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Lösung von Problemen zwischen Belegschaft und Betriebsleitung

Aus der Juni 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie für alle Probleme, so bietet die Christliche Wissenschaft auch die unfehlbar richtige Lösung für jedes Problem zwischen Belegschaft und Betriebsleitung, zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Und dies gilt nicht nur für Schwierigkeiten im Geschäftsleben, sondern auch für solche, die zwischen einem Haushaltungsvorstand und einer Hausangestellten oder einem Gärtner oder anderen ähnlichen Beziehungen aufkommen mögen.

Obwohl in vielen Fällen die Belegschaft und die Betriebsleitung in völliger Übereinstimmung zusammenarbeiten, kommt es nur zu oft vor, daß sie in direkter Opposition zueinander zu stehen scheinen, sich gegenseitig mit offenem Mißtrauen begegnen und beständig darauf hinzielen, einander zu übervorteilen. Die Zeitungen bringen häufig Berichte über solche Zustände. Es will manchmal so scheinen, als ob die Probleme zwischen Gewerkschaft und Betriebsleitung nicht in friedlicher Weise gelöst werden könnten. Der Vertreter der Betriebsleitung scheint dem Ausdruck der Selbstsucht, der Habgier, des Machthungers und dem Mangel an Recht und Billigkeit gegenübergestellt zu sein. Und dem Gewerkschaftsführer erscheint die Betriebsleitung hinterhältig, herrschsüchtig und herzlos. Viele, die mit Problemen zwischen diesen zwei Gruppen zu tun haben, verzweifeln oft an der Möglichkeit befriedigender Lösungen.

Doch durch das Verständnis und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft wird einem in jedem Fall die nötige Weisheit und Führung für die rechte und gerechte Lösung gegeben. Wer mit solchen Problemen in Berührung kommt, sollte damit beginnen, Gott, das Gemüt, als die einzige Ursache anzuerkennen, und das, was Gott erschafft, als gottähnlich — vollkommen und ewig. Er muß sich vergegenwärtigen, daß Gott, das göttliche Gemüt, allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist, und daß Er den Menschen, Sein Bild und Gleichnis, harmonisch regiert. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt Mary Baker Eddy (S. 275): „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-inallem ist, daß es keine andre Macht und kein andres Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist, und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“

Wenn man sich mit Problemen zwischen Gewerkschaft und Betriebsleitung zu befassen hat, ist es absolut notwendig zu erkennen, daß der wirkliche Mensch — der einzige Mensch, den es gibt — nicht das ist, was das sterbliche Gemüt von ihm aussagt, sondern das, als was Gott ihn kennt, nämlich vollkommen und geistig. Die Arbeit des Christlichen Wissenschafters besteht darin, sein Denken so zu erheben, daß er die Falschheit jener Aussagen des Irrtums und die Vollkommenheit der Schöpfung Gottes erkennen kann.

Bei getrübten Beziehungen zwischen Belegschaft und Betriebsleitung scheint in den meisten Fällen Unvernunft die Oberhand zu haben. Jede Seite behauptet von der andern, sie sei unvernünftig, ihre Forderungen seien übertrieben oder ihre Haltung ungebührlich starr. Der Christliche Wissenschafter läßt sich dadurch nicht beunruhigen, denn er versteht, daß es in Wirklichkeit nur ein Gemüt gibt, Gott, und daß eine jede Seiner Ideen dieses Gemüt beständig widerspiegelt. Er weiß, daß das göttliche Gemüt vollkommen gerecht und weise ist, und daß der wirkliche Mensch diese Gerechtigkeit und Weisheit zum Ausdruck bringt.

Der Wissenschafter besteht auf der Tatsache, daß der Mensch von der Unvernunft, die das sterbliche Gemüt ihm suggerieren möchte, nicht beeinflußt werden kann; denn das sterbliche Gemüt ist eine machtlose Fabel, die keinen Einfluß auszuüben vermag. In der Hitze der Erörterungen ist es nicht immer das einzusehen. Doch der Christliche Wissenschafter weiß, daß vollkommenes Vertrauen auf Gott, geistiges Verständnis und die demütige Bereitschaft, die Eigenschaften der göttlichen Liebe auszudrücken, ihm die notwendige Inspiration und geistige Einsicht verleihen werden, die ihn befähigen, den vollkommenen Menschen zu sehen.

Bei der Ausarbeitung der Probleme zwischen Gewerkschaft und Betriebsleitung, gleichviel ob zwei oder mehr Personen daran teilnehmen, kommt häufig eine Art Verhandeln in Anwendung, um ein gegenseitiges Einverständnis darüber zu erreichen, was jeder geben oder erhalten sollte, um die Differenzen auszugleichen. Auch hier kann die Christliche Wissenschaft die Mittel zur Erlangung einer rechten Lösung liefern. Der Christliche Wissenschafter, der sich vergegenwärtigt, daß Gerechtigkeit eine Eigenschaft des Gemüts ist und daß das Gemüt allerhaben ist und die einzige Quelle der Intelligenz, weiß, daß er ein rechtes Ergebnis erwarten kann.

Ebenso macht sich der Wissenschafter klar, daß er durch sein Verständnis von Gott mit der Fähigkeit ausgestattet ist, die Lage unparteiisch zu beurteilen; daß er nicht so vom Irrtum verblendet und verleitet werden kann, nur seine eigene Seite zu sehen, und sich zu weigern, die berechtigten Forderungen der andern Seite einzusehen oder anzuerkennen. Auch wird es ihm bei der Beurteilung des Falles nicht an neuen und ursprünglichen Gedanken mangeln; denn er weiß, daß das göttliche Gemüt immerwährend rechte Ideen entfaltet.

