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„Nun jauchze, Welt!“

Aus der Dezember 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Weihnachtslieder lassen die Freude in den menschlichen Herzen wiedererklingen, daß Gottes Liebe die Menschheit erreicht hat und daß ein Heiland erschienen ist, um die Welt von der Sterblichkeit zu erlösen. Für die Christlichen Wissenschafter bedeutet Weihnachten jedoch mehr als lediglich ein Fest, um die Ankunft des Kindes Jesus zu feiern. Es bedeutet vielmehr die freudige Demonstration des unkörperlichen Christus, des immergegenwärtigen geistigen Menschen, welchen jeder Einzelne als seine wirkliche Selbstheit beweisen muß. Der Wissenschafter singt daher mit vertiefter Einsicht die beliebten Worte des Liedes Nr. 164 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:

Der Herr ist da! Nun jauchze, Welt !
Dein König ziehet ein.

Die Freude, die das Verständnis begleitet, daß der Mensch nicht ein Sterblicher ist, sondern ein unsterbliches geistiges Kind Gottes, kann nimmermehr verloren gehen, denn sie ist der augenscheinliche Beweis für die Gegenwart des wirklichen Menschen, der aus Freude erschaffen ist. Mary Baker Eddy beschreibt diesen Menschen sehr oft in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“, und wohl nirgendwo mit mehr Ursprünglichkeit als auf Seite 76, wo sie schreibt: „Die sündlose Freude — die vollkommene Harmonie und Unsterblichkeit des Lebens, denen unbegrenzte göttliche Schönheit und Güte zu eigen sind, ohne eine einzige körperliche Freude oder einen einzigen körperlichen Schmerz — sie macht den einzig wahren, unzerstörbaren Menschen aus, dessen Sein geistig ist.“

Dieser Satz deckt sich weitgehend mit einer anderen Beschreibung des Menschen in einer Erörterung auf derselben Seite, in der unsere Führerin feststellt, daß es für jene, die zum geistigen Sein vorgedrungen sind, unmöglich ist, zu materiellen Gesichtspunkten zurückzukehren. Sie sagt: „Auch wird der Mensch nicht körperlich zu sein scheinen, sondern er wird ein individuelles Bewußtsein sein, das von dem göttlichen Geist als Idee, nicht als Materie gekennzeichnet ist.“ Das Verstehen, daß der Mensch unkörperlich ist, „ein individuelles Bewußtsein“, zusammengesetzt und geschaffen aus Freude, Harmonie, Stärke, Schönheit, Güte und unendlich vielen anderen geistigen Eigenschaften, ist die erlösende Wahrheit, die Krankheit und Gram zerstört. Die Tatsache, daß das wirkliche Sein des einzelnen individuell ist, von Gott herstammt und mit Bezug auf Bewußtsein, Charakter und freudiges Dienen von Ihm abhängig ist, macht jedem einzelnen möglich, sich seine Freude zu erhalten, unbeschadet aller Zufälle oder des Verhaltens anderer. Wir haben jetzt und ewig unser Sein als Einzelwesen, und als Einzelwesen vermehren wir unsere Freude als Beweis, daß der Mensch in der Tat jene Freude verkörpert, die allein Gottes ist. Unser Meister Christus Jesus erklärte diese metaphysische Wahrheit, als er sagte (Joh. 16:32): „Eure Freude soll niemand von euch nehmen.“

Die Freude, die unsere Führerin in ihrer Beschreibung des Menschen erwähnt, ist sündlos — sie hat daher keinerlei Beziehungen zu lediglich materiellen persönlichen Erwägungen. Diese Freude ist nicht eine Stimmung, zu der man aufgelegt ist oder nicht, sondern eine Eigenschaft des Gemüts, die sich beständig durch den Menschen kundtut. Der Ausüber der Christlichen Wissenschaft weiß, daß die Heilung nahe ist, wenn der Patient Freude zu zeigen beginnt, da der wirkliche Mensch, die wahre Idee Gottes, erscheint und da die Gegenwart Gottes Gesundheit demonstriert. Man kann seinen Fortschritt im Demonstrieren der Wahrheit an der Unmittelbarkeit der geistigen Freude messen, die diese metaphysische Arbeit begleitet.

