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Die Christliche Wissenschaft beweist die Unwirklichkeit der Disharmonie

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Daß Gott vollkommen ist, wird keiner bezweifeln, der an Ihn glaubt; doch daß der Mensch und alles von Gott Erschaffene die Vollkommenheit Gottes widerspiegeln soll, diese wissenschaftliche Tatsache wird nur zögernd anerkannt. Die Welt und ihre materiellen Theorien widersprechen ihr. Diese Theorien beruhen jedoch auf dem materiellen Sinnenzeugnis und sind daher nichtig.

Die Grundwahrheit der Christlichen Wissenschaft, nach welcher Gott der einzige Schöpfer ist und das göttliche Prinzip alles Seins, ist die Basis, von welcher aus der Christliche Wissenschafter das materielle Sinnenzeugnis für trügerisch und daher unwirklich erklärt. Gott ist Alles-in-allem. Er ist vollkommen. Also muß die Vollkommenheit Allheit sein. Wo wäre da Raum für Unvollkommenheit und Disharmonie? Das vom Gemüt erschaffene, vollkommene Sein hat ebensowenig Berührungspunkte mit dem Bösen oder der Materie wie das Licht mit der Dunkelheit. Doch wie das Licht die Dunkelheit verschlingt, so löscht auch Wahrheit allen Irrtum aus. Der Irrtum flieht vor der Wahrheit, und mit ihm verschwinden alle seine Phänomene der Disharmonie. Da die Disharmonie teuflisch ist, kann man auf sie mahnend das Schriftwort anwenden: „Widerstehet dem Teufel, so fliehet er von euch“ (Jak. 4:7). Der Teufel, der Irrtum, sollte fliehen!

Jesus war der erste, der die Menschheit auf den Betrug des materiellen Sinnenzeugnisses in vollem Maße aufmerksam machte und zeigte, wie man sich ihm gegenüber zu verhalten hat. Er beachtete das Sinnenzeugnis nicht, auch das nicht, was auf Grund dieses Zeugnisses zum Gesetz erhoben worden war. Er achtete nur auf das Zeugnis der geistigen Sinne und die Gesetze des Geistes. So überwand er die Ansprüche der Materie und gab der Menschheit den Beweis, daß es keine andre Existenz außer der harmonischen Existenz im göttlichen Gemüt gibt. „Wäre sich Jesus dieser Übel“ — die er zerstörte — „so bewußt gewesen, wie er sich Gottes bewußt war, der sich keines menschlichen Irrtums bewußt ist, so hätte er ihnen nicht widerstehen können“, sagt unsre Führerin Mary Baker Eddy in „Nein und Ja“ (S. 36).

„Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“, waren Jesu letzte Worte, ehe er gen Himmel fuhr. Die Christlichen Wissenschafter sind von der Wahrheit dieser Worte überzeugt, weil sie täglich erleben, daß der Christus, die Idee der Wahrheit, durch die Christliche Wissenschaft gegenwärtig ist, daß er jetzt, wie immer, alles Übel heilt und die Harmonie der Liebe entfaltet. Mrs. Eddy machte wohl eine der wichtigsten Endekkungen, nämlich die Tatsache, daß alles mental ist. Das ist die Grundlage des metaphysischen Heilens in der Christlichen Wissenschaft, der Schlüssel, der die Möglichkeit erschließt, alles Böse zu zerstören.

Mrs. Eddy stützte ihre Entdeckung auf die Allheit des Gemüts. Da aller Raum vom unendlichen Gemüt und seinen Schöpfungen erfüllt ist und diese Schöpfungen nur das Wirken des Gemüts widerspiegeln, so kann keine Disharmonie, kein Böses, keine Sünde, keine Krankheit und kein Tod mit irgendwelchen Argumenten in das Reich der Wirklichkeit eindringen.

Alles Böse ist mental, ein gefälschter mentaler Zustand, ohne Substanz. Darum kann es ausgerottet werden durch die Wahrheit. Will man das Böse mit Erfolg überwinden, so muß man es als falsche Annahme erkennen, die als Wirklichkeit ins Bewußtsein eindringen will. Der Christliche Wissenschafter beschränkt sich darum nicht auf das Behaupten der Wahrheit. Er versteht, daß es notwendig ist, das Böse samt seinem scheinbaren Wirken zu verneinen. Dann verschwindet das Böse.

Die Verfasserin erlebte dies selbst. Eines Abends, als sie im Begriff war, zu Bett zu gehen, rutschte der Teppich unter ihr auf dem sehr glatten Boden aus, und sie stürzte auf den Boden. Die bloßen Zehen eines Fußes stießen gegen ein Schränkchen und wurden verrenkt, und mit dem Kopf schlug sie in voller Wucht gegen eine Wandkante. Noch im Fallen sagte sie spontan zu sich selbst: „Es gibt keine angreifende Gedankenbeeinflussung.“ Von dieser Wahrheit ließ sie sich führen, und sie weigerte sich, auch nur eine der Suggestionen, die das sterbliche Gemüt ihr zuflüsterten, in ihr Bewußtsein einzulassen. Sie wußte, daß es erfolgsicherer ist, jeden angreifenden Gedanken sofort abzuweisen, statt ihn später berichtigen zu müssen. Übelkeit und Benommenheit wollten ihr die Annahme einer Gehirnerschütterung aufdrängen, und da sie nicht frei durchatmen konnte, schien der Irrtum zu sagen, die Rippen seien verletzt.

