Zu einer Zeit schwerer Prüfungen erschien an meinem Körper eine große offene Wunde, die sich immer mehr ausbreitete, bis sie sehr beunruhigend aussah. Ich suchte ernstlich nach einem klareren Verständnis des Christus, doch je mehr ich arbeitete und forschte, desto schlimmer schien mein körperlicher Zustand zu werden.
Eines Morgens, als es noch ganz dunkel war, wachte ich mit einem großem Angstgefühl auf. Ich begann, die Definition von Gott zu wiederholen, die unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy uns in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 465) gegeben hat: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.“ Seit zehn Jahren oder mehr hatte ich täglich diese Definition bei meiner geistigen Arbeit benutzt, doch an dem besonderen Morgen konnte ich mich an nichts andres erinnern außer: „Gott ist unkörperlich.“ Ich wiederholte dies viele Male und bemühte mich, mir die folgenden Worte ins Gedächtnis zu rufen, konnte mich jedoch an kein weiteres Wort erinnern.
Wie ich so in meinem Bett lag und immer wieder sagte: „Gott ist unkörperlich“, war es mir plötzlich, als ob mein ganzes Bewußtsein von Licht durchflutet würde, und ich erkannte, daß Gott unkörperlich ist, und daß der Mensch es daher auch ist. Dieser Lichtblick der Wirklichkeit dauerte nur einen Moment, doch ein Gefühl großen Friedens und großer Freude kam über mich, und ich schlief ein. Als ich wieder aufwachte und anfing mich anzuziehen, bemerkte ich, daß keine Spur der Beschwerde mehr zu sehen war. Die Worte aus dem Bericht von der Heilung des Naeman fielen mir ein (2. Kön. 5:14): „Sein Fleisch ward wieder erstattet, wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er ward rein.“ Tränen der Freude und der Dankbarkeit entströmten meinen Augen, nicht nur wegen der körperlichen Heilung, sondern wegen jenes Augenblicks, an dem ich wußte, daß ich den Christus gefunden hatte, die wahre Idee von Gott.
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