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Ein gesegnetes Vorrecht

Aus der März 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist in der Tat ein seltenes und gesegnetes Vorrecht, den Vortragenden — ein Mitglied des Vortragsrates Der Mutterkirche — bei einem Vortrag der Christlichen Wissenschaft einführen zu dürfen. Es ist ein Vorrecht, das demütig und dankbar durch göttliche Führung ausgeübt werden sollte. Eine Einführung nimmt nicht mehr als zwei Minuten in Anspruch, dennoch ist sie wichtig für die Harmonie der ganzen Veranstaltung. Fremde, die den Vortrag besuchen, erhalten oft ihren ersten Eindruck durch die Einführung, und derjenige, dem sie übertragen ist, betet darum, daß sie ein wertvoller Beitrag zur Christlichen Wissenschaft sein möge.

Eine der Definitionen von „Einführung“ erklärt, daß es der Zweck der Einführung ist, die „erforderlichen und einleitenden Aufklärungen“ zu geben. Ein kleines, vom Vortragsrat der Christlichen Wissenschaft herausgegebenes Schriftchen gibt Anregungen zu diesen „erforderlichen und einleitenden Aufklärungen“, in denen der Vortragstitel sowie die Tatsache erwänt werden sollten, daß der Vortragende ein Mitglied des Vortragsrates Der Mutterkirche ist. Weitere Ausführungen bleiben dem Gutdünken jedes Einführenden überlassen.

Eine Einführung ist die übliche und ganz natürliche Höflichkeit, die von der veranstaltenden Kirce dem Redner und der Zuhörerschaft erwiesen wird. Durch sie werden die Freunde im eigenen Kirchenheim oder an einem anderen geeigneten Platz willkommen geheißen zu diesem eigens für sie veranstalteten, geistigen Fest. Eine Einführung soll keine Rede oder Ansprache über die Christliche Wissenschaft sein. Jede weitere Mitteilung sollte den Zweck haben, das Denken erwartungsvoll auf den Vortrag zu lenken und eine Atmosphäre des Wohlwollens, des lebhaften Interesses und der Empfänglichkeit zu schaffen. Derjenige, dem ein solches Amt anvertraut ist, sucht bei dem göttlichen Gemüt die Ideen und Inspiration, die er zur Durchfürung dieser Aufgabe benötigt, deren Bedeutung er weder vergrößern noch verkleinern sollte.

Es ist für eine wirkungsvolle Einführung unbedingt notwendig, daß der Einfürende selbst die Mission und den Wert eines christlich-wissenschaftlichen Vortrags erkannt hat. Er erwartet, daß der Vortrag heilen und in gewissem Maße die Not jedes Anwesenden beheben wird; er ist sich bewußt, daß in einem Vortrag unbegrenzte Wirkungsmöglichkeiten des Guten enthalten sind. Er ist von Freude und Dankbarkeit erfüllt, weil das Verständnis und der Segen dieser heilenden Wahrheit durch den Vortrag weiter verbreitet werden.

Der Einführende wird natürlich mit aufrichtiger Herzlichkeit und Wärme die Zuhörer willkommen heißen, denn er ist überzeugt, daß Segnungen ihrer harren. Echte, ungekünstelte Freude über ihr Erscheinen trägt dazu bei, das Denken der Zuhörer zur Erwartung des Guten zu erheben, und das ist das Wesentliche einer hilfreichen Einführung.

In dieser wie in jeder anderen Tätigkeit hängen gute Ergebnisse davon ab, in wie weit sich der Einführende auf Gott, das göttliche Gemüt, verläßt, anstatt auf seine persönliche Befähigung. Ruhiges, ungezwungenes Benehmen, Natürlichkeit in Stimme und Ausdruck entspringen der Selbstlosigkeit, der Erkenntnis, daß das göttliche Gemüt regiert. Diese Wahrheit verscheucht auch alle Furcht vor dem „Steckenbleiben“.

Beim Zusammenstellen der Angaben, die der Einführende machen möchte, gedenkt er der Fremden, die anwesend sein werden, denn sie sind es in erster Linie, denen der Vortragende vorgestellt werden muß. Sie mögen nichts über die Christliche Wissenschaft wissen oder irrige Vorstellungen haben über Mary Baker Eddy, die Entdeckerin, Gründerin und Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Der Einführende, der dessen eingedenk ist, wird ein Zitat unserer Führerin, das er zu bringen gedenkt, mit größter Sorgfalt auswählen. Doch vielleicht überläßt er lieber dem Vortragenden die Gelegenheit, den Fremden zum ersten Mal mit unserer geliebten Führerin und ihren Werken in Verbindung zu bringen.

Eine Einführung, die einfach, natürlich und aufrichtig ist, wird immer gern entgegengenommen. Die Verfasserin dieses Artikels erinnert sich einer solch besonders hilfreichen Einführung, die auf drei Versen aus den Sprüchen Salomos beruhte (3:13-15): „Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt! Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber; und ihr Ertrag ist besser als Gold. Sie ist edler denn Perlen; und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen.“

Auf Seite 262 in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften) sagt Mrs. Eddy: „Wenn das Herz spricht, so einfach die Worte auch sein mögen, ist seine Sprache immer denen verständlich, die ein Herz haben.“ Durch seine Aufrichtigkeit gibt der Einführende den Zuhörern den Eindruck, daß die Religion der Christlichen Wissenschaft für ihn wie für die Mitglieder seiner Kirche von hohem Wert ist. Auch eine persönliche Heilungserfahrung kann er kurz berichten. Die Ideen, aus denen er seine Ausführungen schöpft, sind unbegrenzt. Ein bekanntes Bibelzitat mag auch angebracht sein, um auf das Gute hinzuweisen, das von dem Vortrag erwartet werden kann. Die richtige Einführung ist für jeden Vortrag vorhanden und Gemüt offenbart sie dem lauschenden Bewußtsein.

Die Verfasserin kannte einen Christlichen Wissenschafter, der das Amt hatte, die Insassen einer Strafanstalt zu betreuen, und der, infolge eines Mißverständnisses, sich eines Tages gezwungen sah, ohne vorherige Benachrichtigung und Vorbereitung aufzustehen, und den Vortragenden bei einem Vortrag in der Anstalt einzuführen. Uneingeschränkt und rückhaltlos wandte er sich an das göttliche Gemüt, damit ihm die rechten Worte eingegeben werden möchten, und so war er imstande, gut einzuführen. In der gleichen Weise kann alles Unvorhergesehene bei einem Vortrag gemeistert werden, doch als allgemeine Regel gilt, daß sorgsames Vorbereiten und Proben die besten Ergebnisse zeitigt.

Auf Seite 123 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ zitiert Mrs. Eddy das Sprichwort: „Sorgfalt in Kleinigkeiten führt zu Vollkommenheit.“ Man kann die Einführung zu einem Vortrag der Christlichen Wissenschaft kaum eine Kleinigkeit nennen, aber sie ist eine der vielen Einzelheiten, die die Grundlage für einen ergebnisreichen Vortrag bilden. Keine Mühe ist dabei zu viel, wenn wir Mrs. Eddys Botschaft an den Vortragsrat eingedenk sind (ebd., S. 248): „Die Christus-Weise vom Verständnis des Lebens — vom Ausrotten der Sünde und des Leidens sowie deren Strafe, des Todes, — habe ich euch in vollem Maße übergeben, euch, meinen getreuen Zeugen.“

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