Als ich ein Heilungszeugnis im Herold der Christlichen Wissenschaft (in Französisch) las, erregten die folgenden Worte meine Aufmerksamkeit: „Die Unterstützung unserer Zeitschriften schließt das Einsenden von Zeugnissen und Aufsätzen in sich.“ Seit ich vor etwa elf Jahren in Buenos Aires die Christliche Wissenschaft fand, sind mir viele Segnungen zuteil geworden, und bin ich Zeuge von so vielen Heilungen anderer gewesen, daß ich meine tiefe Dankbarkeit ausdrücken muß für die großen Lektionen, die ich durch das Studium dieser Wissenschaft gelernt habe.
Ich glaubte, von einer feindlichen Welt umgeben zu sein, und verbrachte meine Zeit in Klagen und Selbstverdammung. Ich klammerte mich verzweifelt an menschliche Lehren und Philosophien und lebte wie ein Gefangener der materiellen Sinne, ohne zu wissen, wie ich diesem Gefängnis entrinnen könne. Ich las zwar die Bibel, im besonderen das Johannesevangelium, konnte jedoch ihre tiefe Bedeutung nicht erfassen.
In den dunkelsten Stunden damals kam das Licht. Eine Frau, die keine Wissenschafterin war, die jedoch von der Christlichen Wissenschaft als von etwas ganz Außergewöhnlichem gehört hatte, nahm mich mit zu einem Sonntagsgottesdienst in einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche. Ich verstand kaum ein Wort Englisch, war jedoch tief beeindruckt von der Harmonie, Freundlichkeit und Ordnung, die in der Kirche herrschten. Die Worte, die die Kerkertüren für mich auftaten, waren folgende aus der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ („Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, S. 468): „Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“
Von dem Augenblick an fühlte ich mich wie neu geboren. Mein Leben gewann Bedeutung. Ich lernte sehr schnell Englisch, während ich „Wissenschaft und Gesundheit“ mit Hilfe meiner christlich-wissenschaftlichen Freunde studierte, und einige Zeit darauf wurde ich Mitglied einer Zweigkirche. Allmählich lernte ich „Wissenschaft und Gesundheit“ besser verstehen und erlangte ein Verständnis von Gott und dem Weltall, einschließlich des Menschen. Durch dieses Verständnis fielen die Ketten des Intellektualismus, der Philosophie, der scholastischen Theologie und Physiologie von mir ab.
Ein Leberleiden, Halsentzündung und Rheumatismus verschwanden ohne besondere christlich-wissenschaftliche Arbeit. Ich hatte mein Klavier geschlossen, da ich nie wieder spielen wollte; doch mit dem Beistand eines treuen Ausübers, war es mir möglich, diesen Fehler zu berichtigen. Es wurde mir klar, wie notwendig es für mich war, den alten Menschen auszuziehen, und den neuen Menschen anzuziehen — den Christus-Menschen. Mein Mann, Philosoph und Mathematiker, begann auch, sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren; denn der Wandel, den er in mir bemerkt hatte, überzeugte ihn mehr, als Worte es hätten tun können, von der Wirksamkeit dieser Wissenschaft. Jetzt ist mein Klavier immer offen, und ich hatte die Freude und das Vorrecht, in einer Zweigkirche zu spielen. Es war eine wunderbare Erfahrung. Meine Furcht vor öffentlichem Spielen wurde durch das Lesen des Kirchenliedes Nr. 324 im Christlich-Wissenschaftlichen Liederbuch überwunden, besonders durch die folgenden Worte:
„All mein Denken nimm es hin,
Füll es ganz nach Deinem Sinn.“
Vor einiger Zeit hatte ich eine augenblickliche Heilung. Vor dem Sonntagmorgen-Gottesdienst, bei dem ich Klavier spielen sollte, wurde es mir sehr schlecht, und ich hatte Erbrechen. Während ich mich anzog, wiederholte ich die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“. Ich nahm eine Taxe zum Haus eines Ausübers, der mich freundlich empfing und überzeugt die Wahrheit von dem wirklichen Wesen des Menschen erklärte. Nach einer Behandlung war es mir möglich, etwas zu essen. Was mich besonders ermutigte, war die Erklärung des Ausübers: „Gott liebt Sie.“ Mit dieser Überzeugung ging ich zur Kirche, von der göttlichen Liebe getragen. Mein Herz war voller Dankbarkeit, als es mir am Ende der englischen und französischen Gottesdienste klar wurde, daß ich während der zwei Stunden kein Gefühl der Schwäche empfunden hatte.
Ich bin tief dankbar für diese Demonstration der Wahrheit, die mir half, unseren Vater-Mutter Gott besser als das all-harmonische, göttliche Prinzip des Seins zu verstehen. Seit der Erfahrung, habe ich große technische Fortschritte im Klavierspiel und im Musikverständnis gemacht. Die Bibel ist mir eine beständige Quelle der Freude durch die geistige Auslegung, die unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy ihr gegeben hat. Ich bin dankbar für die gesamte christlich-wissenschaftliche Bewegung und die treuen Mitarbeiter. Auch bin ich Gott tief dankbar, daß es mir vergönnt war, Klassenunterricht bei einem gesinnungstreuen Lehrer in Europa zu nehmen.—Paris, Frankreich.