Manchmal glauben die Vertreter der Betriebsleitung, daß sie durch unbillige Gesetze eingeschränkt und behindert werden, die den Gewerkschaften unberechtigt großen Schutz und Vorteil zusichern. Diese andrerseits beklagen sich darüber, daß ihre Vorrechte und ihr Verhandlungsrecht durch gleich unbillige Gesetze behindert seien. Die Christliche Wissenschaft liefert die rechte Antwort auf die Beschwerden beider Seiten. In dem Verhältnis, wie die Menschen in vollerem Maße die Allmacht des göttlichen Gesetzes verstehen, wird das Rechte in ihrem Leben die Oberhand gewinnen. Wer auf die Güte und Führung der göttlichen Liebe vertraut, fürchtet nicht, daß menschengemachte Gesetze die Gerechtigkeit vereiteln können. Wie der Psalmist von dem Gerechten sang (Ps. 37:31): „Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Tritte gleiten nicht.“

Beim Anwenden der Christlichen Wissenschaft auf Probleme zwischen Arbeiterschaft und Betriebsleitung, sollte man auch darauf bedacht sein, die Furcht zu überwinden, die sich in so mannigfaltigen Formen einschleichen mag. Wer sich daran erinnert, daß Gott allein regiert und vollkommene Harmonie aufrechterhält, kann sich nicht davor fürchten, was die andere Seite tun mag. Noch kann er sich fürchten, jetzt einen rechten und billigen Schritt zu tun, weil dieser sich später möglicherweise zu seinem Nachteil auswirken könnte. Der achtsame und treue Wissenschafter wird sich Gott wenden, um von Ihm geführt zu werden, und seine Entscheidungen werden auf göttliche Weisheit gegründet sein. Er weiß, daß Furcht niemals ein rechter Antrieb zum Handeln oder Nichthandeln ist.

Die Anwendung der Christlichen Wissenschaft auf ein Problem zwischen Gewerkschaft und Betriebsleitung wurde kürzlich von einem Betriebsleiter veranschaulicht, der mit dem Betriebsrat der Belegschaft über elf Punkte einer eingereichten Beschwerde verhandeln mußte. Der Betriebsleitung schien es, als ob die Gewerkschaft einen unvernünftigen und starren Standpunkt einnähme und große Schwierigkeiten zu machen drohte, falls ihre Forderungen nicht voll bewilligt würden. Sie war nicht geneigt, in auch nur einem einzigen der elf Beschwerdepunkte nachzugeben.

Der Betriebsleiter, der am folgenden Tage mit den Vertretern der Gewerkschaft verhandeln sollte, war Christlicher Wissenschafter, und er sah in dieser Situation eine Gelegenheit, sein Verständnis von der Wahrheit anzuwenden. Am Abend vor der Sitzung mit dem Betriebsrat verbrachte er lange Zeit in stillem Studium und Gebet. Er fuhr damit fort, bis er eine gewisse Klarheit und die Erkenntnis gewonnen hatte, daß es nicht viele Gemüter gibt, sondern in Wirklichkeit nur ein einziges göttliches Gemüt, das alle seine Ideen in wahrer Weisheit und Gerechtigkeit regiert.

Er wußte, daß der Mensch unter der Regierung Gottes, des Gemüts, gerecht ist; und daß der einzige Wunsch des wahren Menschen ist, Gott zu verherrlichen, indem er Eigenschaften wie brüderliche Liebe, Ehrlichkeit und dergleichen zum Ausdruck bringt. Der Sterbliche, der Feindseligkeit, Verdacht und Furcht ausdrückt, ist nicht der wirkliche Mensch und hat keinen Einfluß und keine Stätte in der von Gott gelenkten Wirksamkeit. Beim Überdenken der Eigenschaft der Vernünftigkeit wurde er an einen Satz in „Wissenschaft und Gesundheit“ erinnert (S. 106): „Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter andern: Selbstregierung, Vernunft und Gewissen.“ Daher erkannte er, daß vernünftiges Folgern eine von Gott verliehene Eigenschaft ist und somit gerecht, intelligent, weise, selbstlos und liebevoll sein muß.

Das Ergebnis dieser andächtigen Arbeit wirkte sich am folgenden Tage in der Sitzung aus. Die Einstellung aller Anwesenden hatte sich in bemerkenswerter Weise geändert. Sie drückten den Wunsch aus, in vollstem Maße zusammenzuarbeiten, um die rechten Lösungen zu finden, und in weniger als zwei Stunden wurden zufriedenstellende und gerechte Vereinbarungen hinsichtlich aller Punkte erreicht.

Die Christliche Wissenschaft liefert in der Tat die rechte Lösung für jedes Problem zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Sie bietet die einzig richtigen und bleibenden Mittel, Harmonie zwischen diesen beiden so wichtigen Gruppen der menschlichen Gesellschaft herzustellen. Durch ihre Lehren lernt man die Allgegenwart der Christus-Wahrheit begreifen, die Harmonie und Wohlwollen unter den Menschen bewirkt. Die Christliche Wissenschaft verleiht uns die Mittel, wodurch die Verheißung des Jesaja sichere Erfüllung findet (32:16, 17): „Das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit auf dem Acker hausen, und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein.“

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