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„Meinen Frieden gebe ich euch“

Aus der Dezember 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus erklärte in seiner Unterredung mit den Jüngern am Vorabend vor seiner Kreuzigung (Joh. 14:27): „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“

Hier machte der Friedefürst es klar, daß seine Gabe der Gelassenheit geistig war. Es war „nicht ... wie die Welt gibt,“ — gefahrvoll, ungewiß, schwankend und ungerecht. Sein Friede stammt von Gott und ist göttlich mental, beständig, gelassen, gewiß, dauernd, unwandelbar und gerecht. Es ist der Friede, wie er ewiglich im geistigen Reich des Wirklichen existiert.

Echter Friede ist ein Zustand geistiger, unsterblicher Vollkommenheit. Er ist ein Zustand, in dem jede Idee Gottes, des Guten, ihre von Gott verordnete Aufgabe erfüllt, ohne die Tätigkeit anderer Ideen zu beeinträchtigen, ohne Druck, Drängen, Stolz, Eigenwillen oder Eifersucht, weil sowohl die Ideen wie ihre Tätigkeit im Geist sind, wo es keine Materie oder gesetzwidrigen, sterblichen Irrtum gibt. Friede ist unsterblich, unendlich und ewig.

Während Länder und Völker um Frieden ringen, und während sie ernstlich versuchen, einen glücklichen Zustand der Ruhe zwischen gegnerischen oder widerstreitenden Gruppen oder Kräften herbeizuführen, offenbart die Christliche Wissenschaft den Weg zu wirklichem Frieden, wie er von Christus Jesus verheißen ward. Mary Baker Eddy erklärt in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 278): „Friede ist die Verheißung und der Lohn der Gerechtigkeit.“ Weiter unten fährt sie fort: „Das Prinzip aller Macht ist Gott, und Gott ist die Liebe. Was da immer ein der Liebe entgegengesetztes Element in das menschliche Denken und Handeln bringt, ist niemals erforderlich, niemals eine Notwendigkeit, und wird nicht vom Gesetz Gottes, dem Gesetz der Liebe, gutgeheißen.“ Und sie fügt hinzu (ebd., S. 279): „Das Prinzip der Christlichen Wissenschaft demonstriert Frieden.“

Im Schöpfungsbericht im Ersten Buch Mose war Gottes erste Äußerung: „Es werde Licht“ (1. Mose 1:3), und der Bericht fährt fort: „Und es ward Licht.“ Dies Licht oder diese Erleuchtung ist geistig; sie umschließt Weisheit, Verständnis und Offenbarung. Geistige Scharfsichtigkeit und geistiges Verständnis sind unerläßliche Begleiterscheinungen des Friedens.

Gott schuf den Menschen zu Seinem eigenen vollkommenen Gleichnis. Gott, Geist, schuf nur einen geistigen Menschen, ein geistiges Universum, eine gute und vollständige Darstellung Seiner eigenen Vollkommenheit, Seiner Ordnung und Seines vollkommenen Seins. Das Gesetz Gottes, der Liebe, war die einzige, in Seiner ausschließlichen Schöpfung enthaltene Satzung. Auf Geheiß des wohltätigen Gesetzes Gottes erschienen in dieser Schöpfung allein die vollkommenen Ideen, die von ihrem Schöpfer als gut bezeichnet wurden. Das Ergebnis des Gesetzes Gottes ist ein ewiglich bestehender Zustand himmlischer Wirksamkeit und Seligkeit, in dem tiefste Gelassenheit, Ruhe, Schönheit, Gesundheit und Freiheit von Aufruhr und Verwirrung herrschen.

Diese harmonische Atmosphäre geistiger Gelassenheit und Stille ist nicht etwa phantastisch oder unerreichbar. Sie ist vielmehr ein geistiger Zustand des Seins, eine göttliche Tatsache, die jedem Einzelnen zur Verfügung steht, ja, die jedes Volk augenblicklich beweisen und demonstrieren kann. Friede ist eine geistige Wirklichkeit, eine göttlich gerechte Gemütsverfassung, die durch wahres Gebet hilfreich denen zur Seite steht, die die Schicksale von Völkern und Nationen leiten. So mächtig ist das Gesetz Gottes, daß Friede bei der Beseitigung der unbedeutendsten Meinungsverschiedenheit zwischen Nachbarn sowohl wie bei der Lösung großer Probleme in den Beratungsräumen von Regierungen augenblicklich verfügbar, anwendbar und beweisbar ist.

