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Bleibende Freude

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von einem menschlichen Standpunkt aus gesehen, wechselt Freude beständig mit Leid und Leid mit Freude, und ein häufig angewandtes Sprichwort sagt: „Wo viel Licht ist, ist viel Schatten.“ Es ist jedoch eine Tatsache, daß derjenige, der vollständig im Licht steht, keinen Schatten wirft.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß der wahre Mensch im Licht der geistigen Vollkommenheit steht und keinen Schatten kennt. Das Wesen dieses Menschen wird von Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 475) wie folgt definiert: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus.“

Wir müssen uns dessen bewußt sein, daß sich diese Worte auch auf unser wahres Selbst beziehen. Ist es nicht Grund zur Freude, daß der zu Gottes Ebenbild geschaffene Mensch nicht materiell ist, sondern geistig und untrennbar mit Gott verbunden? Er existiert als Ausdruck von Gottes Freude, als Widerspiegelung von Ihm, in dessen Gegenwart „Freude die Fülle“ ist (Ps. 16:11). Wir werden uns dieser Freude in dem Maße bewußt werden, wie wir das Wesen Gottes in geistigen Eigenschaften wie Liebe, Güte, Geduld, Dankbarkeit und freudigem Gehorsam zum Ausdruck bringen.

Eine Christliche Wissenschafterin erwachte eines Morgens mit dem Gefühl tiefer Niedergeschlagenheit. Das Leben schien ihr schwer, inhaltslos und uninteressant. Sie klammerte sich an die Wahrheit, da sie wußte, daß nur von ihr Hilfe kommen konnte. Plötzlich fiel ein Lichtstrahl in ihr Herz, und sie sah klar, daß sie ja lieben konnte. Das Licht hatte die Wolken zerteilt, und sie war von tiefer Freude erfüllt. Nichts konnte sie hindern zu lieben, und so die Güte Gottes zu empfinden.

Manchmal versuchen Krankheit, Mangel oder andere widrige Umstände die immergegenwärtige Freude zu verdunkeln. Aber das Behaupten und Verstehen von Gottes Allheit und Allgegenwart wird stets die Dunkelheit aufheben und unsere Freude an Gott und Seiner vollkommenen Schöpfung wiederherstellen. Es ist immer beglückend, sich klar zu machen, daß alle Menschen Gottes Kinder sind, und daß das Böse kein Teil des Menschen ist. Mit einem solchen Verständnis fällt das Verzeihen und Vergeben nicht schwer. Welchen Segen bringt es doch, Böses mit Gutem zu vergelten und zu lieben, wenn ein anderer haßt! Wer sich von der Annahme eines materiellen Menschen zur Offenbarung von des Menschen Einheit mit Gott wendet, erlebt die Inspiration der Freude. Als Christi Jesu Jünger ihm voll Freude berichteten (Luk. 10:17): „Es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen“, sagte er: „Darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Damit deutete er an, daß die Geistigkeit des Menschen, seine Einheit mit Gott, die wahre Grundlage der Freude ist.

Jeder Sterbliche macht früher oder später die Erfahrung, daß die Dinge dieser Erde, die Materie in all ihren Erscheinungsformen, ihn nicht auf die Dauer befriedigen und ihm keine bleibende Freude bringen können. Mrs. Eddy erkannte dies klar und schrieb (Wissenschaft und Gesundheit, S. 60): „Höhere Freuden allein vermögen das Sehnen des unsterblichen Menschen zu befriedigen.“ Bewußt oder unbewußt sehnt sich jedermann nach bleibender geistiger Freude. Jesus besaß diese Freude und sagte zu seinen Jüngern (Joh. 16:22): „Eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Er lehrte sie, daß die Demonstration von Gottes Einssein mit dem Menschen die Erkenntnis der vollkommenen Harmonie, des vollkommenen Friedens und der Todlosigkeit des Seins in sich schließt. Die Freude, die diesem Verstehen entstammt, ist grenzenlos. Sie ist untrennbar von beständiger Dankbarkeit und überfließender Liebe, die strahlt, segnet und heilt.

Das Beweisen der göttlichen Freude ist unerläßlich beim Heilen der Kranken und Sündigen durch die Christliche Wissenschaft. In dem Gedicht „Christ and Christmas“ (Christus und Weihnachten) von unserer lieben Führerin zeigt die Illustration der christlich-wissenschaftlichen Heilung, wie der heilende Bote das Krankenzimmer betritt, das Antlitz strahlend vor Freude und innerem Licht. Dieses Bild war für eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft immer wieder richtunggebend in ihrer Arbeit für Hilfesuchende.

Laßt uns aufwärts schauen, hinweg vom Irrtum, und auf Gott, das Prinzip des vollkommenen Seins. Mag das äußere Bild auch noch so überzeugend sein — wenn es keine Harmonie bekundet, ist es eine Lüge, eine Verneinung der Allheit und Allgegenwart Gottes. Gott, das vollkommene Gute, ist Alles-in-allem. Und der Glanz Seiner Herrlichkeit bedeutet unaufhörliche Freude.

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