Ein Mitglied des Amerikanischen Ausschusses für Atomenergie fragte kürzlich: „Können wir dem guten Leben dadurch näher kommen, daß wir beständig atomischen Staub aufwirbeln und jenen Staub mit einem griechischen Lehnwort benennen, um unsere Unwissenheit zu bemänteln?“ Auf die Naturwissenschaften bezugnehmend fuhr er fort: „Obgleich wir unablässig Fortschritte machen in unseren Kenntnissen hinsichtlich zertrümmerter Dinge, so wird dies doch niemals solche grundlegenden Fragen beantworten wie: Was ist der Mensch? Was ist seine Bestimmung? Was ist Gott?“ In aller Welt haben denkende Männer und Frauen erkannt, daß Hader und Zerstörung der Welt keinen Frieden und keine Harmonie gebracht haben. Ganz offensichtlich müssen die Menschen über menschlich erdachte Verfahren hinausblicken, wenn sie die Probleme lösen wollen, die ihnen entgegentreten.
Diese Lage ist natürlich nichts neues. Schon im Jahre 50 oder 60 unserer Zeitrechnung schrieb Paulus an die Römer (Röm. 12:2): „Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Solch eine Erneuerung des Sinnes erfordert eine radikale Änderung im grundlegenden Denken — eine Änderung, die ganz natürlich vor sich geht, wenn man die Christliche Wissenschaft studiert.
In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ lehrt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin dieser Wissenschaft, daß Gott Geist und daher unkörperlich ist. Daher muß der Mensch, der zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen ist, geistig und unkörperlich sein. Wir lernen weiter aus diesem wunderbar erleuchtenden Buche, welches allein auf die Lehren der Bibel gegründet ist, daß die einzigen Wirklichkeiten des Seins der Geist und seine geistigen Ideen sind und daß daher die Materie und alle auf die Materie gegründeten Dinge illusorisch und unwirklich sein müssen. Obgleich wir in einem materiellen Körper zu leben scheinen, so muß unser Kampf gegen Disharmonie, wenn er erfolgreich sein soll, doch in der Vergeistigung des Denkens bestehen. Das Sinnenzeugnis der Augen und Ohren, wie es von dem fleischlichen Gemüt dargeboten wird, welches Paulus als „Feindschaft wider Gott“ bezeichnet, muß ausgetauscht werden gegen das, was auf das göttliche Gemüt begründet ist und dieses Gemüt widerspiegelt — die eine unendliche Intelligenz.
Die Christliche Wissenschaft betont kein Sinnenzeugnis, sondern geistiges Verständnis, denn sie ist auf demselben göttlichen Prinzip begründet, welches Christus Jesus predigte und demonstrierte. Auf Seite 192 des Lehrbuchs sagt Mrs. Eddy: „Irrende Kraft ist eine materielle Annahme, eine blinde Gewalt, die fälschlicherweise Gewalt genannt wird, der Sprößling des Willens und nicht der Weisheit, des sterblichen Gemüts und nicht des unsterblichen.“ Und sie fügt hinzu: „Sittliche und geistige Macht gehört dem Geist an, der, den Wind ... in seinen Händen‘ fasset, und diese Lehre stimmt mit Wissenschaft und Harmonie überein. In der Wissenschaft kannst du keine Gott entgegengesetzte Kraft haben, und die physischen Sinne müssen ihr falsches Zeugnis aufgeben.“
Durch das Verstehen der wahren Idee vom Menschen als Gottes Widerspiegelung können wir die Probleme des Schutzes und der Sicherheit für den einzelnen sowohl wie für ganze Völker lösen. Solche Vergeistigung des Denkens verscheucht die Furcht, indem sie sterbliche Unwissenheit durch Verständnis ersetzt. Furcht ist das ureigenste Wesen aller Übel, die die Menschheit bedrängen, und aller Probleme, die ihren Frieden stören. Was man jedoch versteht, braucht man nicht zu fürchten. Wenn eine furchterregende Krankheit nicht mehr gefürchtet wird, so ist ihr der Stachel genommen, und sie erweist sich als machtlos, Schaden anzurichten. Wenn wir die Hindernisse, mit denen unser Lebensweg besät ist, nicht mehr fürchten, so hören sie tatsächlich auf, Hindernisse zu sein. Wenn wir uns mit den Problemen, die uns und die ganze Welt bedrängen, furchtlos auseinandersetzen, von der Basis ihres Nichts aus, da sie nicht von Gott, dem allmächtigen Gemüt, ausgehen, so lösen sich diese Probleme von selbst und hören auf zu existieren. Das Überwinden der Furcht ruft automatisch ihr Gegenteil auf den Plan, den Glauben — den Glauben an die biblische Versicherung von Gottes Allmacht und Allgegenwart, den Glauben, der uns dazu drängt, mit gelassenem Vertrauen den Problemen entgegenzutreten, die die Menschheit verwirren und bedrücken.
„Fürchte dich nicht, glaube nur!“ sagte Jesus zu Jairus, als die Nachricht überbracht wurde, daß die Tochter des Obersten der Schule gestorben sei (Markus 5:36). Des Meisters unerschütterliches geistiges Verständnis, sogar angesichts eines so schrekkenerregenden Problems wie dies, befähigte ihn, den Menschen als Gottes Schöpfung zu sehen, unsterblich und unzerstörbar. In Wahrheit ist dies der einzige Mensch, den es gibt. Jesu reines Verständnis dieser geistigen Tatsache verscheuchte die Furcht des trauernden Vaters und gab ihm den herrlichen Beweis, daß die Wahrheit den Menschen befreit — sogar vom Tode.
Es ist das gegenwärtige Vorrecht der Menschheit, die geistigen Wahrheiten zu beweisen, welche Christus Jesus so beständig demonstrierte. Die Christliche Wissenschaft hat dies möglich gemacht. Wenn die Menschen von diesem Vorrecht Gebrauch machen und ihren Brüdern dazu verhelfen, dasselbe zu tun, dann werden die Probleme der Völker gelöst werden und auf Erden wird Frieden herrschen.
