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Ersetzt sterbliche Gedankenbilder durch göttliche Begriffe

Aus der Juli 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy lesen wir (S. 86): „Das sterbliche Gemüt sieht, was es glaubt, ebenso gewiß, wie es glaubt, was es sieht. Es fühlt, hört und sieht seine eignen Gedanken. Bilder werden mental gestaltet, ehe der Künstler sie auf die Leinwand übertragen kann. So ist es mit allen materiellen Vorstellungen.“

Diese Gedankenbilder des sterblichen Gemüts mit all seinen Begrenzungen, Schwierigkeiten, Krankheiten, Streitigkeiten, Disharmonien und Todesgedanken bilden einen Teil des sogenannten sterblichen Sinnes oder der Erfahrung der Sterblichen und einer materiellen Welt; aber sie sind nicht die Wirklichkeit des Seins. Das Annehmen dieser Tatsache von der mentalen Natur aller Dinge bewirkt nicht etwa den Verlust oder die Zerstörung irgendwelcher Werte, sondern, im Gegenteil, es öffnet die Tür für Heilungen und Segnungen durch den Austausch falscher, materieller Gedankenbilder oder Vorstellungen der Dinge gegen geistige Ideen, die die Wirklichkeit ausmachen. Durch das Studium und die Betätigung der Christlichen Wissenschaft erkennen wir, daß alles, was die Wirksamkeit des Guten ausdrückt — Schönheit, Harmonie, Ordnung, Freiheit, Freude, Fülle — wirklich ist und nicht dem sterblichen Gemüt entstammt. Das Gedankenbild, welches das sterbliche Gemüt sich von diesen Dingen macht, ist nur eine Fälschung, eine begrenzte, zerstörbare und materielle Auffassung davon. Doch die Fälschung deutet die Wirklichkeit an, die vollkommenen Ideen des Geistes, des Gemüts, die keine Begrenzung oder Disharmonie irgendwelcher Art kennen.

Vom Gesichtspunkt des Geistigen und Wirklichen aus, schließen der Mensch und das Weltall Gottes den vollen und vollkommenen Ausdruck des unendlichen göttlichen Gemüts in sich und bestehen aus vollkommenen, vollständigen, schönen, harmonischen, freudigen, spontanen, regsamen, freien und reichlichen göttlichen Ideen, die immerdar Leben und Liebe ausdrücken, ohne Elemente der Furcht oder Begrenzung. Das ist die Wahrheit des Seins, der göttliche Begriff aller Dinge. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 258): „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“

Wenn uns irgendein falscher Begriff oder ein sterbliches Gedankenbild von Krankheit, Mangel, Neid, Unvollständigkeit oder Disharmonie entgegentritt, so müssen wir die falsche Annahme mit der Wahrheitsidee ersetzen, die sie umkehrt, indem wir diese Idee als die göttliche Tatsache anerkennen und annehmen. In dem Maße, wie die Wahrheit in dieser Weise verstanden wird, oder vielmehr, wie das Verständnis der Wahrheit durch diesen Vorgang zum Bewußtsein des Menschen wird, verdrängen die göttlichen Ideen die begrenzten, disharmonischen Bilder des sterblichen Gemüts und dessen sogenannte Gedanken, welche es zu sehen glaubt. Wenn dies geschieht, wird die menschliche Erfahrung immer mehr mit dem göttlichen Begriff übereinstimmen.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 261) lesen wir: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Dieses standhafte Festhalten des Denkens an dem Absoluten und Wirklichen ist notwendig trotz der Gedankenbilder, die der materielle Sinn oder das sterbliche Gemüt als wirklich darzustellen schienen. Dies berechtigt uns nicht dazu, das scheinbare menschliche Geschehen zu ignorieren, sondern es erfordert die klare Vergegenwärtigung der Wahrheit, bis der Irrtum verschwindet und die Harmonie als die Wirklichkeit bewiesen wird.

