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Von den Direktoren

„Beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft“

Aus der März 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist bezeichnend für unsre Führerin, Mary Baker Eddy — für ihre liebevolle Fürsorge und Gründlichkeit in ihrer Arbeit — daß sie uns die Literatur gab, die für den Fortschritt des Schülers der Christlichen Wissenschaft notwendig ist, und daß sie keinen Zweifel darüber ließ, wieviel diese Literatur bedeutet und wie sie gebraucht werden soll.

So schreibt sie im Handbuch Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, mit Beziehung auf einen Bewerber um Mitgliedschaft in dieser Kirche (Art. IV, Abschn. 1):

„Die Bibel in Verbindung mit Wissenschaft und Gesundheit und Mrs. Eddys andern Werken sollen seine einzigen Lehrbücher sein beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft wie beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens.“

Ferner schreibt sie (Art. VIII, Abschn. 11):

„Ein Mitglied dieser Kirche darf keine Schriften der Christlichen Wissenschaft kaufen, verkaufen oder austeilen, die in ihrer Darlegung des göttlichen Prinzips und der göttlichen Vorschriften, sowie in der Demonstration der Christlichen Wissenschaft nicht richtig sind. Auch der Geist, in welchem der Autor seine Schriften verfaßt hat, soll genau in Betracht gezogen werden. Seine Schriften müssen ein strenges Festhalten an der Goldenen Regel bekunden, andernfalls sie nicht für christlich-wissenschaftlich gehalten werden sollen. Eine Abweichung von dem Geist oder dem Buchstaben dieser Satzung könnte zu Spaltungen in unsrer Kirche führen und möglicherweise zum zeitweiligen Verlust der Christlichen Wissenschaft.“

Der aufmerksame Schüler hält beständig Wache gegen irgendwelches Abweichen von diesen Satzungen. Er ist sich bewußt, daß das christliche Heilen mehr als fünfzehn hundert Jahre lang der Welt so gut wie verloren war, durch das, was anfänglich nur ein belangloses Umgehen von Christi Jesu Weisungen zu sein schien. Der Schüler erkennt, daß Mrs. Eddy hiermit ihre Nachfolger, den einzeln wie die Gesamtheit, gegen die Wiederholung einer solchen Erfahrung wappnet und schützt.

In der Wissenschaft lernen wir die mannigfachen Argumente erkennen und rasch zurückweisen, die uns sonst der Segnungen berauben würden, die ein Befolgen der göttlichen Regeln uns gewährt — Argumente, die in der Geschichte unsrer Bewegung größtenteils nicht neu sind, auch wenn sie manchmal so scheinen.

Glauben wir vielleicht, daß Mrs. Eddys Anweisungen uns begrenzen? Der einsichtsvolle Schüler versteht, sie begrenzen ihn ebenso wenig wie das Warnungsschild an einer Sackgasse den begrenzt, der hier durchfahren möchte. Er sieht, daß sie ihm zweifellos den Weg zu Freiheit und Fortschritt zeigen. Er weiß, es war immer Mrs. Eddys Bestreben, allen Menschen die umfangreichsten Erfahrungen zu ermöglichen und ihnen zu zeigen, wie die Wissenschaft der unbegrenzten Intelligenz und des unbegrenzten Lebens gewonnen und demonstriert werden soll.

Jeder Schüler mag sich wohl sehnen nach umfassenderem Verständnis und höheren Beweisen des göttlichen Seins, als denen, die er bisher hatte. Wenn er aber die Bedeutung von Mrs. Eddys Werk erfaßt hat, versteht er, daß es für höhere Erfahrungen keiner weiteren Offenbarung der Wahrheit bedarf — zusätzlich der, die sie uns im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gegeben hat — sondern, daß sie nur erreicht werden durch unser erweitertes Verständnis und unsre Anwendung ihrer Offenbarung, die sie selbst endgültig und vollständig nannte. Das tägliche Studium der Bibel in Verbindgun mit diesem Lehrbuch, sowie tägliches Erproben und Prüfen von dem, was der Christliche Wissenschafter hierdurch erlernt, bestätigen ihm, ohne Zweifel, daß dies der Weg des Fortschritts ist — eines Fortschritts, der in höchstem Maße befriedigt und inspiriert. In dieser Weise lernt er Mrs. Eddys Worte verstehen: „Wahrheit ist geoffenbart. Sie muß nur betätigt werden.“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 174.)

Sind wir der Meinung, der Weg zu besserem Verständnis und höheren Erfahrungen könne abgekürzt werden; es gebe einen leichteren Weg als den, den Mrs. Eddy uns gewiesen hat? Der Schüler, der Mrs. Eddys fraglose und offensichtliche Befähigung für ihre Aufgabe — ihre herrlichen Demonstrationen der göttlichen Weisheit und Liebe — würdigt und anerkennt, wird damit die Gewißheit haben, daß Mrs. Eddy uns einen besseren Weg gewiesen hätte, wenn es einen gäbe.

