Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die gebieterischen Forderungen Gottes

Aus der Juli 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist eine Forderung des göttlichen Prinzips, daß alle Menschen die Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe erfüllen. Diese Forderung zwingt uns, die Annahmen des sterblichen Gemüts um der geistigen Tatsachen des Seins willen aufzugeben. Das Prinzip fordert von uns, daß wir in den Fußtapfen der Wahrheit wandeln; das ist der einzige Weg, den das Prinzip uns vorgeschrieben hat, und es kennt keinen anderen.

Die Christliche Wissenschaft ist die Wissenschaft des Seins, der absoluten Wahrheit, die Offenbarung des vollkommenen Gottes und des vollkommenen Menschen und deren untrennbarer und bleibender Beziehung zueinander; und sie legt die Regeln dar, auf Grund derer die Menschen das göttliche Heilen verstehen und betätigen können. Sie ist von dem inspirierten Wort der Bibel hergeleitet und auf dasselbe begründet — im besonderen auf die Werke Christi Jesu. Daß die in der Christlichen Wissenschaft gelehrte Wahrheit heilt, ist schon in zahllosen Fällen demonstriert worden. Man beachte die Zeugnisse von Heilungen aller Art Krankheit und von der Lösung unzähliger Probleme, die in unseren Zeitschriften und unseren mittwöchlichen Zeugnisversammlungen gegeben werden. Jeder aufrichtige Wahrheitssucher kann sich selbst durch treues Studieren und Betätigen dieser Lehren dessen vergewissern, daß sie göttlich inspiriert und wirksam für die Lösung eines jeden Problems sind.

Ein sorgfältiges Lesen des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“, zur Feststellung, wie oft Mrs. Eddy das Wort „muß“ darin gebraucht, zeigte einem Wissenschafter, daß es dort mehrere hundert Male vorkommt. In den meisten Fällen wird es in Beziehung auf Dinge benutzt, die wir tun müssen, um die Allgegenwart Gottes und Seine den Menschen zur Verfügung stehende Macht zu demonstrieren. Da das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ eine Offenbarung darstellt, dürfen wir nicht vergessen, daß seine Weisungen als vom göttlichen Gemüt kommend angenommen werden müssen.

Manchmal erkennen wir die gebieterischen Forderungen nicht, die in einigen Aussprüchen Christi Jesu enthalten sind. Im zehnten Kapitel des Lukasevangeliums lesen wir, daß ein Gelehrter, der mit der Auslegung des Mosaischen Gesetzes vertraut war, Jesus fragte: „Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?“ Und Jesus erwiderte: „Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liesest du?“ Der Schriftgelehrte antwortete: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Jesus hieß die Antwort gut und sagte: „Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben.“

Sind wir nicht gezwungen, ein Gleiches zu tun, wenn wir das ewige Leben erlangen wollen? Ist es möglich, das Ergebnis einer Erfüllung des Lebensgesetzes zu erlangen, ohne die Bedingungen zu erfüllen, die dieses Gesetz erheischt? Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir Gott und unseren Nächsten lieben können. Sie lehrt uns, daß die geistige Individualität eines jeden von uns die vollkommene Widerspiegelung des vollkommenen Gemüts ist; sie zeigt uns, daß wir nur dann unsern Nächsten wahrhaft lieben wie uns selbst, wenn wir ihn als die vollkommene Idee Gottes erkennen.

Diese liebevolle Anerkennung der Vollkommenheit Gottes und des Menschen ist eine der gebieterischen Forderungen Gottes. Um ewiges Leben zu finden, müssen wir verstehen lernen, daß das göttliche Gemüt und seine Offenbarwerdung unbegrenzter geistiger Ideen das All der Wirklichkeit ausmachen, und daß der sterbliche Mensch, das sündige Adamsgeschlecht, eine falsche, nicht eine wahre Schöpfung darstellt. Wir müssen erkennen, daß der Mensch Gottes unsterblich, vollkommen, sündlos, todlos und unversehrt ist; denn er besteht zugleich mit Ihm und Seiner ewigen Widerspiegelung, und offenbart alle Seine Eigenschaften, Fähigkeiten und Merkmale.