Der Psalmist erklärte (Ps. 119:165): „Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben.“ Obgleich jene, die menschengemachte Gesetze lieben und beachten, in einem relativen Zustand des Friedens mit andern leben mögen, so genießen doch jene, die das Gesetz Gottes tätig lieben, nicht nur gelassenen Frieden mit ihren Nachbarn, sondern sie besitzen auch den größeren Frieden, der geistige Stille, Gesundheit, Harmonie und Freude in sich schließt, Der Augenschein wahren Friedens in unseren Herzen zeigt sich in Weisheit, Voraussicht, Wachsamkeit, Ordnungssinn, ja in jeder Einzelheit unseres täglichen Lebens.

Großer Friede mag einigen als eine weit entfernte Möglichkeit erscheinen, als ein Zustand der Seligkeit und Freude, der heutzutage gänzlich unerreichbar ist. Doch die Christliche Wissenschaft offenbart die Art und Weise, wie er erreicht werden kann. Als unser Meister Christus Jesus uns seinen Frieden ließ, sagte er auch, daß sich unser Herz nicht „erschrecken und fürchten“ sollte. Der Weg zum gelassenen Frieden bedeutet demnach auch das Überwinden von Furcht und das Heilen des verzagten Herzens.

Es erscheint so erklärlich, sich wegen nationaler oder internationaler Angelegenheiten, unserem eigenen Leben und unserer Wohlfahrt, unseren Familienbeziehungen oder unserem Verhältnis zu Nachbarn oder Mitarbeitern im Geschäft besorgt oder furchtsam zu fühlen. Solch unharmonisches, verquältes Denken ist jedoch dem Frieden nicht förderlich. Es sollte daher mit dem höheren Gesetz Gottes, der göttlichen Liebe, überwunden werden.

Jesus verhieß, daß er uns nicht ohne Trost, nicht ohne ein vollkommenes Heilmittel für jede Disharmonie lassen würde. Er wandte jenes Heilmittel während seiner Laufbahn an und vermachte es als eine Erbschaft an alle, die willens waren, es zu verstehen und nutzbar zu machen. Es war seine Hoffnung für alle, daß sie die Ideale annehmen würden, die er lebte und lehrte, und auf diese Weise Frieden finden möchten. Das göttliche Erfordernis ist, den Christus, die Wahrheit, willkommen zu heißen und dem göttlichen Einfluß zu erlauben, alles furchterfüllte, beunruhigte Denken aus uns auszutreiben. Der Christus bietet dem menschlichen Denken Licht, Liebe und Verständnis, die uns dazu führen, daß wir jeden Schritt in der Ausarbeitung menschlicher Situationen weise und schnell entscheiden. Der Christus führt den Geist der Liebe in unser Bewußtsein ein, der uns dazu veranlaßt, einander mit selbstloser, reiner Absicht zu lieben. Es gibt keine Furcht, keine Ängstlichkeit, keinen Aufruhr in der Liebe, in Gott. Daher finden wir auch unsere Geborgenheit, unsere Sicherheit und unseren Frieden in einem sich beständig entfaltenden Verständnis der Liebe und in der tätigen Verwirklichung dieser Liebe in unserem täglichen Leben.

Wenn der Christus, der Geist des Lebens, der Wahrheit und der Liebe, einen Menschen beherrscht, dann hat er den Pfad des großen Friedens betreten, auf dem er sicher und ohne Furcht vor Schwierigkeiten dahin wandern kann. Mit der Gewißheit des Psalmisten kann er dann erklären (Ps. 23:4): „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“

Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 264): „Geistiges Leben und Gesegnetsein ist die einzige Augenscheinlichkeit, an der wir das wahre Dasein erkennen können, und die uns den unaussprechlichen Frieden empfinden läßt, der aus einer allumfassenden geistigen Liebe kommt.“ Wir leben geistiger, wenn der Christus verstanden wird. Großer Friede ist der natürliche Lohn des Beherbergens Christi, der Liebe zu Gott und zu unserm Nächsten.

In dem Maße, in dem das allgemeine Denken eines Volkes für den Christus, die Wahrheit, empfänglich ist und ihm gehorcht, werden seine Angelegenheiten von dem einen und unteilbaren großen Frieden geleitet, beschützt und gesegnet werden, der von Gott stammt. Eliphas sagte zu Hiob (22:21): „So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden.“ Hier ist der Schlüssel zum Frieden für einen jeden von uns. Macht euch mit Gott und Seinem Christus vertraut, und Friede, großer Friede, wie ihn die Welt nicht kennt, sondern wie er im göttlichen Bewußtsein herrscht, wird in euren Herzen regieren. „Meinen Frieden gebe ich euch“ ist eine in der Welt von heute erfüllbare Verheißung, wenn die Christus-Wahrheit anerkannt und verstanden wird, und wenn man ihr gehorcht.

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