Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung

Aus der Juli 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist nicht ungewöhnlich, daß jemand, der mit der Lehre der Wissenschaft des Gemütsheilens nicht vertraut ist, die Frage stellt, was eine christlich-wissenschaftliche Behandlung sei, und warum die Gebete der Christlichen Wissenschafter sich als wirkungsvoll erweisen, wenn sein eigenes Beten nicht imstande war, die ersehnten Resultate zu zeitigen.

Das christlich-wissenschaftliche Gebet oder die Behandlung ist nicht ein Betätigen von dem, was oft mit blindem Glauben an Gott bezeichnet wird, noch von irgendeiner Art mentaler Suggestion. Es ist die Nutzbarmachung des göttlichen Gesetzes, das sich auf einen Beweis des wissenschaftlichen Verständnisses von Gott und Seiner geistigen Schöpfung gründet. Heilung ist das natürliche Ergebnis der Wahrheit, die verstanden wird, und sie beweist eindeutig und überzeugend die Oberherrschaft von Gottes unwandelbarem Gesetz der universellen Harmonie über die sogenannten Gesetze der Materie und des Bösen. Paulus bezog sich auf diesen heilenden Vorgang, als er erklärte (Röm. 8:2): „Das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“

Jesus, der große Metaphysiker, wies auf die christliche Methode des Heilens hin, die all seinen Siegen über das Böse zugrunde lag, als er sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh. 8:32). Durch die Christliche Wissenschaft wird die Wahrheit des Seins offenbart, nämlich die Allheit und Vollkommenheit Gottes, des unendlichen Gemüts, und das ewigwährende Einssein oder die Verbundenheit des Menschen mit Gott, seinem Schöpfer, als Seine vollkommene Widerspiegelung oder Sein vollkommener Ausdruck. Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß Gottes Universum vollständig geistig ist, und daß infolgedessen Materie oder Böses, einschließlich Krankheit, Sünde und Tod und anderer sterblicher Disharmonien, unwirklich ist. Sie bezeichnet diese Unvollkommenheiten als irrige Annahmen des sterblichen Bewußtseins, die kein wirkliches Dasein haben. Wir dürfen an die menschlichen Disharmonien nicht als an physische Wirklichkeiten oder materielle Zustände denken, die überwunden werden müssen, sondern wir müssen sie als falsche Annahmen des sterblichen Gemüts erkennen, die ohne Intelligenz, Macht oder Wirklichkeit sind. Durch dieses geistige Verständnis besiegen wir allen Irrtum.

Indem die Christliche Wissenschaft die Wahrheit über Gott und den Menschen offenbart, befähigt sie uns zu der Erkenntnis, daß der wahre Mensch geistig und vollkommen, ja, der volle Ausdruck oder die Kundwerdung des ewigen Gemüts ist, und daß der sterbliche Mensch lediglich einen falschen Begriff darstellt. In „Miscellaneous Writings“ (S. 104) sagt Mrs. Eddy: „Der Christlichen Wissenschaft gemäß ist Vollkommenheit das Normale — kein Wunder. Wenn ‚bekleidet und vernünftig‘, ist die Individualität des Menschen sündlos, todlos, harmonisch und ewig.“

Deshalb wendet sich ein christlich-wissenschaftlicher Ausüber, der sich vor die Aufgabe gestellt sieht, für einen Patienten oder sich selbst ein Problem der Disharmonie zu lösen, von dem falschen Bewußtsein ab, das behauptet, der Mensch bestehe aus Fleisch, Blut und Knochen oder sei ein kranker und sündiger Sterblicher, der der Heilung bedürfe. Er weiß, daß es in dem Universum des göttlichen Gemüts weder kranke Männer, Frauen noch Kinder gibt, noch unharmonische Situationen oder Zustände irgendwelcher Art oder Benennung. Gelassen im Bewußtsein von Gottes Allmacht und Allgegenwart und der gegenwärtigen und ewigen Vollkommenheit des Menschen als Gottes Widerspiegelung, ist der Ausüber fähig, sich geistig über die Betrachtung der mesmerischen Unwirklichkeiten des materiellen Sinnes zu erheben. Ein klares Verständnis von der Allheit Gottes, des Geistes, und der Nichtsheit des Gegenteils vom Geist, Materie oder Übel genannt, heilt augenblicklich. Da jeder christlich-wissenschaftliche Heiler dies weiß, ist es da verwunderlich, daß er sich danach sehnt, das geistige Bewußtsein zu erlangen, durch das jeder Fall in einer Behandlung geheilt wird?

