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Vorsicht bei der Wahl von Büchern

Aus der Juli 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn ich dich kennen möchte, ... seh' ich mir
Die von dir gewählten Freunde und Bücher an;
Dann liebe ich dich und erkenne deinen Zweck:
Deine Freunde zu Büchern, und deine Bücher zu Freunden zu machen.

Wieviel Weisheit, Erkenntnis und gütige Anleitung doch dieses herrliche kurze Sinngedicht von Ben Jonson enthält! Die Entdekkerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, schätzte es so hoch, daß sie es am Anfang ihres Werks „Miscellaneous Writings“ anführt.

Mrs. Eddy gab der Welt Bücher, die in des Wortes vollster Bedeutung wahrlich Freunde sind. In ihnen finden die Menschen die Wahrheit, die ermutigt, segnet, anleitet und heilt. Seit die unsterblichen und göttlichen Worte der Bibel zuerst veröffentlicht wurden, ist kein Buch ein so guter Freund der Menschen gewesen wie Mrs. Eddys Schriften es sind. Durch das bloße Lesen und Ergründen von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy sind zum Beispiel ungezählte Tausende von Krankheit, Leid und Sünde aller Art geheilt worden.

Die unvergleichlichen Wirkungen mit Bezug auf Gesundheit, Freude, Harmonie und Freiheit, die man durch das Ergründen der Bibel, des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit und anderer Schriften von Mrs. Eddy erzielt, veranlassen den aufrichtigen Wissenschafter, sich vor unterschiedslosem Lesen achtsam zu hüten.

Die Wahl eines Buches hängt natürlich von vielen Umständen ab — von der Bildung des Menschen, von seinen beruflichen oder geschäftlichen Erfordernissen, von persönlicher Vorliebe und Abneigung und, wenn er ein Christlicher Wissenschafter ist, vor allen Dingen vom Grade seines geistigen Wachstums. Durch aufdringliche Anzeigen werden Leute leider manchmal irrig beeinflußt, ein Buch zu lesen, nur weil es großen Absatz findet und angeblich sehr unterhaltend sei. Anstatt das Denken höher zu heben und zu läutern, übt die Schilderung oder der Inhalt solcher Bücher zuweilen tatsächlich einen sehr ungesunden und unsittlichen Einfluß aus.

Ferner sind viele sogenannte wissenschaftliche Bücher, die das menschliche Verhalten zergliedern, vielleicht noch spitzfindigere Irrtumsdarlegungen. Unter dem Deckmantel materieller Gelehrsamkeit und Entdeckung verleiten sie den Unachtsamen oft, solche Voraussetzungen als triftig und zuverlässig hinzunehmen, so daß er versucht sein kann, sich manche dieser irrigen Vorschläge zu eigen zu machen und sie mit seiner Auffassung von der Wissenschaft zu verbinden. Was für ein kostspieliger Irrtum! Der Apostel Paulus schreibt (1. Kor. 15, 33): „Lasset euch nicht verführen! Böse Geschwätze verderben gute Sitten.“ Wenn man auf sie eingeht, zerstören sie in größerem oder geringerem Grade die für das wissenschaftliche Beweisen erforderliche Reinheit des Denkens.

Vor Jahren sah Mrs. Eddy, wie schädlich das Lesen anstößiger Bücher ist. In Artikel VIII, Abschnitt 12 des Handbuchs Der Mutterkirche warnt sie ihre Nachfolger vor diesem tückischen Irrtum. Mit der Klarheit und Weisheit, die ihre Schriften kennzeichnen, erklärt sie ferner im Lehrbuch (S. 195): „Die Novellen, die sich nur durch ihre übertriebenen Bilder, ihre unmöglichen Ideale und durch ihre Beispiele der Verderbtheit auszeichnen, geben unsern jungen Lesern eine verkehrte Geschmacksrichtung und erfüllen sie mit ungesunden Gefühlen.“

Ein Wissenschafter fragt sich, ehe er ein Buch kauft, immer vorher, ob es sein Freund sein wird oder nicht. Verdienen die dargebotenen Gedanken, daß man sie behält; vervollkommnen sie das Denken; verdienen sie, daß man sie wiederholt und mit andern teilt; oder muß man sich ihrer schämen und sie oder sogar das Buch verstecken? Der Wissenschafter sucht sich vor dem Lesen eines Buches zu vergewissern, daß es keinen tückischen Versuch des Irrtums enthält, ihn zu veranlassen, einen Schritt zur Materialität zurückzugehen, daß es seinen geistigen Fortschritt nicht verhindert.

Berufstätige Männer und Frauen, Schüler und Hochschüler sind manchmal durch ihren Beruf oder ihre Studien gezwungen, Bücher zu lesen, die mit der Lehre der Christlichen Wissenschaft unvereinbar sind. Wenn indessen die Beweggründe ehrlich sind, kann ein solches Lesen den aufrichtigen Christlichen Wissenschafter im Überwinden des sterblichen Gemüts und seiner sogenannten Gesetze nicht hindern.