Vielleicht denken wir, wenn Mrs. Eddy hier wäre, würde sie wahrscheinlich gewisse Stellen in ihren Werken streichen oder sie neu schreiben? Wer — fragt der gewissenhafte Schüler — ist berechtigt zu solcher Behauptung, da Mrs. Eddy nicht die geringste Andeutung einer solchen Notwendigkeit machte? Wie kommt man überhaupt auf solche Gedanken? Jeder, der ihre Lehre erforscht und treu anwendet, kann nicht anders als sich freuen, daß sie gerade so und nicht anders geschrieben hat. Oft findet der Wissenschafter, daß Stellen, die er bisher kaum oder garnicht beachtet hatte, plötzlich von großem Wert für ihn werden oder, daß ihm selbst die bekanntesten Stellen, denen er sich vielleicht schon entwachsen fühlte, plötzlich in neuem Licht erscheinen und ihm dann mehr helfen, als je zuvor. Was einen tiefen Eindruck auf ihn macht, ist Mrs. Eddys erstaunliche Fähigkeit, ihre Erklärungen der Wissenschaft den Notlagen der ganzen Menschheit anzupassen — Menschen von verschiedenem Charakter und Kultur, von verschiedenen Graden des geistigen Verständnisses.

Eine solche Entfaltung im Denken und Leben des Schülers muß ihm fraglos die Tatsache klar machen, daß er die Wohltaten der Wissenschaft nicht voll und ganz empfangen kann, solange er einige der Erklärungen unsrer Führerin sorgfältig beachtet und andere übergeht oder gering schätzt, sondern lediglich durch das Anerkennen der gesamten Lehre ohne Einschränkung. Sollten manche ihrer Erklärungen ihm zu gewissen Zeiten mehr als andere bedeuten — was sicher der Fall ist — so hält er trotzdem alles, was sie geschrieben hat, wert und heilig, um deswillen, was es ihm und der Menschheit zu geben hat.

Wie verhält es sich nun mit der Annahme, es sei unwichtig, in welchem Geist etwas über die Christliche Wissenschaft geschrieben oder verbreitet werde. Der Christliche Wissenschafter versteht natürlich, warum Mrs. Eddy so bestimmt über diesen Punkt, in der hier zitierten Stelle, schreibt. Alles, was in unsrer Sache aus Beweggründen verbreitet wird, die mit der Goldenen Regel und der göttlichen Liebe nicht im Einklang stehen, verliert unvermeidlich etwas vom Geist der Wissenschaft und damit von der Wissenschaft selbst. Der Wissenschafter zieht deshalb die Motive derjenigen, die über die Wissenschaft sprechen, sorgfältig in Betracht. Sind sie selbstlos bemüht, der Kirche zu dienen, die unsere Führerin gründete, um ihre weltweite Heilungs- und Befreiungsmission zu erfüllen? Folgen sie den Satzungen, die sie unter göttlicher Leitung zur Förderung des großen Werkes ihrer Kirche gegeben hat? Solche Fragen — der Wissenschafter wird dies bestätigen — sind notwendig und von entscheidender Wichtigkeit.

Und nun noch als letztes etwas über das Zirkulieren von unveröffentlichten Manuskripten. Der Vorstand Der Mutterkirche hat oft davon abgeraten und zwar aus zwei Gründen: erstens, weil fast unvermeidlich Fehler in die Abschriften kommen, auch wenn die Manuskripte anfänglich korrekt waren; und zweitens, weil sie nicht nötig sind. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft, der treu mit den Schriften von Mrs. Eddy arbeitet, die sie für die Veröffentlichung bestimmte, wie auch mit der übrigen christlich-wissenschaftlichen Literatur, mit der sie uns versorgt hat, ist immer zufriedengestellt, und zwar weit über seinen früheren Begriff von Befriedigung hinaus, so daß Ersatzmittel keinerlei Interesse für ihn haben.

Mrs. Eddy hielt nie davon ab, über gewisse Themen alles wissenswerte zu lesen. Hinsichtlich der Christlichen Wissenschaft hat sie uns die Möglichkeit gegeben, hilfreiche Gedanken in der umfassendsten und uneingeschränktesten Weise die es gibt, auszudrücken. In den wöchentlichen Zeugnisversammlungen der Kirchen Christi, Wissenschafter, in der Sonntagsschule, im Klassenunterricht und in den Schülerversammlungen, in Aussprachen zwischen Ausüber und Patient, in christlich-wissenschaftlichen Vorträgen und in den christlichwissenschaftlichen Zeitschriften — überall findet sich reichlich Gelegenheit zu solchem Ausdruck, und jedermann kann in angemessener und geeigneter Weise sich daran beteiligen. So kann jedermann in seiner eigenen Gemeinde wie auch in der ganzen Welt mit dem sich entfaltenden Denken und den Erfahrungen aufrichtiger Christlicher Wissenschafter in Berührung kommen und vollen Gewinn davon haben.

Entsprechend Mrs. Eddys Weisungen abonnieren und lesen die Wissenschafter die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und machen auch sonst vollen Gebrauch der andern Ausdrucksmittel unsrer Bewegung. Auch gebrauchen sie, aus leicht ersichtlichen Gründen, die Bibel und Mrs. Eddys Schriften als ihr „einziges Lehrbuch beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft.“

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