Ehe ich zum ersten Mal ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft besuchte, wünschte ich zu sterben, doch ich hatte auch den Wunsch, mehr von Gott zu wissen. Obwohl ich eine orthodoxe Kirche und dort als Kind die Sonntagsschule besucht hatte, war ich nicht befriedigt von dem, was ich gelernt hatte. Wie erstaunt war ich, als ich von dem freundlichen Bibliothekar des Lesezimmers hörte, daß Gott das Leben des Menschen ist. Ich hatte seit über zwei Jahren an einer Lungenkrankheit gelitten und an sehr schmerzhafter Gicht, die trotz aller ärztlichen Behandlung immer schlimmer wurde. Auch hatte ich einen sehr lästigen Husten, der mich beständig plagte, selbst während der Bibliothekar mit mir sprach und mir von Gottes liebevoller Fürsorge für Seine Kinder erzählte.
Ich lieh mir das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, und nahm es mit nach Hause. Das Lesen des ersten Kapitels mit dem Titel „Gebet“ brachte mir geistige Hoffnung und Zuversicht, wie ich sie noch nie zuvor gekannt hatte. Ich las stundenlang und war dann im Begriff, zu Bett zu gehen, als mir die Suggestion in den Sinn kam: „Vergiß nicht, deine Medizin zu nehmen.“ Doch ich erwiderte: „Dieses Buch sagt mir, daß Gott mein Heiler sei. Ich will mich von nun an auf Ihn verlassen.“ Dann hatte ich eine sehr gute Nacht.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, war mein erster Gedanke, wieder das Lesen in dem wunderbaren Lehrbuch aufzunehmen — erst dann wurde es mir klar, daß ich die ganze Nacht durchgeschlafen hatte, ohne zu husten. Als ich einen tiefen Atemzug tat, ohne Schmerzen zu fühlen, rief ich laut aus: „Lieber Gott, ich bin geheilt; meine Lunge ist wieder gesund.“ Es war eine augenblickliche Heilung, und ich habe nie einen Rückfall gehabt.
Ich wußte, daß ich auch von der Gicht geheilt werden konnte, denn ich hatte verstehen gelernt, daß „bei Gott alle Dinge möglich“ sind (Matth. 19:26). Der nächste Sonntagmorgen fand mich im Gottesdienst der nahen christlich-wissenschaftlichen Kirche. Das Erste, was dort meine Aufmerksamkeit erregte, war eine Inschrift an der Wand mit den folgenden Worten Christi Jesu (Joh. 8:31, 32): „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Diese Worte schienen eine Botschaft für mich zu enthalten: ich sollte fortfahren zu forschen, um mehr Verständnis von Gott und meiner Beziehung zu Ihm zu erlangen. Getröstet und voll Zuversicht ging ich heim von diesem schönen Gottesdienst, denn ich wußte, daß ich endlich das gefunden hatte, wonach ich mich sehnte und was ich brauchte.
Als ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Beistand bat, nahm diese liebevoll die Behandlung auf. Es dauerte mehrere Monate, bis die Heilung von Gicht ausgearbeitet war, doch während der Zeit lernte ich Gott besser verstehen, und als es mir klar wurde, daß der Mensch keine Unvollkommenheit widerspiegelt, verschwand die Beschwerde vollkommen. Gleichzeitig wurden auch häßliche Charakterzüge überwunden, wie Bitterkeit, ständige Besorgnis und Ungeduld. Ich lernte verstehen, daß ich nicht so elend gewesen war, weil ich krank war, sondern daß ich krank gewesen war wegen meines falschen Denkens. Es war ein großes Erwachen, als ich begreifen lernte, daß das, was ich wirklich brauchte, ein Wandel des Denkens war. Nun hatte ich nicht mehr den Wunsch zu sterben. Ich wollte leben, um Gott zu verherrlichen und um die absolute Allerhabenheit des Guten anzuerkennen. Es wurde mir klar, daß die große Gabe Gottes an den Menschen, wenn sie verstanden wird, uns befähigt, Sünde und Krankheit in all ihren Formen zu überwinden.
Nach weiterem Forschen in der Bibel und in Mrs. Eddys Werken und dem Lesen der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften wurde ich Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche, in der ich begann, an den Unternehmungen teilzunehmen. Ich bin Gott tief dankbar, daß Er mich damals zu dem Lesezimmer führte, in dem ich später das Vorrecht hatte, selbst von Diensten zu sein und andern zu helfen, den Nebel des sterblichen Sinnes zu verscheuchen. Klassenunterricht von einem treuen Lehrer war ebenfalls eine herrliche Erfahrung, und unsere alljährlichen Schülerversammlungen bilden immer ein freudiges geistiges Fest. Ich bin dankbar für das Beispiel Christi Jesu, unseres Wegweisers, und für die liebevolle Arbeit unserer Führerin Mrs. Eddy, die uns den Tröster, die Christliche Wissenschaft, offenbart hat. Ich kann meine Dankbarkeit wohl am besten dadurch beweisen, daß ich das Leben eines Christlichen Wissenschafters führe.— Pawtucket, Rhode Island, U.S.A.
Ich bin sehr dankbar für die Heilung meiner Frau, die große Freude in unser Heim gebracht hat. Jeden Tag lernen wir, die Macht des Gotteswortes besser zu verstehen und zu beweisen.—
