an Mangel, Armut oder Ungenüge.

In dem Maße, wie wir beweisen, daß der Mensch als Gottes geistige Idee bewußt eins mit Gott, dem unendlichen All, ist, nehmen wir an der Harmonie und Macht des göttlichen Leben teil. Wir können von dem Geist, der das Leben und Substanz ist, sowenig getrennt werden, wie ein Zweig vom Stamm getrennt werden und weiterleben kann. Laßt uns, da die Substanz des Menschen nach der Lehre der Christlichen Wissenschaft geistig ist, in unserem Denken nicht festhalten, daß der materielle Körper unsere oder eines andern Individualität sei, sonden laßt uns in unserem Leben das erhebende Verständnis ausdrücken, daß der Mensch ein Bild, eine Idee ist, die über die sogenannte Körperlichkeit, über Krankheit, Gebrechlichkeit — über alle materiellen und körperlichen Zustände — unendlich erhaben ist! Die Behandlung, die keinem andern als dem geistigen und ewigen Begriff vom Körper Wirklichkeit zuerkennt, heilt.

Bei unserer dem Heilen gewidmeten Arbeit müssen wir die Wahrheit über den Körper oder die Wesenseinheit des Menschen als der Idee Gottes erklären, anstatt den Irrtum zuzugeben, daß ein Körperteil geschwächt oder eine sogenannte materielle Substanz krank sei. Wir müssen uns klarmachen, daß die Substanz des Menschen, da er geistig ist, vollkommen, unverletzbar und dem Irrtum unerreichbar ist; daß die Materie oder materielle Annahme, Krankheit oder Schmerz sie nicht berühren können. Dieses Erschauen oder Wahrnehmen der Wirklichkeit dringt über das sterbliche Gemüt und seine falschen Annahmen hinaus und hebt uns zu jener christlichen Höhe des Bewußtseins empor, wo wir hören können, wie die stille, sanfte Stimme der Wahrheit sagt: „Du bist geheilt“. In dieser geistigen Gemeinschaft mit der gewaltigen Macht des Christus sehen wir, daß der Mensch über jeden materiellen Zustand, Gedanken und Umstand Herrschaft hat. Daher wird unser Leben vollständiger, freudiger und reicher als je zuvor.

Der Geist belebt, läutert, erhebt und heilt. Geistige Ideen sind die lebengebende Substanz; sie vernichten die falschen Begriffe des sterblichen Gemüts. An Stelle jeder irrigen Einflüsterung besteht eine rechte Idee; an Stelle jeder kranken Vorstellung besteht eine Idee der Gesundheit; an Stelle jedes Haßgedankens ist Liebe vorhanden; an Stelle jedes Anzeichens von Mangel ist eine Idee des Reichtums vorhanden; an Stelle jeder Bekundung von Disharmonie besteht eine Idee der Harmonie. Laßt uns gewiß wissen, daß Gott, der Geist, die rechte Idee in sich schließt, durch die wir jede Schwierigkeit überwinden können; daß diese rechte Idee in dem Augenblick verfügbar ist, wo wir sie brauchen! Laßt uns also nie zweifeln oder Furcht hegen, sondern an die unerschöpflichen geistigen Mittel der göttlichen Vorsehung glauben, die der Idee Gottes, dem Menschen, immer zufließen!

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