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Gott liebt dich

Aus der Januar 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der trostreichsten Botschaften, welche die Christliche Wissenschaft der Menschheit bringt, ist, daß Gott die Liebe ist und daß niemand je außerhalb Seiner Liebe und Fürsorge sein kann. Was auch immer die widerwärtigen Umstände zu sein scheinen, in denen wir uns befinden — die göttliche Liebe hat einen sicheren Ausweg.

Wir sind sicher in der Liebe des Vaters, weil die Liebe, mit der Er uns liebt, allmächtig, allwissend, allweise und ewig ist. Sie ist unwandelbar, unparteiisch und unsterblich. Mit anderen Worten, sie besitzt die Merkmale und Eigenschaften ihrer unfehlbaren Quelle, des göttlichen Prinzips. Der Prophet Jeremia versichert uns dieser nie aufhörenden Liebe Gottes, wenn er sagt (Jer. 31:3): „Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

Der Mensch ist ewiglich das Kind dieses liebenden Vater-Mutter Gottes. Der Ausdruck „Vater-Mutter“ bezeichnet die Natur unserer göttlichen und einzig wahren Eltern, welche Kraft, Intelligenz und Weisheit mit Zärtlichkeit, Beständigkeit und Liebe verbinden. Dieser Vater-Mutter Gott kennt kein Böses und ist unendlich erhaben über menschliche Schwachheiten, Willkürlichkeit, Launenhaftigkeit und Wankelmut. Er umfängt, umsorgt, stützt und leitet Sein Kind. Ohne Aufhören erhält Er den Menschen in Gesundheit, Freude, Vollkommenheit und Herrschaft.

Dieses Kind, dieses Gleichnis der Liebe, ist unsere wahre Selbstheit, und wenn wir uns als die vollkommenen Kinder Gottes erkennen, so verbannen wir die Lügen des sterblichen Daseins, die uns zu Zeiten glauben machen wollen, daß wir nicht geliebt werden, nicht gehegt, erwünscht oder behütet — sondern wurzellos, heimatlos oder verarmt sind. Diese Einflüsterungen kommen aus der irrtümlichen Vorstellung, daß der Mensch sterblich und materiell ist, mit einer von Gott, dem unendlichen Guten, getrennten Selbstheit, daß er in einer materiellen Welt für sich selbst sorgen muß, und daß er nur allzu oft unzureichend dafür ausgerüstet ist, mit ihren Schwierigkeiten fertigzuwerden. Dies ist jedoch nicht die Wahrheit über den Menschen, den Geliebten der Liebe. Jesus sagte (Lukas 17:21): „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Gott verleiht dem Menschen ohne Aufhören alles Gute. Wenn wir zu einem Verständnis dieser Wahrheiten von Gott und dem Menschen als Seinem Kind erwachen und lernen, uns Seine unwandelbare Liebe zunutze zu machen, so beginnen wir, den Trost, die Wärme und die Sicherheit zu empfinden, die uns diese Liebe verleiht, denn die göttliche Liebe gibt, segnet und heilt ohne Aufhören.

Ein Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft glaubte einst, daß er überarbeitet sei und unter großem Druck stehe, woraus sich später ein Gefühl der Entmutigung und des Gehemmtseins entwickelte. Seine Arbeit erschien ihm schwer und die Aussichten auf Vorwärtskommen gering. Als er eines Nachts wach lag, des Widerstreits mit einem materiellen, begrenzten Begriff von Leben überdrüssig, wandte er seine Gedanken Gott, der immergegenwärtigen Liebe, zu. Sobald er dies getan hatte, kam ein Engelsgedanke zu ihm und flüsterte sanft: „Gott liebt dich.“ Dies erweckte sein Denken. Langsam zuerst und zaghaft gab er zu: „Gott liebt mich“; und er widerholte diese Worte mehrere Male, jedes Mal mit zunehmendem Vertrauen.

Im Lichte dieser Engelsbotschaft begann er, über seine Lage wissenschaftlich nachzudenken: Ja, Gott liebt mich, weil ich tatsächlich Sein geliebter Sohn bin. Als mein Vater- Mutter sorgt Er für mich, so daß es keinen Augenblick gibt, in dem es meinem wahren Sein an irgend etwas mangelt. Dies bedeutet, daß ich jetzt reichlich mit Freude, Stärke, Intelligenz und Fähigkeit versorgt bin. Fortschritt und Erfolg sind mir sicher, weil sie von dem unfehlbaren Gesetz Gottes erhalten werden.

Während er auf diese Weise seine wahre Selbstheit als das Bild der Liebe, Gottes, anerkannte, begannen Liebe und Dankbarkeit sein Denken zu erfüllen. Bald war er friedlich eingeschlafen und erwachte am nächsten Morgen mit erneutem Mut und neuer Zuversicht. Kurz darauf erhielt er besser bezahlte Arbeit, und zwar Arbeit, wie er sie sich lange gewünscht hatte. Seitdem hat er oft an diese Erfahrung gedacht und neuen Mut und neue Hoffnung aus der Erinnerung an die Engelsbotschaft geschöpft: „Gott liebt dich.“

In der menschlichen Geschichte haben wir viele Beweise, daß Gott uns liebt. Was anders, zum Beispiel, als Gottes Liebe konnte die Zehn Gebote offenbaren oder die ermutigenden Botschaften des 23. und des 91. Psalms, welche noch in unseren Tagen die Menschheit führen und heilen? Was anders als Gottes Liebe konnte durch Sein Gesetz die Erscheinung Christi Jesu möglich machen, unseres Wegweisers, der die Zehn Gebote mit dem Evangelium der Liebe ergänzte, das in seiner Bergpredigt und seinen mächtigen heilenden Werken veranschaulicht wurde? Mit Beziehung hierauf stellt der Apostel Johannes fest (1. Joh. 4:9–11): „Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen. Darin steht die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.“