Ein Hochschüler, der für seine Abgangsprüfung von der Universität arbeitete, wurde gefragt: „Wie vereinbaren Sie die verschiedenen Fächer in Philosophie, Psychologie, Gesundheitslehre, Erziehung, Gesellschaftslehre usw., die Sie studieren müssen, mit Ihrem Verständnis der Christlichen Wissenschaft?“ Er war in der Christlichen Wissenschaft erzogen worden und hatte die Vorteile einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule genossen, und er erwiderte: „Vor einiger Zeit ging meinem Denken die Erkenntnis auf, daß ich mich nicht neben meiner Ausbildung mit der Christlichen Wissenschaft befasse, sondern ein Christlicher Wissenschafter bin, der sich mit seiner Ausbildung befaßt. Die Freude, Befriedigung, Zufriedenheit und Freiheit, die ich durch das Ergründen der Christlichen Wissenschaft finde, überwiegen für mich bei weitem die Wichtigkeit von irgendeinem materiellen Studium, von Büchern, Philosophie oder Naturwissenschaft. Seitdem ich meinen Beruf an die zweite Stelle in meinem Denken gestellt habe, habe ich einen Gegenstand nicht nur gründlicher und schneller erfassen, sondern auch sehen können, wo er der Wahrheit ermangelt. So kann ich das Wesentliche einer Sache leicht verarbeiten und mir zu eigen machen, und nachdem ich den gestellten Forderungen nachgekommen bin, scheide ich die Dinge, die die Wissenschaft mir als irrig enthüllt hat, schnell aus meinem Denken aus.“ Dieser Hochschüler erwarb seinen Doktortitel mit Leichtigkeit, und er wuchs gleichzeitig unermeßlich im Verständnis der Christlichen Wissenschaft.

Ein zum Heeresdienst eingezogener Christlicher Wissenschafter wurde sofort der ärztlichen Abteilung zugewiesen. Trotzdem er um Versetzung nachsuchte, mußte er bleiben und sich der Prüfung als Wundarztgehilfe unterziehen. Er hatte ebenfalls eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht und somit einigermaßen verstehen gelernt, daß der Mensch die Idee Gottes ist, daß er nicht materiell, sondern geistig ist. Infolgedessen erschütterten ihn weder der durch die Ausbildung ausgeübte große Druck, noch die ärztlichen Gesetze, Arzneien und Wundarzneikunst, mit denen er sich zu befassen hatte. Nachdem er bei vielen Operationen geholfen hatte, schrieb er nach Hause: „Seid nicht besorgt um meine Wissenschaft. Nachdem ich Bücher über die ärztliche Wissenschaft studiert, Vorträge darüber gehört und bei Operationen zugesehen und mitgeholfen habe, könnte ich das Wenige, was ich von der Christlichen Wissenschaft weiß, nie aufgeben oder in meinem Glauben daran erschüttert werden. Das alles beweist mir bloß, daß es nur die eine göttliche Ursache gibt. Bei jedem Fall, der auf den Operationstisch kommt, sage ich mir im stillen, die wissenschaftliche Erklärung des Seins‘ her (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), und halte fest an der Begriffsbestimmung, die Mrs. Eddy uns vom Menschen gegeben hat (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475).“

Ist jemand aus Neugier in Versuchung gekommen, Bücher oder Aufsätze über materielle Heilkunde, Gesundheitslehre und Seelenlehre zu lesen, zu studieren oder daran zu glauben? Unsere geliebte Führerin warnt uns liebevoll vor dieser Gefahr. Sie erklärt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 196, 197): „Die Presse sendet unwissentlich manches Leid und manche Krankheit unter die Menschen. Sie tut dies dadurch, daß sie den Krankheiten Namen gibt und lange Beschreibungen druckt, durch welche sich die Krankheitsbilder deutlich im Gedanken abspiegeln.“

Durch neue Erfindungen und die heutige Nachrichtenübermittlung — einen weiteren Gebrauch der Presse, der Lichtspiele, des Rundfunks und des Fernsehers — sucht das Böse geltend zu machen, sich in der Verkleidung von ärztlichem Rat und Hinweisen auf unmittelbarere Art auszubreiten. Wenn wir Christi Jesu Ermahnung befolgen (Mark. 13, 37): „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet“, können wir diese irrigen Einflüsterungen schnell entdecken und durch unser Verständnis der Wahrheit vernichten. Die Erklärung unserer Führerin auf Seite 196 in Wissenschaft und Gesundheit gilt nicht nur für die Bücher, die wir lesen, sondern ebenso für Rundfunkprogramme, Lichtspiele und Vorführungen durch den Fernseher: „Bücher, welche Krankheit aus dem sterblichen Gemüt austreiben — und damit Krankheitsbilder und -gedanken auslöschen, anstatt sie ihm durch lebendige Beschreibungen und medizinische Einzelheiten einzuprägen — solche Bücher werden Krankheit beseitigen und zerstören helfen.“

Um die Wichtigkeit der hier angeführten Stelle noch hervorzuheben, hat ihr Mrs. Eddy die Randüberschrift gegeben: „Gefährliche Untiefen vermieden“. Bekanntlich ist ein Schiff, das ohne eine zuverlässige Karte oder einen Lotsen in unbekannten Gewässern fährt, der Gefahre ausgesetzt, auf einer unsichtbaren oder nicht bezeichneten Sandbank zu stranden. Wir sind der Kapitän unseres eigenen Schiffs. Wenn wir wachsam sind und unseren Karten — den göttlich eingegebenen liebevollen Anweisungen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit und den andern Schriften von Mrs. Eddy — folgen, werden wir den Weg vom Sinn zur Seele sicher gehen.

Wenn wir befolgen, was unsere Führerin uns über anstößige Bücher und Aufsätze sagt — wenn wir nur das lesen, was das Denken klärt und bessert, mit andern Worten, uns wirklich ein Freund ist — können wir viele der verborgenen Untiefen und Klippen der Materialität, der Sünde, der Krankheit und Disharmonie aller Art entdecken und vermeiden. Dann erleben wir eher das, was ein beliebtes Lied im englischen Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 218) schildert:

Wir schreiten freier, atmen auf,
Der Ausblick wird unendlich weit;
Wir schauen Leben ohne Tod,
Das Sein, das alle Welt erneut.

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