Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Eine neue Sprache“

Aus der Dezember 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedermann liebt seine Muttersprache, die Sprache seiner Heimat. Er glaubt, daß er seine Gedanken am besten in dieser Sprache ausdrücken kann. Die Heilige Schrift schildert jedoch prophetisch eine von Gott verheißene neue Zunge. Zephanja berichtet von Gottes Entschluß, alle Weltlichkeit auszumerzen, und dann folgen diese Worte (3:9): „Alsdann will ich den Völkern reine Lippen geben, daß sie alle sollen des Herrn Namen anrufen und ihm einträchtig dienen.“ Und Christi Jesu letzte Worte an seine Jünger verheißen denen, die an seine Mission glauben würden: „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden“ (Mark. 16:17).

Das Kommen der Christlichen Wissenschaft erfüllt diese Prophezeiungen des Alten und Neuen Testaments. Mary Baker Eddy sagt in „Nein und Ja“ (S. 44): „Die Christliche Wissenschaft umfaßt eine neue Sprache und einen höheren Beweis der Heilkunde und des Gottesglaubens. Sie ist die ‚neue Zunge‘ der Wahrheit, die ihre beste Auslegung in der Heilkraft des Christentums findet.“

Um diese Heilkraft zu erlangen, muß man die Erklärungen des wahren Seins erfassen, die unserer Führerin offenbart wurden. Man muß die menschliche Sprache verstehen, die sie so geschickt in ihrem Bemühen anwandte, die neue Zunge der Wahrheit völlig nutzbar zu machen. Mrs. Eddy wandte alle nur erdenklichen Mittel an, um auszudrücken, was sie von der göttlichen Wissenschaft wahrnahm. Der große Reichtum der englischen Sprache stand ihr zur Verfügung, und sie benutzte ihn mit seltener Meisterschaft. Außerdem führte sie durch verschiedene sprachliche Hilfsmittel besondere beschreibende Ausdrücke ein, um ihre Meinung klar auszudrücken.

Mit Bezug auf Übersetzungsschwierigkeiten sagt sie (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 179): „Das Alte und das Neue Testament enthalten selbstverständliche Wahrheiten, die nicht verloren gehen können, doch da es Übersetzungen sind, wird die Heilige Schrift bekrittelt. Mit Bezug auf die Richtigkeit der Aussprüche unseres Meisters werden gewisse gefährliche Zweifel geäußert.“ Und im nächsten Absatz sagt sie: „Es ist in der Tat ein Vorrecht, daß wir die unübersetzten Offenbarungen der Christlichen Wissenschaft haben.“ Dies ist für die Schüler der Christlichen Wissenschaft ein starker Anreiz, die englische Sprache zu erlernen, die Sprache, in der die Offenbarungen der Wissenschaft der Menschheit erschienen.

Wenn man Neulinge, deren Muttersprache nicht Englisch ist, mit der Christlichen Wissenschaft bekannt macht, so ist es natürlich wünschenswert, daß der neue Schüler etwas Lesestoff in der Sprache erhält, die er am besten versteht. Aber niemand, der sich nach wirklichem geistigen Fortschritt sehnt, braucht sein Studium der Wissenschaft auf die begrenzte Anzahl von Übersetzungen, die zur Verfügung stehen, zu beschränken. Der Schüler kann großen Nutzen vom Studium der englischen Sprache haben, der Originalsprache der Christlichen Wissenschaft. Er wird in den eigenen Worten unserer Führerin die Entfaltung von Begriffen erleben, die mitunter in seiner eigenen Sprache nicht vollständig ausgedrückt werden können. Diese neuen Begriffe werden sein Verständnis von der wahren Existenz im Geist erweitern und er wird erleben, daß sein Englischstudium eine Freude ist, und kein Mühen.

