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Das einzigartige metaphysische System unserer Führerin

Aus der März 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist mit Recht gesagt worden, daß Mary Baker Eddy, als sie ihrem einzigartigen metaphysischen System den Namen Christian Science gab, das religiöse und medizinische Denken der gesamten Welt aufrüttelte. Das Christentum war längst, in dieser oder jener Glaubensform, zur herrschenden Religion der westlichen Zivilisation geworden. Doch Mrs. Eddys Verkündung, das Christentum, wie es ihr offenbart worden war, sei eine lehrbare und praktisch anwendbare Wissenschaft, bedeutete, daß die auf eine beweisbare Grundlage gebrachte, heilende und errettende Kraft Gottes nun jedem zugänglich war, und zwar nicht nur als universale Religion, sondern auch als universale Medizin.

Metaphysik bedeutet über dem Physischen oder der körperlichen Wahrnehmung der Dinge. Jahrhunderte lang war sie Gegenstand abstrakter akademischer Forschungen oder Studien, immer jedoch auf einer menschlich gedanklichen Grundlage; daß aber eine rein geistige Metaphysik, die nicht nur die Materie, sondern auch das materielle Gemüt überstieg, beim Lösen der täglichen Probleme nutzbar gemacht werden sollte — das war etwas vollständig Neues. Somit könnte Mrs. Eddys Beitrag zur Gesundheit und dem Glück der Menschheit in folgendem kurz zusammengefaßt werden: Sie definierte die Metaphysik als die Wissenschaft des unendlichen Gemüts, seiner Attribute, seiner Verbindungen und seines unendlichen Universums göttlicher Ideen und wendete dann ihr Verständnis im Heilen an. Damit verlieh unsere geliebte Führerin der Metaphysik die Würde und Wahrhaftigkeit einer beweisbaren Wissenschaft. Für diese unvergleichliche Errungenschaft war Mrs. Eddy der anerkannte Bahnbrecher.

Unsere Führerin war sich bewußt, daß sie einen unumgänglich neuen und vorwärtsgerichteten Schritt unternahm, indem sie dem menschlichen Bewußtsein die Wahrheit über Gott und den Menschen offenbarte; und sie tat diesen Schritt allein und ohne Furcht. In dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch schreibt sie dann darüber (S. 109): „Ich wußte, daß das Prinzip aller harmonischen Gemüts-Tätigkeit Gott ist, und daß in der ersten Zeit des christlichen Heilens durch heiligen, erhebenden Glauben Heilungen bewirkt wurden; aber ich mußte die Wissenschaft dieses Heilens ergründen, und durch göttliche Offenbarung, Vernunft und Demonstration fand ich meinen Weg zu absoluten Schlüssen.“

In „Wissenschaft und Gesundheit“, Seite 184, schildert Mrs. Eddy, wie ihre metaphysische Behandlung den Vorhang der mesmerischen Annahme zerriß und sie befähigte, einen Fall von Lungentuberkulose augenblicklich zu heilen. Die Patientin hatte bisher bei Ostwind nur unter großen Schwierigkeiten atmen können. Als unsere Führerin wortlos betete, wurden die Atemzüge der Frau ruhig und normal. Dann bat sie die Frau, nach der Wetterfahne zu sehen. Zu ihrem Erstaunen zeigte die Wetterfahne genau nach Osten. Auf diese Weise lernte die Frau erkennen, daß nicht der Wind ihr die Atembeschwerden verursacht hatte, sondern ihre angstvolle Annahme davon. Sie lernte auch verstehen, daß Mrs. Eddys geistig metaphysische Behandlung jene Annahme in ein Bewußtsein von bleibender Gesundheit und Harmonie in einem Augenblick verwandelt hatte.

Dies bewies natürlich, daß Lehre und Betätigung der Christlichen Wissenschaft ohne Einschränkung nützlich und gut sind. Damit meinen wir, daß sie in vollständiger Übereinstimmung stehen mit der geistigen, göttlich wohltätigen Natur des Universums, einschließlich des Menschen, wie im ersten Kapitel der Genesis berichtet wird. Mrs. Eddy hatte schon überzeugend bewiesen, daß diese Wissenschaft uneingeschränkt die Fähigkeit hatte, nicht nur körperliche Heilung zu bewirken, sondern auch moralische Wiedergeburt und geistige Erleuchtung zu bringen, und daß diese herrlichen Resultate von nun an von jedem aufrichtigen Christlichen Wissenschafter in seinem täglichen Leben gezeitigt werden konnten.

