Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Bei jedem Schritt“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Dezember 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der zweiten Nummer der Reihe „We Knew Mary Baker Eddy“ (Wir kannten Mary Baker Eddy) teilt eine Schülerin Mrs. Eddys einen Rat mit uns, den unsere Führerin gab, als einer ihrer Unterrichtskurse seinem Ende nahte. Sie schreibt (S. 16): “Ich erinnere mich noch ihrer Worte: ‚Es gibt keine Richtsteige in der Christlichen Wissenschaft‘, und dann sagte sie, soviel ich mich erinnere: ‚Ich habe euch mit mir auf die Höhen geführt; ich habe euch das Gelobte Land gezeigt‘ — und dann fügte sie hinzu mit Bestimmtheit, doch auch mit unendlicher Innigkeit — ‚aber ihr müßt selber den ganzen Weg hinaufwandern, jeden Schritt.‘

Sind wir nicht in gewissem Sinne auch Mrs. Eddys Schüler, wenn wir die Christliche Wissenschaft ernstlich studieren? Lehrt sie uns nicht durch ihr Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ und durch ihrer anderen Schriften? So führt sie uns hinauf auf den Berg der geistigen Erkenntnis und zeigt uns das verheißene und ersehnte Land des wahren Seins. Auch wir müssen „selber den ganzen Weg hinaufwandern, jeden Schritt“.

„Alles wirklich Bestehende ist das göttliche Gemüt und seine Idee, und in diesem Gemüt wird das ganze Sein als harmonisch und ewig erfunden“, sagt Mrs. Eddy uns auf Seite 151 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs. Und dann fügt sie hinzu: „Diese Tatsache sehen und anerkennen, dieser Macht sich ergeben und den Führungen der Wahrheit folgen, das ist der gerade und schmale Weg.“ Mit jedem Schritt vorwärts auf diesem „geraden und schmalen Weg“ wird irgendeine Phase der Materialität überwunden, und Eigenschaften, die dem göttlichen Wesen entgegen sind, werden ausgelöscht.

Christus Jesus wich keinem Schritt aus, der notwendig war, um die Wesenlosigkeit der Materie zu beweisen. Durch seine Anwendung der Gesetze des Lebens und der Liebe gab er den Menschen viele Beweise von der Allheit des Geistes. Er war so überzeugt und so tief durchdrungen von der allumfassenden Macht Gottes, daß er sie mit sicherem und sofortigem Erfolg gebrauchen konnte. So überwand er alle Phasen der Materialität, selbst den Tod und das Grab.

Durch das Lehrbuch läßt Mrs. Eddy alle Menschen an ihrer Offenbarung teilnehmen. Hier weist sie den Weg, der von dem Meister gebahnt wurde, und auf dem sie ihm nachfolgte. Durch ihr Beispiel, das Beispiel einer treuen und demütigen Jüngerin des Herrn, ermutigt sie uns, ihr zu folgen. Sie zeigt uns, wie wir geistig ausgerüstet sein müssen, um diesen wissenschaftlichen Weg gehen zu können, der Erlösung von allem Bösen bringt. Wir müssen bereit sein, jeden erforderlichen Schritt zu tun.

Wir müssen uns dessen bewußt sein, daß unser Vater-Mutter Gott, die Liebe, immer mit uns geht und uns leitet. Selbst in Situationen, die uns nicht gefallen mögen, macht diese göttliche Liebe uns sehend und läßt uns erkennen, daß wir durch die Meisterung von Problemen im Sinne der Christlichen Wissenschaft Schritte vorwärts gehen. Wir zerstören damit die falschen Ansprüche des Irrtums und geben unserem himmlischen Vater die Ehre, die Ihm allein gebührt. Das ist die Anerkennung des allmächtigen Gottes, und der gesamten Schöpfung als Widerspiegelung Gottes. Diese Erkenntnis ist die Basis für jeden Schritt vorwärts.