Die von Zephanja prophezeiten „reinen Lippen“ (eine „reine Sprache“ nach der englischen Bibel) geben der Menschheit die Wahrheit in Worten der Heilung und Harmonie wieder. Gott spricht zu uns in Werken, die Seinen liebevollen Willen ausdrücken. Wenn die Kranken und Sündigen durch das Verständnis, daß Gott Alles und das einzige Gemüt ist, zu Gesundheit und Reinheit zurückgeführt werden, so wird die neue Zunge der Wissenschaft die neue Sprache jener, die so gesegnet worden sind. Die Materie ist ihnen in den Geist übersetzt worden. Sie sehen Substanz als Wahrheit und die Materie wird ihrem Denken unwirklich. Sie haben einen Schimmer von dem Menschen als Gottes Gleichnis erhascht. Sie haben bewiesen, daß der Mensch in Wirklichkeit die geistige Idee des Gemüts ist, sündlos, unversehrt und dem göttlichen Gesetz gehorsam.

Der Tag der Pfingsten, als „die Menge zusammen ... kam und bestürzt wurde, denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten“ (Apg. 2:6) prophezeite die Zeit, da alle Menschen die neue Zunge der Wissenschaft verstehen würden. Dieser Tag ist bereits im Aufdämmern, da die Menschen vieler Länder die Wahrheit der Wissenschaft annehmen und sich gegenseitig heilen, ungeachtet der Schranken von Sprache und Rasse, die das sogenannte sterbliche Gemüt aufgerichtet hat. Jeder kennt die Bedeutung von Liebe und Wahrhaftigkeit, von Gerechtigkeit und Gnade, und jeder kann die heilende Wirkung dieser Sprache verspüren. Mrs. Eddy sagt von der neuen Zunge (Christian Healing, S. 7): „Es ist die Sprache der Seele statt der Sinne; sie überträgt die Materie in ihre ursprüngliche Sprache, die Gemüt ist, und gibt die geistige statt der materiellen Bedeutung.“

Dies ist die wahre Übertragung, die zu verstehen alle Menschen berufen sind. Sie wird jedoch am schnellsten in ihrer vollen Bedeutung als belebende, vergeistigende Wirklichkeit erfaßt, wenn man die Werke der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft in ihrer ursprünglichen Ausdrucksweise studiert. Jeder Satz, den Mrs. Eddy schrieb, ist reich an geistiger Bedeutsamkeit. Da ihre Schriften Aufzeichnungen göttlicher Offenbarungen sind, so bergen sie in sich die Kraft unendlicher Entfaltung. Oft erblühen ihre Erklärungen der Wahrheit mit wenigen Worten zu mannigfaltiger Weisheit; sie tragen den Stempel göttlicher Eingebung.

Wir sollten nicht absichtlich auch nur die leichteste Schattierung in der Bedeutung dieser Erklärungen übergehen, weil wir die menschliche Sprache, in der sie geschrieben sind, nicht beherrschen. Jene, deren Muttersprache Englisch ist, tun gut daran, die Kenntnis ihrer eigenen Sprache zu erweitern. Sie werden dadurch die Erfahrung machen, daß sich ihnen die Bedeutung vieler Stellen mit tieferer Einsicht entfaltet. Diesen Schülern mag sich ein Wörterbuch in ihrem Studium der Bibel und der Schriften von Mrs. Eddy als sehr hilfreich erweisen.

Wenn sich gegen das Erlernen der englischen Sprache das Argument intellektueller Unfähigkeit oder gar Unmöglichkeit erhebt, dann sollte der Schüler, der diesen Schritt erwägt, sich an das göttliche Gemüt, den Geber alles wirklich Guten, wenden und die Hilfsquellen des Gemüts demonstrieren. Der Mensch, Gottes Ebenbild, spiegelt die von Gott stammende unendliche Intelligenz wider. Der gute Vater sorgt durch die Wissenschaft für die Mittel, mit denen man alle benötigte Intelligenz bekunden kann. Wenn man an diesen Wahrheiten festhält, so wird die Christliche Wissenschaft besser verstanden, und der Himmel wird in diesem Verständnis gefunden werden.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1955

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.