Eines Tages, kurz nachdem der Verfasser dieses Aufsatzes angefangen hatte, sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren, arbeitete er an seinen Bienen und ließ aus Versehen einen Teil eines Bienenstocks hinfallen, was die Bienen in große Aufregung versetzte. Übersät mit Stichen, litt er große Schmerzen, und sein ganzer Kopf war angeschwollen. Ein Auge war vollkommen geschlossen, und das andere auch beinah zugeschwollen. Um die Mittagszeit besuchte ihn ein Freund, der ein erfahrener Christlicher Wissenschafter war, und als er das Bild sah, das sich den Sinnen darbot, erklärte er ihm eingehend den wahren Begriff vom Menschen und auch von der Biene und wies darauf hin, daß das unendliche Gemüt alle seine Ideen in vollkommener und harmonischer Beziehung erhält, worin alle tätig aber harmlos sind und nur das Wesen der Liebe ausdrücken. Im Laufe der Unterhaltung, die etwa eine Stunde dauerte, wurden die falschen Bilder oder Annahmen des sterblichen Gemüts durch diese wahren Begriffe ersetzt, mit dem Ergebnis, daß am Ende der Unterhaltung alle Schwellung vergangen war und er wieder normal und ohne Beschwerden sehen konnte.

Seit der Zeit hat der Verfasser die Wirkung des göttlichen Heilens in vielen und mannigfachen Lagen erlebt, die sich bei der Erziehung einer zahlreichen Familie darboten, sowie auch bei seiner täglichen Arbeit, seinen beruflichen Pflichten und der Tätigkeit in einer Zweigkirche. Je mehr sich ihm die geistige Natur aller Wirklichkeit entfaltete, um so größer war die Freude, die in die Erscheinung trat, um so voller die Würdigung der Naturschönheiten, des Meeres und der Flüsse, der Seen und der Berge, der Blumen und der Bäume, der natürlichen Freude, Spontaneität und Ehrlichkeit der Kinder, ja alles Guten im menschlichen Leben.

Es ist immer das Gemüt, das die Wahrheit ist, was von den göttlichen Tatsachen weiß. In dem Maße, wie dieses Wissen widergespiegelt wird, wirkt es wie ein allmächtiges Gesetz beim Überwinden aller falschen Annahmen oder irrigen Begriffe im menschlichen Bewußtsein, um so die vollkommene Idee des göttlichen Gemüts zu offenbaren. Jesus sagte (Joh. 14:10): „Der Vater, der in mir wohnt, er tut die Werke.“ So können diejenigen, die aufrichtig und beharrlich die falschen Bilder des materiellen Sinnes zurückweisen und sie mit der Wahrheit ersetzen, die durch den geistigen Sinn offenbart wird, durch die Christliche Wissenschaft oder den Tröster Anteil haben an der Erfüllung jener Verheißung des Meisters (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere denn diese tun; denn ich gehe zum Vater.“

Da solch eine christlich-wissenschaftliche Behandlung das Wirken der Allmacht darstellt, ist sie natürlich unfehlbar; und das Ergebnis ist die Heilung alles dessen, das der Heilung bedarf. Im Markusevangelium (11:22, 23) lesen wir, daß Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Habt Glauben an Gott. Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird's ihm geschehen, was er sagt.“

Daß dies die Art von Jesu Denken war, zeigt sich in der Vollmacht und augenblicklichen Wirkung seiner Worte, als er dem Mann mit der verdorrten Hand gebot, seine Hand auszustrecken, und diese augenblicklich wieder gesund wurde gleich wie die andere (Matth. 12:10–13), und dann wieder, als er dem Lazarus gebot, aus dem Grabe zu kommen, und dieser sofort herauskam (Joh. 11:41–44). Das Neue Testament ist voll von ähnlichen Beispielen, bei denen Jesus und seine Jünger die göttliche Kraft anwendeten.

Da also eine christlich-wissenschaftliche Behandlung im Grunde das Wirken der unwiderstehlichen Wahrheit selbst ist, ersetzt sie die falschen Annahmen mit göttlichen Begriffen und erfüllt die weitere Verheißung Jesu (Joh. 14:16, 17): „Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen anderen Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit.“

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