Wenn das sterbliche Gemüt uns beeinflussen will, zu glauben, ein Problem sei zu verwickelt, um gelöst zu werden, oder eine Krankheit sei zu schwer und hartnäckig, um geheilt zu werden, oder gar unheilbar, dann müssen wir diese Suggestion mit Entschiedenheit ablehnen. Wir dürfen uns nicht lähmen lassen in dem Bemühen, nur die Wahrheit anzuwenden, die Macht, die allein wirklich heilt und die alles heilt. Ein wichtiger Schritt beim Heilen ist das Überwinden der Furcht. Wir können der Macht der göttlichen Liebe vertrauen. Mutig können wir diese Kraft gebrauchen. Wir lernen, der Wahrheit der folgenden beruhigenden Worte des Jesaja zu vertrauen. Der Prophet läßt Gott sagen (43:2, 3): „Denn so du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige in Israel, dein Heiland.“

Wir müssen schwierige Situationen als Gelegenheiten betrachten, die Allmacht Gottes zu beweisen, und nicht als beunruhigende Ereignisse. Widerstand gegen wissenschaftliche Zurechtweisung bedeutet Widerstand gegen die Wahrheit ja, Widerstand gegen die Erlösung der Menschheit.

Wenn das menschliche Bewußtsein von der Wahrheit über Gottes Allheit und Vollkommenheit erfüllt ist, so wird jedes Problem, das durch die Christliche Wissenschaft gelöst wird, zu einem Zeugnis von Gottes Macht und Herrlichkeit. Wenn uns das klar wird, so betrachten wir einen Schritt, der getan werden muß, nicht als eine Schwierigkeit, sondern sehen in ihm einen Schritt vorwärts. Wir lehnen uns nicht auf gegen solch eine Gelegenheit zum Fortschritt; auch beklagen wir uns nicht, weil Probleme aufkommen, und protestieren nicht dagegen, daß sie gelöst werden müssen. Wir beweisen vielmehr durch ihre Lösung im Sinne der Christlichen Wissenschaft, daß wir willens sind, die Lektion zu lernen, welche die göttliche Liebe für uns bereit hat. Nur durch die Anwendung dessen, was wir gelernt haben — nicht durch das bloße Lesen und Studieren des Buchstabens der Wahrheit — können wir geistig fortschreiten.

Wenn wir danach streben, die Christliche Wissenschaft praktisch anzuwenden, müssen wir Nachfolger Christi Jesu werden. Er überwand Schritt für Schritt jede Phase der Materialität. Was brachte ihm den Sieg? Unsere verehrte Führerin gibt uns eine Antwort auf diese Frage in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche, betitelt „Christian Science versus Pantheism“ (Die Christliche Wissenschaft und der Pantheismus, S. 5): „Da Jesus wußte, daß das Böse eine Unwahrheit ist, und daß es, wie die Heilige Schrift erklärt, die Sünde, die Krankheit und den Tod in die Welt gebracht hat, behandelte er diese Unwahrheit in sehr definitiver Weise. Er verneinte sie, trieb sie aus dem sterblichen Gemüt aus und heilte dadurch Krankheit und Sünde.“

Auch wir müssen die Unwahrheit des Bösen erkennen, um es in solch definitiver Weise auszutreiben. Alles Böse, gleichviel welchen Namen es auch annehmen mag, beruht auf einer Unwahrheit — der Unwahrheit, die das Gegenteil von allem Wirklichen behauptet.

Jesus bewies, daß es keine zwei Wirklichkeiten gibt, den Geist und die Materie; und er bewies ebenfalls, daß die Wahrheit kein Gegenteil hat. Er erklärte, daß Gott, der Geist, das Gemüt, Alles-in-allem ist, die einzige Wirklichkeit. Von dieser Allheit Gottes, des Guten, der Allheit des Geistes, folgerte er das Nichts, die Wesenlosigkeit, der Materie — ja, alles dessen, das böse oder übel ist.

Wir haben das Recht, alle Furcht ebenso definitiv zurückzuweisen wie andere Phasen des Bösen, da dies nur eine Unwahrheit ist, ohne wirkliche Ursache. In dem reinen, göttlichen Bewußtsein existieren weder Sünde noch Furcht. Sie haben weder Ursprung, Substanz noc Gesetz, und sie sind daher machtlos.

Obwohl wir „jeden Schritt selber tun müssen“, führt uns dieser Weg zu einem volleren Verständnis der göttlichen Wissenschaft, der Harmonie und Unsterblichkeit. Schritt für Schritt werden wir lernen, eine Phase der Materialität nach der andern zu überwinden. Wir müssen uns dessen bewußt bleiben, daß uns bei jeder Gelegenheit, d.h. bei jedem Schritt vorwärts, den wir tun müssen, in Wirklichkeit der Christus, die Wahrheit, zur Seite steht. Jesus sagte (Joh. 14:23): „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Eine größere und reinere Freude kann es nicht geben als die des treuen Christlichen Wissenschafters. Geistige Freude überstrahlt seinen Weg mit himmlischem Glanze und beschwingt seine Schritte.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1957

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.