Ich kann mich erinnern, daß ich schon als Kind immer einen Hunger nach dem Geistigen hatte. Ich wollte Sinn und Zweck des Daseins erkennen. Ganz gleich welcher Art meine Vergnügungen waren, gleich wo ich ging und was ich tat, ich fühlte, daß es etwas Größeres und Befriedigenderes in der geistigen Wahrheit gab, was ich noch nicht erkannt hatte.
Ich lernte die Christliche Wissenschaft vor etwa 20 Jahren kennen, als ich bei meiner Schwester zu Besuch war, die gerade Behandlung von einem christlich-wissenschaftlichen Ausüber hatte. Oft las ich ein paar Zeilen in dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mrs. Eddy, das meine Schwester studierte. Zu jener Zeit war ich wegen Nervenschwäche in medizinischer Behandlung. Ich war voll von Ängsten aller Art und höchst unglücklich.
Eines Abends, als mein Mann verreist war, war ich allein mit unseren beiden Kindern. Nachdem ich sie zu Bett gebracht hatte, war ich furchtbar aufgeregt und voll Angst. Ich wußte nicht, wohin ich gehen und was ich tun sollte, um wenigstens etwas Ruhe und Frieden zu finden. So groß war meine Not, daß ich niederkniete und innig zu Gott um Hilfe betete. Wenige Minuten später legte ich mich hin, und da war es mir, als ob sich mir eine kühlende Hand auf die Stirne legte. Dann schlief ich bis zum nächsten Morgen und erwachte, als die Vögel sangen, und die Sonne das Zimmer durchflutete.
Etwa zwei Wochen danach schickte mir der Ausüber meiner Schwester das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“. Ich schlug es auf und las ein paar Seiten darin. Ein Gefühl tiefer Ehrfurcht überkam mich, als ich der Nacht gedachte, in der ich Gott um Hilfe anrief und dann mit dem Gefühl der Ruhe und des Friedens einschlief. In diesem Augenblick verstand ich, daß mein Gebet erhört worden war.
In den nun folgenden Wochen legte ich „Wissenschaft und Gesundheit“ selten aus der Hand und las Tag und Nacht. Viele Leiden, die ich von meiner Kindheit an gehabt hatte, fielen von mir ab wie ein abgetragenes Kleidungsstück. Hartleibigkeit wurde geheilt, als ich über die biblische Ermahnung nachdachte (Kol. 3:12): „So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld“ und einsah, daß ich diese Eigenschaften betätigen mußte. Als ich es tat, konnte ich auch meine Brille ablegen. Zeitweilige Schwerhörigkeit wurde geheilt, als ich verstehen lernte, daß wahres Hören geistig, nicht materiell ist, und daß ich nur auf das Gute und nicht auf das Böse zu lauschen habe. Ich wurde von immer wiederkehrenden Erkältungen frei, und die Furcht vor dem Alleinreisen wurde überwunden. Ich werde nie die Freude vergessen, als ich eine Reise allein unternahm, ohne mich zu fürchten. Auf dem ganzen Weg sagte ich Gott Dank für diese Befreiung, denn trotz meiner Ängste liebte ich das Reisen.
In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 470): „Gott ist der Schöpfer des Menschen, und da das göttliche Prinzip des Menschen vollkommen bleibt, bleibt die göttliche Idee oder Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen.“ Diese Wahrheit hat mir das Zutrauen gegeben, in allem, wozu ich berufen werde, Gott zu dienen. Ich bin dankbar für Klassenunterricht. Ich betrachte es als das größte Vorrecht, in den Kirchenämtern dienen zu dürfen, und ich bete demütig, daß ich es mit immer größerer Hingabe tun möge. Ich danke Gott für Seine unaussprechlichen Gaben; ich danke Christus Jesus, unserem Wegweiser, und unserer Führerin, Mrs. Eddy, die durch ihr großes Werk, „Wissenschaft und Gesundheit“ uns die Bibel erschlossen und Gesundheit“ uns die Bibel erschlossen und ihre Wahrheiten für uns im täglichen Leben praktisch anwendbar gemacht hat.—Darlington, Durham, England.
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. 2. Timotheus 1:7.