Was anders als des Vaters unwandelbare Liebe hätte wohl diesem Zeitalter die Christliche Wissenschaft durch Mary Baker Eddy geben können? Diese Wissenschaft erklärt die Worte und Werke unseres Meisters; sie befähigt uns, Gottes Gesetz der Liebe zu verstehen und es in der Überwindung von Krankheit und Mißklang jeder Art zu beweisen, und sie ermöglicht es uns, mit dem Apostel Paulus zu sagen (Röm. 8:35–39): „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? ... Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.“

Der höchste Beweis dafür, daß Gott den Menschen liebt, kann aus der Tatsache ersehen werden, daß Er ihn zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat und zu ihm die zärtliche Beziehung eines Vaters zu seinem Sohn unterhält. Nur ein Schöpfer, der die unendliche Liebe ist, konnte Seinem Sohn die Vollkommenheit, Vollständigkeit, Schönheit und Vortrefflichkeit verleihen, die dem Menschen zu eigen sind.

Die göttliche Liebe ist Alles und umschließt alles. Mrs. Eddy, indem sie von der ewigen Einheit von Gott und Mensch spricht, von der Gegenwart, Macht und Fähigkeit von Leben, Wahrheit und Liebe — wissenschaftlich verstanden — Sünde, Krankheit und Tod zu zerstören, erklärt in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 77): „Dies ist des Vaters große Liebe, die Er uns verliehen hat, und sie erhält den Menschen in unendlichem Leben und einem ewigen Kreis harmonischen Seins.“

Die im menschlichen Bewußtsein widergespiegelte Liebe Gottes wirkt wie ein Gesetz, das, wenn es auf ein besonderes Problem angewandt wird, ausgleicht, erneuert, erhebt und heilt. Es ist leicht, sich Seine Liebe zunutze zu machen und das Wirken Seines Gesetzes anzurufen. Es ist einfach, Ihn beim Worte zu nehmen, denn Seine Verheißung lautet: „Er ruft mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen“ (Ps. 91:15). Wenn wir uns aufrichtig und demütig um Führung und Heilung an den Vater wenden, so finden wir stets Gehör.

Kindliches Vertrauen auf die Fähigkeit und Macht der Liebe, alle menschliche Notdurft zu stillen, und unser Bemühen, ein stetig klareres Verständnis unseres wahren Seins zu erlangen, bringt alles menschlich Notwendige in unsere Erfahrung. Scheinen wir heimatlos, entwurzelt oder mittellos zu sein? Um diesen Zustand zu ändern, brauchen wir nur die Wahrheit anzunehmen, daß unser wahres Selbst ewiglich in der göttlichen Liebe zu Hause ist, sicher und behütet. Sind wir voller Furcht, verquält oder entmutigt? Wir brauchen nur zu wissen, daß die Liebe ihr Kind mit unfehlbarer Weisheit und Macht regiert und erhält. Scheinen wir krank zu sein oder sogar dem Todesanspruch gegenüber zu stehen? Die göttliche Liebe erhält den Menschen ewiglich in nie versagender Gesundheit und unbesiegbarem Leben. Wenn wir uns dieser Wahrheiten bewußt werden, so werden die Wahnbilder des sterblichen Daseins verscheucht.

Der folgende Zwischenfall, der in den „Historischen Skizzen“ von Clifford P. Smith, in dem Kapitel „Mrs. Eddy als Ausüberin“ berichtet wird, zeigt, wie die Wahrheit, daß Gott uns liebt, den menschlichen Gedanken aus dem Traum einer falschen materiellen Vorstellung vom Dasein erweckt (S. 78): „In vielen Fällen heilte Mrs. Eddy Personen, die nicht als Patienten zu ihr gekommen waren. Ihr Zustand zog ihr barmherziges und liebevolles Denken auf sich. Als sie zum Beispiel in Lynn lebte und durch eine der Straßen der Stadt ging, sah sie einen Mann auf dem Bürgersteig sitzen, der so mißgestaltet oder verkrüppelt war, daß seine Knie sein Kinn berührten. Sie ging zu ihm, beugte sich über ihn, so daß ihr Gesicht nahe dem seinen war und sagte: ‚Gott liebt Sie‘, und setzte ohne Aufenthalt ihren Weg fort. Der Mann erhob sich beinahe sofort und konnte gehen. Eine Christliche Wissenschafterin, Frau Lucy Allen, beobachtete diese Heilung von ihrem Fenster aus.“

Welch sanfte Glut der Wärme und des Trostes, welch ein Gefühl von Mut und Sicherheit doch über uns kommt, wenn wir uns bewußt werden, daß Gott uns liebt! Unsere Herzen erfüllen sich mit Dankbarkeit und Freude, wenn diese Erkenntnis außerdem das Verständnis mit sich bringt, daß das regierende Prinzip unseres Seins die Liebe ist, die uns aus den falschen materiellen Vorstellungen heraus zu dem geistigen, unsterblichen Bewußtsein des Lebens führt. „Denn,“ wie unsere Führerin in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 124) sagt: „‚Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist!‘ unwandelbar, allweise, allgerecht, allbarmherzig; Leben, Wahrheit und Liebe, ewig-liebend und ewig-lebend: der die Trauernden tröstet, den Gefangenen die Gefängnistüren öffnet, den unbeschwingten Vogel beschützt, sich mit mehr als eines Vaters Mitleid unser erbarmt; der die Kranken heilt, die Aussätzigen reinigt, die Toten auferweckt und die Sünder errettet. Wenn wir daran denken, so werden des Menschen wahre Sinne erfüllt mit Frieden und Macht.“

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