Christus Jesus trug die Last der Sünden der Welt. Seine empfindsame, reine Natur war ganz und gar nicht in der Finsternis der Materialität zu Hause; doch niemals ließ er sich seine Freude von den Verfolgungen des Materialismus, denen er sich gegenüberfand, verdunkeln. Seine beständige Demonstration des Christus-Menschen verhinderte dies. Die Bitterkeit der Verfolgung — einer Verfolgung hervorgerufen durch den Haß, der durch seine Gegenwart zurechtgewiesen und an die Oberfläche gebracht wurde — wurde durch seine Erkenntnis gelindert, daß das Böse eine bloße Annahme ist, deren Widerstand gegen ihn lediglich den Beweis dafür lieferte, daß er keinen Anteil an der Fleischlichkeit hatte. Er erfreute sich an Wahrheiten, die seinen Verfolgern unbekannt waren; er freute sich, weil er absolut sicher war, daß das vollkommene Leben im Geiste unweigerlich von jedem erkannt werden würde, sogar von jenen, die durch ihre Schlechtigkeit seine Bürde vergrößerten.

Der Meister versicherte jenen, die „um des Menschensohnes willen“ leiden, daß ihr Lohn im Himmel groß sein würde. Er sagte (Luk. 6:23): „Freuet euch alsdann und hüpfet.“ Genau wie er von seinen Nachfolgern forderte, daß sie ihre Feinde genau wie ihre Freunde lieben sollten, so lehrte er sie auch, daß sie ihre Freude unter allen Umständen bewahren sollten. Wir erkennen seine eigene Demonstration beständiger Freude sogar noch am Kreuz, denn er vergab dort seinen Verfolgern, und wer könnte wohl ohne Freude vergeben?

Wenn wir den schlechten Sterblichen Identität zuerkennen, so sind wir dem niederdrükkenden Einfluß des Bösen unterworfen. Das wissenschaftliche Verständnis von der unpersönlichen Natur des fleischgewordenen Irrtums, und von der Tatsache, daß die Sterblichen nur ein von einer falschen, materiellen Vorstellung von Leben herrührender Trug sind, hält uns jedoch davon ab, diesem Trug die ehrende Bezeichnung Menschentum beizulegen. Die scheinbare Gegenwart von Sterblichen sollte uns anzeigen, daß wir selbst aus dem Traum des materiellen Lebens aufwachen und demonstrieren müssen, daß wir in Wirklichkeit uns nur der vollkommenen Ideen des Gemüts bewußt sind.

Die himmlischen Heerscharen, die die Geburt Jesu anzeigten, prophezeiten „Frieden auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Luk. 2:14), und die ganze Welt wurde durch die Ankunft dieses einen kleinen Kindes gesegnet. Sein ganzes Leben bewies den universalen Einfluß zum Guten, den jemand, der von der Wahrheit erfüllt ist, ausüben kann. Er ersetzte den sterblichen Begriff von Leben durch den unsterblichen, und nichts konnte ihn daran hindern, denn nichts konnte ihn von den erhabenen Wahrheiten ablenken, die er in sich selbst fand, in seinem christusgleichen Selbst.

Erlösung ist stets individuell. Sie ist das Erwachen des einzelnen zu der Vergegenwärtigung der Einheit des Menschen mit Gott und der gottähnlichen Vollkommenheit des Menschen, die sich aus dieser Einheit ergibt. In unserer Zeit empfängt die Welt ihren König in dem Maße, wie die Herrschaft des geistigen Menschen über den Mesmerismus des Wahnes vom Leben in der Materie bewiesen wird. Jeden Tag können wir Freude in unseren Herzen darüber empfinden, daß die Gegenwart des Reiches Gottes das Böse und seinen Anspruch auf Dasein vermindert. Die Allheit Gottes ist zu oft bewiesen worden, als daß wir auch nur den geringsten Zweifel daran hegen könnten, daß sie wahr ist. Durch die Christliche Wissenschaft finden viele die himmlische Vollkommenheit in sich selbst, wie es der Meister prophezeit hat.

Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 260): „Die Grundlage der Weihnacht ist der Fels, Christus Jesus; ihre Früchte sind Inspiration und ein geistiges Verständnis von Freude und Freudigkeit — nicht auf Grund von Überlieferung, Brauch oder materiellen Genüssen, sondern auf Grund der fundamentalen und beweisbaren Wahrheit, auf Grund des Himmels in uns.“

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