Die Grundlage des Unterrichts in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule bilden die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, unter Benutzung des Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrshefts, in dem die Stellen der Lektionspredigten angegeben sind. Es ist wichtig, die Bücher zur Hand zu haben und in Verbindung mit den Lektionen, die gelehrt werden, häufig daraus vorzulesen. Die Schüler der älteren Klassen werden ermutigt, ihre eigenen Bücher mitzubringen. Doch viele Sonntagsschulen haben einen genügenden Vorrat von Büchern, um jedem Schüler, der vielleicht sein eigenes Buch nicht mitgebracht hat, eins zur Verfügung zu stellen. Die Lehrer bringen gewöhnlich ihre eigenen Bücher mit.
Obwohl die Schüler der jüngeren Klassen noch nicht lesen können, werden auch sie direkt aus den Büchern gelehrt. Die Kleinen freuen sich, wenn ihnen gezeigt wird, wo die „ersten Lektionen“ — die Zehn Gebote, die Seligpreisungen und das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung aus „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mrs. Eddy (S. 16) — und andre Lieblingsstellen zu finden sind, und wenn sie etwas über die Bücher der Bibel und die Kapitel des Lehrbuchs erfahren, denen die Stellen entnommen sind. Biblische Geschichten werden gewöhnlich erzählt, während man die Bibel, die zu der betreffenden Geschichte aufgeschlagen ist, vor sich hält; und obwohl es manchmal ratsam ist, den Kindern gewisse Teile der Geschichte in des Lehrers eigenen Worten zu erzählen, haben die Lehrer aus der Erfahrung gelernt, daß es doch auch angebracht ist, gelegentlich eine Stelle genau so, wie die Bibel sie bringt, vorzulesen. Auf diese Weise werden die Kinder mit den biblischen Redewendungen vertraut und lernen, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ voneinander zu unterscheiden; sie lernen auch, den Wert dieser Bücher verstehen, und so werden sie darauf vorbereitet, volleren Gebrauch davon zu machen, wenn sie in die Klassen schulpflichtiger Kinder kommen.
Sobald die Kinder lesen lernen, können sie ohne Hilfe anderer viele der Abschnitte finden, die in der Sonntagsschule behandelt werden. Hier könnte hinzugefügt werden, daß es ein Teil des Unterrichts ist, die Kinder mit den Büchern bekannt zu machen, sie zu lehren, hilfreiche Abschnitte schnell zu finden, und so diese wertvollen Werke zu ihren täglichen Gefährten zu machen. Die Schüler lernen verstehen, daß die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ zusammen studiert werden sollten, daß das Lehrbuch den Schlüssel zu unvorstellbaren Schätzen der Bibel bildet, daß die Bibel ein großer Führer ist, der uns zu Gesundheit, Harmonie und Erfolg leitet, und daß „Wissenschaft und Gesundheit“ uns zeigt, wie wir diese Weisungen befolgen können. Ein Aufsatz mit der Überschrift „Das Christfest eines Kindes“, der in der „Sonntagsschulspalte“ des Christian Science Sentinel vom 21. Dezember 1946 erschien, erzählt eine reizende Geschichte von einem siebenjährigen Kinde, das sich am Tag nach Weihnachten an seine Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ wendete, die es zu Weihnachten bekommen hatte, und beim Nachschlagen seiner Sonntagsschulaufgaben seine Kusine von einer sogenannten ansteckenden Krankheit heilte.
Gemäß dem dritten Abschnitt des Artikels XX im Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy, bestehen „die darauffolgenden Lektionen aus Fragen und Antworten, die sich für eine Klasse von jugendlichen Schülern eignen“, und die in den „Lektionen des, Christian Science Quarterly‘ ..., die in den Kirchengottesdiensten gelesen werden“, zu finden sind. Obwohl die Lektionspredigten in den Sonntagsschulklassen nicht so gelesen werden wie in den Gottesdiensten, ist es notwendig, bei der Darlegung der Lektionen die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch zu benutzen; denn, wie unsere Führerin in einem Brief an Die Mutterkirche schrieb, (Vermischte Schriften, S. 322): „Euer doppelter und unpersönlicher Pastor, die Bibel und, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘, ist bei euch; und das Leben, das diese spenden, die Wahrheit, die sie veranschaulichen, die Liebe, die sie demonstrieren, bilden den großen Hirten, der meine Herde weidet und sie zum, frischen Wasser‘ führt.“ Bei der Erörterung der Fragen können die Schüler häufig auf eins dieser Bücher oder auch beide verwiesen werden und können gebeten werden, individuell oder gemeinsam gewisse Stellen laut zu lesen, die ein Thema beleuchten.
Eine Lehrerin fand es ratsam, wenn eine Erklärung in der Lektionspredigt vorkam, die sie besonders dem Denken der Schüler einzuprägen wünschte — damit sie dieselbe später betätigen könnten — Fragen nach der Stelle an die Schüler zu richten und sie dann von den Schülern aus dem offenen Buch beantworten zu lassen. Als Beispiel möchten wir hier die Stelle nehmen, die auf Seite 476 unseres Lehrbuchs zu finden ist: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilt die Kranken.“ Der Lehrer könnte nun fragen: „Wenn ein Kranker zu Jesu kam, um geheilt zu werden, was tat Jesus?“ Die Schüler, die sich auf das Buch beziehen, würden wahrscheinlich antworten: „Er sah den vollkommenen Menschen.“ Weiter könnte er fragen: „Wohin mußte er schauen, um den vollkommenen Menschen zu sehen?“ Dem Buch gemäß schaute er auf die Wissenschaft. „Sah er den vollkommenen Menschen zusammen mit dem sündigen, sterblichen Menschen?“ Nein, dem Buch gemäß sah er den vollkommenen Menschen, statt des sündigen, sterblichen Menschen, der den materiellen Sinnen erscheint. „Was sah der Heiland in diesem vollkommenen Menschen?“ Er sah „Gottes eignes Gleichnis“. „Und was folgte dieser korrekten Anschauung vom Menschen?“ Aus dem Lehrbuch würde die Antwort hierauf gefunden werden: Sie heilte die Kranken.
Bei der weiteren Behandlung des Themas mag der Lehrer fragen: „Wenn also ein Christlicher Wissenschafter an einer körperlichen Beschwerde zu leiden scheint, muß er dann materielle Medizin einnehmen, um geheilt zu werden?“ Die Antwort ist klar und überzeugend: Gewiß nicht, denn alles, was er braucht, ist die korrekte Anschauung vom Menschen, die natürlich auf einem wahren Verständnis von Gott begründet ist, um eine wissenschaftliche Heilung zu bewirken.
Eine Übung dieser Art kann wiederholt werden, ohne auf das Buch bezug zu nehmen, und bald werden die Schüler imstande sein, die Stelle auswendig und richtig zu zitieren, und zu wissen, wie sie betätigt werden kann. Derartige Fragen können oft die Grundlage zu interessanten und anregenden Diskussionen in der Klasse bilden.
Bei gutem Unterricht in der Sonntagsschule sollten die Schüler, wenn sie mit 20 Jahren die Sonntagsschule verlassen, ernste Forscher der Bibel und des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs geworden sein, und wissen, daß sie im Verhältnis, wie sie ihren Lebenslauf auf die Lehren dieser beiden Bücher gründen, mit dem Menschen verglichen werden können, von dem der Meister in seinem Gleichnis (Matth. 7:24–25) sagt, daß sein Haus fest stand, weil es auf einen Felsen gegründet war.
Dein Wort ward meine Speise, da ich's empfing; und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth.— Jeremia 15:16.
