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Eindrücke der Wahrheit

Aus der Juni 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einer der wichtigsten Punkte, die wir in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen müssen, ist, daß wir nicht in einem Nervensystem leben, sondern daß alle Verbindungsmittel Gott angehören und daß die innige Beziehung zwischen dem Menschen und dem Christus unser wahres Wesen und Sein ausmacht. Mary Baker Eddy sagt in dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 332): „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein redet.“

Das sterbliche Gemüt scheint die göttliche Botschaft in ein materielles Verbindungssystem umgewandelt und so der Annahme nach ein System des Empfindungsvermögens für Schmerz und Lust in der Materie geschaffen zu haben.

Die innige Beziehung zwischen dem Menschen und dem Christus erscheint in den zahllosen Weisen, in denen wir mit Gott verbunden sind und uns in Übereinstimmung mit Ihm bewegen können. Die Nerven behaupten Verbindungsmittel zu sein, sind es jedoch nicht. Wir finden keine Nerven im göttlichen Gemüt, und das Gemüt ist der einzig wahre Mitteiler. Wenn Eindrücke ihren Ursprung im Gemüt haben, dann empfängt das Denken die Eindrücke der göttlichen Eigenschaften, wie Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Friede, Reinheit und Liebe. Das sterbliche Denken beeindruckt den Sterblichen mit Suggestionen von aller Art Furcht und Launen und nimmt dabei den Sterblichen in seinen eigenen Annahmen gefangen.

Die Eindrücke des göttlichen Gemüts machen den Menschen frei; sie drücken ihm den Stempel der Gottheit auf. Die Eindrücke, die wir in unserem geistigen Bewußtsein empfangen — dem Himmel inwendig in uns — verwischen die materiellen Erinnerungen, ja alles irrige Gedächtnis einer Geschichte des Leidens.

Die trüben, müden Tage, die langen, angstvollen Stunden haben keine Stätte in dem Gott entstammenden Bewußtsein des Menschen. Wie die Engel in Jakobs Traum, die auf- und niederstiegen auf der Leiter, die, wie wir hören, auf der Erde stand und mit der Spitze an den Himmel rührte, so teilen sich die reinen Gedanken Gottes dem Menschen beständig mit durch seine geistigen Sinne, und der Mensch spiegelt diese Gedanken wider.

Jakob war ein Sinnbild der Doppelzüngigkeit, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ zeigt, wo sie ihn zum Teil wie folgt definiert (S. 589): „Ein körperlicher Sterblicher, welcher Doppelzüngigkeit, Reue, Sinnlichkeit in sich faßt.“ Die Jakobe unserer Tage sind diejenigen, die an Dualismus glauben, die an der Theorie festhalten, daß das Gemüt sowohl gut wie böse sei, die das göttliche Gemüt ebenso wie das sterbliche Gemüt als Mitteiler anerkennen — die an eine Zweiheit der Weltprinzipien, ein geistiges und ein materielles, glauben.

Dieser Dualismus von Gemüt und Materie mag wirklich scheinen, doch er ist es nicht. Sogar Jakob in jener heiligen Nacht in Bethel war imstande, den Glauben an eine Zweiheit zu überwinden und durch die Engelbotschafter mit Gott in Verbindung zu treten, und so den zweiten Teil der Definition Mrs. Eddys von „Jakob“ zu veranschaulichen, welcher lautet: „Inspiration; die Offenbarung der Wissenschaft, in der die sogenannten materiellen Sinne dem geistigen Sinn von Leben und Liebe weichen.“

Unsere Befreiung von den Leiden und Freuden des sogenannten Nervensystems wird erlangt werden, wenn wir unseren Glauben an mehr als das eine Gemüt aufgeben und lernen, alle Mitteilungen, die ihren Ursprung im sterblichen Gemüt haben und die behaupten, durch das Gehirn oder das angebliche Nervensystem mit uns in Verbindung zu treten, zu verneinen und aus dem Bewußtsein auszuschalten.

Nochmals sei darauf hingewiesen und somit betont, daß unsere innige Verbundenheit mit dem Christus — Gottes Offenbarwerdung — für uns die Hauptsache bedeutet, und nicht das, was das sterbliche Gemüt mit Nervensystem bezeichnet. In heutiger Zeit scheinen die sogenannten Nervenleiden immer häufiger zu werden. Das rasende Tempo unserer Zeit — die Eile und Hast des modernen Lebens — hat die Annahme des sterblichen Gemüts und seine Methode, Befürchtungen, Vorstellungen und Suggestionen zu übermitteln, noch verstärkt. Doch dieses Schein-Gemüt ist kein Mitteiler der Wahrheit. Wenn wir uns entschieden vom sterblichen Gemüt abwenden und aufhören, ihm Wirklichkeit beizumessen oder auf seine Einflüsterungen zu lauschen, so werden wir besser ausgerüster sein, die Stimme Gottes zu hören — die Mitteilungen der Wahrheit zu verstehen und in der heiligen Stille zu ruhen, die solche Mitteilungen uns bringen.

Das Heilmittel für Nervenleiden und Nervenschwäche ist, sich in stiller Verbindung mit Gott zu halten — durch Gebet, Lob und Preis und geistige Hingebung. Die Kraft der Wahrheit und Liebe ist unermeßlich. Unser Meister mahnte (Matth. 6:6): „Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.“

Der Mensch, der der Wahrheit bekannt ist, bringt Stärke, Kraft, Fähigkeit und Herrschaft zum Ausdruck. In der geistigen Existenz des Menschen gibt es kein Verstreichen von Jahren. Der Mensch ist weder jung noch alt, weder unreif noch altersschwach. Das Verstreichen der Zeit vermag nicht, ihn weniger stark, weniger nützlich noch weniger zuverlässig zu machen, als Gott ihn erschaffen hat. Für ihn gibt es kein Kommen noch Gehen. Er ist nicht der Spielball eines materiellen Nervensystems. Er steht in nie endender Verbindung mit dem liebenden Vater-Mutter Gott; und er lebt, webt und hat sein Sein in Übereinstimmung mit dem geistigen Gesetz.

Das Gemüt ist Gott, und das Gemüt ist Alles. Der Mensch ist die Widerspiegelung des Gemüts. Er empfängt die Eindrücke der göttlichen Wahrheit und ist nur diesen unauslöschlichen Eindrücken der Wahrheit zugänglich.

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