Ein menschliches Wesen muß beständig die Wahl treffen zwischen den Ansprüchen des Guten und des Bösen, und seine Erfahrungen hängen von seinen Entscheidungen ab. Es kann die Wahrheit des Seins wählen, die sein menschliches Selbst und seinen Charakter umwandeln wird, oder es kann falsche Annahmen wählen und sich an sie ketten. Bis es die Falschheit dieser Annahmen entdeckt und sie aus seinem Denken ausschaltet, mag es scheinbar von ihnen geknechtet werden. Wenn der Mensch diese falschen Vorstellungen verscheucht und sie mit Ideen Gottes ersetzt — und in dieser Weise Gehorsam beweist — so findet er Harmonie.

Um das Falsche auszumerzen, müssen wir unsere geistige Wesenheit erkennen. Der wahre oder wirkliche Mensch ist untrennbar mit Gott verbunden; wogegen die sterbliche Vorstellung einer endlichen Existenz einen Glauben an viele Gemüter darstellt, einen Glauben an einen endlichen, isolierten Menschen und einen weit entfernten Gott. Daraus folgt notwendigerweise, daß wir, solange wir unsere individuelle Wesenheit als ein endliches menschliches Wesen betrachten, an eine Trennung von Gott glauben und daher nicht die gebieterischen Forderungen der Christlichen Wissenschaft erfüllen. Wenn wir dagegen erkennen, daß unsere wirkliche Selbstheit mit Gott verbunden ist als Seine vollkommene Widerspiegelung, werden wir imstande sein, unsere wahre Individualität als Ausdruck der göttlichen Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und Allwirksamkeit zu demonstrieren. Dann werden wir die gebieterische Forderung erfüllen, alle materiellen Vorstellungen von Gott und dem Menschen aufzugeben.

Unsere Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 261): „Das Gute fordert vom Menschen, daß er zu jeder Stunde das Problem des Seins ausarbeite.“ Jesus sagte (Matth. 13:45, 46): „Abermals ist gleich das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und da er eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ Wir haben die Christliche Wissenschaft, die köstliche Perle, und wir sollten ihr unser Leben weihen — sie verstehen und betätigen, indem wir wahrhaft ihre Forderungen erfüllen.

Mrs. Eddy versichert uns im Lehrbuch (S. 329): „Die Wissenschaft ist eine göttliche, nicht eine menschliche Forderung. Ihr göttliches Prinzip, das immer richtig ist, bereut niemals, sondern es erhält den Anspruch der Wahrheit aufrecht, indem es den Irrtum auslöscht. Die Verzeihung der göttlichen Barmherzigkeit ist die Zerstörung des Irrtums.“ Laßt uns nach dieser „Verzeihung der göttlichen Barmherzigkeit“ durch die „Zerstörung des Irrtums“ streben, mittels der Treue gegenüber allem, das die Wissenschaft von uns fordert. Das erheischt tägliches Studium der Bibel und des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“, um die Bedeutung der Worte und Werke Mrs. Eddys zu erfassen und das Verständnis zu erlangen, das die Demonstration der Wahrheit erreicht. So lernen wir, wahre Gedanken zu hegen, ein christliches Leben zu führen und die Christliche Wissenschaft in unserm Leben zum Ausdruck zu bringen.

Im Buch des Hesekiel lesen wir (21:32 [27]): „Ich will die Krone zunichte, zunichte, zunichte machen, bis der komme, der sie haben soll; dem will ich sie geben.“ Was bedeutet dies Zunichtemachen? Ist es nicht das Zunichtemachen aller falschen Annahmen, bis das göttliche Gemüt, das einzig wahre Bewußtsein, als das einzige Gemüt demonstriert ist? Wenn das göttliche Gemüt regiert, so werden uns alle Dinge möglich sein, durch unseren vollkommenen Gehorsam gegenüber den gebieterischen Forderungen Gottes.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1954

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.