Kürzlich erkrankte die Verfasserin dieses Aufsatzes und litt so heftige Schmerzen, daß sie unfähig war, zu gehen oder ihre Hände normal zu gebrauchen. Als eines Tages das sterbliche Gemüt sie dazu bringen wollte, sich durch diese Lage entmutigen zu lassen, erinnerte sie sich an die unzähligen Beweise der heilenden Kraft der Wahrheit, die sie im Verlauf von vierzig Jahren erfahren hatte. Als sie Gott für diese unvergessenen Segnungen demütig dankte, erkannte sie, daß in den letzten Wochen die Einflüsterungen des sterblichen Gemüts, daß zu große Anforderungen an ihre Zeit gestellt würden, sie gleichgültig gemacht hatten, so daß sie den geistigen Sinn, das Bewußtsein von der Einheit des Menschen mit Gott, dem Guten, nicht genügend gepflegt hatte. Als ein Resultat hiervon war ihr Denken auf der Stufe der sterblichen Annahme eines materiellen Selbst verblieben, das Schmerz und Hilflosigkeit in sich schließt. Ferner erkannte sie, daß sie empfänglich geworden war für die aggressive mentale Suggestion, es werde wohl lange Zeit in Anspruch nehmen, bis sie genügend hergestellt sei, um ihre normale Tätigkeit wiederaufzunehmen.

Dieses Aufdecken des Irrtums führte zu einer geistigen Belebung, die ausreichend war, den Mesmerismus des materiellen Sinnes in hohem Maße zu zerstören. Mit erneuter Zuversicht und erneutem Vertrauen auf die Wahrheit, die sich auf geistiges Verständnis und Erfahrung gründeten, erklärte sie dann laut die biblische Verheißung (Hebr. 4:12): „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Am Ende des Tages war eine bemerkenswerte Besserung in ihrem Befinden eingetreten, und in drei Tagen war sie vollständig geheilt.

Mrs. Eddy gibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ und in ihren andern Werken umfassende Anweisungen und bestimmte geistige Regeln, die in der christlich-wissenschaftlichen Praxis angewendet werden sollen und an denen treu festgehalten werden muß. Durch Gehorsam gegen sie ist es jedermann möglich, die Wahrheit im Verhältnis zu seinem geistigen Verständnis und in dem Maße zu beweisen, wie er vom Christus-Geist beseelt ist — von Reinheit, selbstloser Liebe zu Gott und warmem Mitgefühl für seine Mitmenschen.

Unsere geliebte Führerin erlangte die geistige Höhe des Denkens, die es ihr möglich machte, sogenannte bösartige Krankheiten augenblicklich zu heilen und Sterbende zu Gesundheit zu erwecken. Als sie über diese Heilungen schrieb, sagte sie (Unity of Good, S. 7): „Im Zusammenhang mit diesen Erfahrungen strömen gewisse, mir selbst bewiesene Behauptungen in mein empfängliches Denken; hier folgt eine solche Überzeugung: Das Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Macht, wie nichts anderes es vermag. Es ist ein unwiderleglicher Punkt in der göttlichen Wissenschaft, daß Gott das Alles ist, und daß deshalb ein Verstehen dieser Tatsache sogar den Sinn oder das Bewußtsein der Sünde zerstört, und uns Gott näher bringt, indem es das höchste Phänomen des All-Gemüts hervorbringt.“


Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit.—2. Timotheus 2:15.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1954

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.