Der Bedeutung gemäß, welche die beiden Worte „Wissenschaft“ und „Christentum“ im allgemeinen Sprachgebrauch haben, beschäftigt sich die Wissenschaft in erster Linie mit dem, das man sieht, das Christentum dagegen mit dem, das man nicht sieht; die Wissenschaft mit Vernunft und praktischer Erfahrung, das Christentum dagegen mit religiösem Glauben und Gefühl; die Wissenschaft mit dem materiellen Weltall, das Christentum mit dem neuen Himmel und der neuen Erde des Geistes. Seit der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und der Herausgabe von „Wissenschaft und Gesundheit“ ist es immer einleuchtender geworden, daß geistig wissenschaftliche Schlußfolgerungen und christliche Liebe nicht im Widerspruch zu einander stehen können, denn beide müssen gemeinsam in einer Wissenschaft gefunden werden, die christlich ist, und in einem Christentum, das wissenschaftlich ist. Da Wahrheit unendlich oder das allumfassende Eine ist, müssen Wissenschaft und Christentum ihrem Wesen nach ein und dasselbe sein, denn allein die göttliche Wahrheit, wenn verstanden, kann jede Frage beantworten und jeder menschlichen Not abhelfen.

Obgleich die meisten von uns bereitwillig zugeben, daß die Naturwissenschaften viel dazu beigetragen haben, Mühe und Arbeit der Menschen zu erleichtern und sie mit materiellen Bequemlichkeiten zu versorgen, so berechtigt dies doch noch nicht zu der Hoffnung, daß eine gemeisame Basis gefunden ist für das Heilen der Kranken, das Überwinden des Unrechttuns, das Beseitigen der Armut und das Trösten derer, die „zerstoßenen Herzens“ sind.

Mit den folgenden Worten gab uns unser Meister den Maßstab für alle wahrhaft christliche Jüngerschaft (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.” Gewiß würde Jesus das Geheiß zu heilen nicht gegeben haben, wenn es nicht verstanden und befolgt werden sollte. Die Evangelien, die Apostelgeschichte und die Episteln zeigen, daß ein Schritt über den Glauben hinaus geistiges Verständnis bedeutet, und daß auf Grund dieses Verständnisses der rein geistigen Natur alles wahrhaft Existierenden von den Christen erwartet wurde, daß sie die heilende Kraft Gottes durch das bewiesen, was fälschlicherweise Wunder genannt wurde.

So muß es immer einen Weg gegeben haben, auf dem dieses verlorene Element des Heilens wieder entdeckt und der Christenheit wiedergegeben werden konnte — einen Weg, auf dem Vernunft und Offenbarung mit einander in Einklang gebracht und gemeinsam für die Menschheit anwendbar gemacht werden konnten. Es blieb Mrs. Eddy vorbehalten, diesen Weg zu entdecken und dem Christentum einen „neuen Namen“ zu geben (Offenb. 2:17; 3:12). Unsere Führerin schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 107) folgendes über ihre Entdeckung: „Im Jahre 1866 entdeckte ich die Christus-Wissenschaft oder die göttlichen Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und nannte meine Entdeckung, Christian Science‘. Gott hatte mich viele Jahre hindurch gnädig für die Empfängnis dieser endgültigen Offenbarung des absoluten göttlichen Prinzips wissenschaftlich mentalen Heilens vorbereitet.“

Täglich wird die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft durch Heilungen aller Arten von Krankheit, von Disharmonie und Begrenzung bewiesen. Dies ist eine Bestätigung dessen, daß die Entdeckung dieser Wissenschaft des unendlichen Gemüts und seiner unendlichen Selbstbekundung das Kommen des verheißenen Trösters bedeutet, das zweite Erscheinen des Christus, ja, die endgültige Offenbarung der Wahrheit, vorausgeahnt von den Propheten und vorausgesagt von unserem Meister. Das Verständnis dieser trostreichen, heilenden, errettenden Wissenschaft demonstriert das göttliche Prinzip, das unendliche Gemüt, ja, jene allumfassende geistige Gegenwart und Macht, die einerseits alles in sich schließt, was tatsächlich besteht, und andererseits alles als beweisbar unwirklich ausschließt, was nur dem Anschein nach existiert.

Auf Seite 146 in „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Die göttliche Metaphysik ist heute in ein System gebracht, in eine Form, die dem Gedanken der Zeit, in der wir leben, begreiflich und angepaßt ist. Dieses System befähigt den Schüler das göttliche Prinzip, auf das Jesu Heilen sich gründete, sowie die heiligen Regeln für die gegenwärtige Anwendung des Prinzips auf das Heilen von Krankheit zu demonstrieren.“ Durch die Offenbarung des unendlichen Gemüts, einschließlich seines Universums göttlicher Ideen, als Ausgangspunkt ihres einzigartigen und praktisch anwendbaren metaphysischen Systems, bewies unsere Führerin, daß sie nicht nur die am stärksten „geistlich gesinnte“ Frau war, sondern auch die am meisten wissenschaftlich gesinnte Frau, die je auf Erden wandelte.

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