Wir können versucht sein, voller Bedauern zu denken, daß wir in einer schweren Zeit leben. Die Gegenwart hat jedoch beachtenswerte Vorteile vor der Vergangenheit voraus. Wenn wir dies dankbar anerkennen, hilft es uns, von den großen Gelegenheiten der heutigen Zeit Gebrauch zu machen und die damit verbundenen Aufgaben zu lösen.
Vor Tausenden von Jahren hatte die Welt allerdings keine Kriegswaffen wie die heutigen zu fürchten; aber sie hatte auch nicht das Vorbild Christi Jesu. Sein mächtiges Versöhnungswerk; sein Beweisen, daß das Gute stärker ist als das Böse und daß Freude mächtiger ist als Leid; sein geistiges Heilen von Krankheit; sein Umwandeln des Charakters und sein Sieg über den Tod lagen noch in der Zukunft. Heute haben wir den Vorteil, diese herrliche Laufbahn zu kennen, und wir wissen, wie uns dies ermutigt und anspornt.
Im letzten Jahrhundert hat die Christliche Wissenschaft der Menschheit wieder die heilende Macht der Wahrheit gebracht, die Jesus lehrte. Im Jahr 1866 erkannte Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, durch ein hingebungsvolles Forschen in der Bibel, daß die mächtigen Werke Jesu das Ergebnis eines wissenschaftlichen, geistigen Gesetzes waren und daher zu allen Zeiten wiederholt werden können. Sie bewies, daß dies der Fall ist, indem sie sich selber und andere nur durch geistige Mittel heilte, und sie lehrte andere, es ebenfalls zu tun. Damit alle dieses geistige Gesetz verstehen und anwenden können, legte sie es zusammen mit dem Verfahren, wie es anzuwenden ist, in dem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dar.
In diesem Buch schreibt Mrs. Eddy (S. 275): „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andre Macht und kein andres Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist, und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß auf Grund dessen, daß Gott, der Geist, das All-in-allem ist, alles in Wirklichkeit gut und geistig sein muß. Das vollkommene Prinzip kann nur ein vollkommenes Weltall erzeugen, und der unendliche Geist kann sich nie durch endliche Materie bekunden.
Hinsichtlich des Bösen folgt die Christliche Wissenschaft den Lehren Jesu, der von dem Teufel sagte (Joh. 8, 44): „Er ist ein Lügner.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Unvollkommenheit, Materie und Böses lügende Trugvorstellungen sind, die aus Unkenntnis des Wesens Gottes und aus der vernunftwidrigen Annahme entstehen, daß die allmächtige Liebe einen Menschen erschaffen konnte, der sündigen und leiden kann. Wer es unerschütterlich ablehnt, sich dadurch täuschen zu lassen, und statt dessen darauf bedacht ist, daß die wahren Tatsachen: vollkommener Gott und vollkommener Mensch, sein Denken erfüllen und regieren, findet, daß sein ganzes Alltagsleben sich besser gestaltet. Eine Zeit, die die Wohltat dieser Offenbarung genießen kann, ist in der Tat gesegnet.
Ein Lehrer in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule sprach kürzlich mit seinen Schülern über Mrs. Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft. Durch Fragen war festgestellt worden, daß Mrs. Eddy gestürzt war, daß sie nach Hause gebracht worden war, und daß ihr Arzt und ihre Freunde nicht erwarteten, daß sie genesen würde. „Was tat sie dann?“ fragte der Lehrer. „Ich weiß es“, rief ein kleines Mädchen voller Eifer, „sie nahm Wissenschaft und Gesundheit zur Hand und fing an, es zu lesen.“
Was Mrs. Eddy in Wirklichkeit tat, war, daß sie sich ihre Bibel geben ließ; darin fand sie die göttliche Eingebung, die zu ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft führte und ihre Gesundheit augenblicklich wiederherstellte. Aber die Antwort des Kindes brachte der Klasse und dem Lehrer lebhaft zum Bewußtsein, wie glücklich sie sich schätzen konnten, daß sie in Augenblicken der Not nach Wissenschaft und Gesundheit mit seinem Schlüssel zur Heiligen Schrift greifen konnten. Mrs. Eddy mußte die Christliche Wissenschaft erst entdecken; heute können alle ihre klare Darlegung des wissenschaftlichen Gesetzes, das die in der Bibel berichteten Heilungen ermöglichte, lesen und in ihrem eigenen Leben beweisen, daß Gott, das Gute, wahrhaft das All-in-allem ist, und daß das Böse nichts ist.
Das Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit beginnt mit den Worten: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Die Christliche Wissenschaft bietet uns außer dem Lehrbuch und den andern veröffentlichten Schriften von Mrs. Eddy auf der ganzen Welt Sonntagsgottesdienste, in denen Gottes Allmacht anerkannt wird, und am Mittwoch Zeugnisversammlungen, wo Mitglieder der Gemeinde Heilungen durch die Christliche Wissenschaft berichten. Es finden auch bei freiem Eintritt öffentliche Vorträge über die Christliche Wissenschaft statt; und die Zeitschriften, die Mrs. Eddy gründete, enthalten nützliche Aufsätze über die praktische Anwendung der Christlichen Wissenschaft und bestätigte Heilungszeugnisse.
Wenn die der Menschheit heute drohenden Gefahren auch größer scheinen, so können diejenigen, die die Christliche Wissenschaft einigermaßen verstehen, doch wie der Psalmist sagen (Ps. 16, 6): „Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche; mir ist ein schön Erbteil geworden.“ Auf dieser festen Grundlage vertrauensvoller Dankbarkeit können sie den heutigen Forderungen gerecht werden.
