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Vor etwa 30 Jahren fühlte ich zuerst die...

Aus der September 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor etwa 30 Jahren fühlte ich zuerst die heilende und erlösende Macht der Wahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird. In den verflossenen Jahren habe ich viele und verschiedenartige Segnungen daraus geschöpft, doch die wichtigste von ihnen war die Befreiung von einer Furcht vor erblicher Belastung. Freiheit von dieser Furcht kam schießlich durch die Vergeistigung des Denkens, welche die Heilung von schwerer Gelenkentzündung begleitete. Der Versicherung wegen war es notwendig, von einem Arzt untersucht zu werden. Inzwischen hatte ich mit einem christlich-wissenschaftlichen Ausüber gesprochen, und dieser hatte mich überzeugt, daß ich mir wegen der medizinischen Annahmen keine Sorgen zu machen brauchte. Gewisse Umstände hielten mich davon ab, während dieses besonderen Vorfalls mit dem Ausüber zu sprechen, doch fühlte ich die Unterstützung der Wahrheit und zweifelte keinen Augenblick. Ich möchte hiermit demütige Dankbarkeit ausdrücken für die treue Hilfe des Ausübers sowie der Freundin, die meine Notdurft erkannte und mich freundlich aufnahm.

Ich verstand, daß der Arzt seine Pflicht erfüllte, und fand, daß dies nicht meinen Gehorsam gegenüber den Lehren der Christlichen Wissenschaft zu beeinträchtigen brauchte, und daß es nicht notwendig war, den körperlichen Zustand mit dem Arzt zu besprechen; auch wurde keinerlei ärztliche Behandlung empfohlen. Später hörte ich, daß der Arzt den Fall mit verschiedenen anderen Ärzten erörtert hatte, und daß keiner von ihnen die scheinbaren Symptome von Gelenkentzündung schlimmster Art mit der vollkommen normalen Herztätigkeit vereinbaren konnte. Eine angeblich erbliche Herzkrankheit war bei Gelegenheit meiner ersten Heilung überwunden worden. Wie freute ich mich, daß dies nur von neuem bewies: was Gott tut, das ist und bleibt getan!

Die Voraussagung war, daß ich lange Zeit hilflos sein würde, und daß ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, und ich zeitlebens die Narben tragen würde. Doch dank der wissenschaftlichen Arbeit ließ das Fieber schon in der zweiten Woche nach und ebenso die Schwellung. Am Ende der fünften Woche war ich imstande, alle normale Tätigkeit wieder aufzunehmen. Drei Monate später, als ich mit der anstrengenden Tätigkeit der Sportplatzdirektion beschäftigt war, wurde es mir klar, daß alle Symptome der Krankheit verschwunden waren.

Der geistige Kampf dauerte jedoch noch fort. Die Gelenkentzündung wurde der Tatsache zugeschrieben, daß ich bei sehr kaltem Wetter in einem ungeheizten Zimmer geschlafen hatte. Ich hatte körperlichem Wohlbehagen nie viel Beachtung geschenkt; und in dem Wunsch, der Schule, an der ich angestellt war, so gut wie eben möglich zu dienen, hatte ich mich mangelhaften Lebensbedingungen unterworfen, die — wie ich im Grunde wohl verstand — eigentlich ganz unnötig waren. Ich war schon oft vorher der Witterung ausgesetzt gewesen, ohne an bösen Folgen zu leiden. Nun wurde es mir klar, daß ich in diesem Falle nicht so sehr unter der materiellen Atmosphäre, nämlich der Temperatur des Zimmers, gelitten hatte, als vielmehr unter der mentalen Atmosphäre des Mangels oder der geistigen Armut. Da ich immer der Annahme nachgegeben hatte, daß ich eine außergewöhnlich große Anlage zu liebender Hingabe geerbt hatte, hatte ich mich ausnutzen und berauben lassen. Meine Lage war so, daß ich keine Gelegenheit für stilles Studium der Wissenschaft hatte; sogar der Kirchenbesuch und das Mitwirken an den Kirchenunternehmungen wurden manchmal behindert.

Diese erbliche Veranlagung, diese Neigung zur restlosen Hingabe, hatte mich schon manchmal auf Abwege geführt, die ich nun geduldig wieder gutzumachen hatte. Ich mußte lernen, mich vor Ausnutzung zu bewahren; ich mußte lernen, mich selbst ebenso zu lieben wie meinen Nächsten. In dem Maße, wie es mir gelang, mich von der Tyrannei zu persönlicher Zuneigung frei zu machen, hat sich Freundschaft in der Tat als eine reiche und tief befriedigende Erfahrung erwiesen. Durch ihren Zauber wird der Fremde in den Nächsten verwandelt, den wir lieben sollen.

Worte sind unzureichend, um meine Dankbarkeit für unsre liebe Führerin Mrs. Eddy auszudrücken, deren Mut und Hingabe der Welt die endgültige Offenbarung der Wahrheit verschaffte.—

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