Als sie zu Bett lag, dachte sie darüber nach, daß Gott, der ewige ICH BIN, das einzige Leben ist, daß dieses Leben der Geist ist, der sich selbst erhält, sich selbst regiert und sich selbst ausdrückt. Sie wußte, daß dies Leben durch Widerspiegelung ihr Leben war. Also mußte alles harmonisch sein. Eine wunderbare Ruhe kam über sie. Sie konnte sich in einen Artikel des Christian Science Journal, betitelt „The One Ego“ (Das eine Ich) vertiefen. Als sie die Lektüre zur Seite legte, war sie sich nur noch der Wahrheit über sich selbst bewußt, an der sie mit Freuden festhielt; und sie erkannte, daß sie geheilt war. So erlebte sie, daß die Wahrheit das falsche Gedankenbild auslöscht, und daß dann auch die üblen Folgen verschwinden. Dieses Erlebnis gab der Verfasserin den sicheren Beweis, daß alles Böse eine mentale Täuschung ist, die durch die Wahrheit sofort berichtigt werden kann.

Da aller Irrtum substanzlos ist, muß er gefahrlos sein. Mrs. Eddy schreibt in „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten, S. 54): „Zu sagen, daß es wirklich einen falschen Anspruch gibt, den wir Krankheit nennen, bedeutet, alles zuzugeben, was die Krankheit ist; denn sie ist nichts anderes als ein falscher Anspruch. Um geheilt zu werden, muß man den falschen Anspruch aus den Augen verlieren. Wenn dieser Anspruch im Denken gegenwärtig ist, dann wird die Krankheit so greifbar wie irgend eine Wirklichkeit. Die Krankheit als einen falschen Anspruch zu erkennen, vermindert die Furcht vor ihr; doch dies zerstört nicht die sogenannte Tatsache eines Anspruchs. Um gesund zu sein, müssen wir unempfänglich sein für jeden Anspruch des Irrtums.“ Und sie fährt fort: „Was von der Krankheit gesagt wird, kann auch von der Sünde gesagt werden.“ So sehen wir, wie die Christliche Wissenschaft das menschliche Bewußtsein vom Bösen erlöst und ihm geistiges Verständnis verleiht, das zwischen der Wahrheit und dem Irrtum zu unterscheiden vermag. Der Ausblick auf das Dasein wird umgewandelt durch die Erkenntnis der wissenschaftlichen Verbundenheit von Gott und dem Menschen, der Verbundenheit des Guten und des Vollkommenen in der Einheit des Geistes.

Die allumfassende Vollkommenheit kennt keine Grenzen, weder räumlich noch zeitlich. Sie ist unendlich. Jesus bewies, daß Entfernung kein Hindernis für die Wahrheit ist, als er den Knecht des römischen Hauptmanns (Matth. 8:13) und den Sohn des Königischen (Joh. 4:50) heilte, die beide abwesend waren. So erlebt in der Wissenschaft der Hilfesuchende, der abwesend ist, daß auch ihm geholfen werden kann. Eine falsche Vorstellung ist alles, das vernichtet werden muß. Sie ist nicht im Raum, sondern im menschlichen Bewußtsein, welches, wenn es bereit ist, stets durch die Wahrheit erreicht werden kann.

Die Christliche Wissenschaft kennt auch keine Beschränkung durch einen materiellen Zeitbegriff. In der Wahrheit besteht das Böse überhaupt nicht. Anfang, Dauer und Ende sind illusorische Begriffe. Darum kennt die Wissenschaft kein „zu spät“, ebensowenig wie Jesus. Die lange Dauer eines Leidens kümmerte ihn nicht. Er fragte (Joh. 5:6): „Willst du gesund werden?“ und dann sagte er: „Stehe auf ... und gehe hin“, und der 38 Jahre lang krank Gewesene erhob sich gesund. Wenn man sich um Hilfe an die Christliche Wissenschaft wendet, so ist es wesenlos, wie lange das Übel schon zu bestehen scheint. „Willst du gesund werden?“ ist die wichtige Frage. Der Bejahung folgt die liebevolle Aufforderung, zu erkennen, daß der Mensch, da er Gottes Kind ist, nicht krank sein kann, weil er ununterbrochen des Vaters Vollkommenheit widerspiegelt.“

Die göttliche Wahrheit berichtigt den Irrtum durch unsterbliche Ideen. Wissenschaftliche Gedanken sind Gedanken von Gott, welche die falschen Gedankenbilder im menschlichen Bewußtsein zerstören. Sie nehmen die Furcht hinweg und stärken das Vertrauen auf das Gute und Vollkommene. Das göttliche Prinzip, die Liebe, verlangt dieses Vertrauen und fordert geistige Gedanken und göttliche Begriffe als Beweise unseres Vertrauens.

So beweist die Christliche Wissenschaft, daß nicht allein Gott, sondern auch Seine ganze Schöpfung vollkommen ist. Die Idee der Vollkommenheit gibt die Richtschnur, nach welcher alle Schwierigkeiten gelöst werden können. Wer die Christliche Wissenschaft ernstlich studiert, lernt diese Richtschnur kennen, lernt sein Leben darnach einzurichten und zu regulieren, und so für die Vollkommenheit seines Vaters und Seiner Schöpfung zu zeugen. Dann wird er ganz gewiß die Freude erleben, zu erkennen, daß der Vater für die Vollkommenheit Seines Kindes zeugt und alle Gebrechen heilt. Harmonie wird alsdann das Selbstverständliche sein, weil es der Beweis der Wirklichkeit ist.

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