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„Das Vorrecht und die Pflicht“

Aus der Dezember 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy schreibt im Handbuch Der Mutterkirche unter der Überschrift „Disziplin“ unter anderm (Art. VIII, Abschn. 14): „Es soll das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Mitglieds sein, sofern es seine Mittel erlauben, auf die Zeitschriften zu abonnieren, die die Organe dieser Kirche sind.“ Offenbar bezweckte unsere Führerin hier, daß jedes Mitglied sich der Wichtigkeit, auf unsere Zeitschriften zu abonnieren, voll bewußt sein sollte. Augenscheinlich erkannte sie ebenfalls, daß tätige Befolgung dieser Satzung ein Mittel schaffen würde, die Heilsmission der Christlichen Wissenschaft in der ganzen Welt zu verbreiten.

In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt Mrs. Eddy die vollständige Offenbarung der Wahrheit, die durch ihre anderen Schriften in vollem Maße aufrechterhalten wird. Die Schriften unserer Führerin sind dazu bestimmt, das Denken zu erwecken, zu erleuchten und zu inspirieren, und den einzelnen zu praktischen Beweisen der heilenden Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft zu führen. Wir sollten bereitwillig und dankbar die Tatsache anerkennen, daß diese liebevolle Vorsorge mit Bezug auf unsere Literatur einzig und allein zum Segen der Menschheit getroffen wurde.

Eine der hinterlistigsten Suggestionen, uns vom Abonnieren auf die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften abzuhalten, ist die des Mangels. Sie erscheint als die Einflüsterung von Mangel an Zeit, an Geld, an Verlangen oder an Gelegenheit. Wir können Trost finden in dem Verständnis, daß Mrs. Eddy genau wußte, was es bedeutet, den Einflüsterungen von Mangel und Begrenzung in all ihren Verkleidungen entgegenzutreten. Wie dankbar sind wir doch daß sie sie alle überwand, und daß sie uns durch ihre Schriften und Lehren gezeigt hat, wie man jede endliche Annahme überwinden kann.

Im zwölften Kapitel des Propheten Jesaja lesen wir: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.“ Dies war das Geheimnis der Mission unseres Wegweisers und seiner getreuen Nachfolgerin Mrs. Eddy. Auch wir haben das Recht, beständig in tiefen Zügen aus den Quellen der Wahrheit zu trinken.

Die Bedeutung des Wortes „Vorrecht“ ist außerordentliches Recht, Vorteil, Vergünstigung. Wir sollten daher verstehen, daß uns mit der Satzung der Disziplin, auf die zu Anfang dieses Aufsatzes Bezug genommen wurde, und die die Aufforderung enthält, auf unsere Zeitschriften zu abonnieren, eine große Vergünstigung gewährt wird, ein besonderes Recht, das zu unserem Vorteil ist. Unser hauptsächliches Vorrecht ist, unseren Vater-Mutter Gott dadurch zu ehren, daß wir erkennen, daß Er imstande ist, Sein Universum einschließlich des Menschen in jeder Einzelheit zu unterstützen und zu erhalten, und daß Sein Vorsatz und Plan sich als stets gegenwärtiges Gesetz entfaltet.

Weiter ist es unser Vorrecht, alle Einflüsterungen von Mangel und Begrenzung aufzugeben, wie wirklich oder hartnäckig sie auch erscheinen mögen. Es ist unser Vorrecht, alles falsche menschliche Planen und Trachten fahren zu lassen und Gottes Plan und Vorsatz sich in uns erfüllen zu lassen. Es ist unsere Pflicht zu erkennen, daß wir als Kinder eines liebevollen Vater-Mutter Gottes die Erben einer reichen Erbschaft sind, die geistig ist.

Es ist unser Vorrecht, in tiefen Zügen aus den Quellen der Wahrheit zu trinken, aus der Bibel, aus Mrs. Eddys Schriften und aus den Zeitschriften. Diese aufbauende, harmonische Tätigkeit segnet nicht nur uns selbst, sondern erlaubt uns auch, freigebig mit der Welt das Gute zu teilen, das wir empfangen haben. Wenn wir uns diese Vorrechte nach besten Kräften zunutze machen und die wahre Substanz großzügig mit anderen teilen, werden wir als gerechte und freudige Wirkung unseres reichlichen Mitteilens auch die rechte Vorstellung von unserer Pflicht erlangen. Könnte da noch jemand behaupten, daß er es sich nicht leisten könnte, auf die Zeitschriften zu abonnieren? Er sollte sich vielmehr vergegenwärtigen, daß niemand von uns es sich leisten kann, nicht zu abonnieren! Laßt uns diesen Punkt klar und bestimmt erkennen und wissen, daß wir durch keine Einflüsterungen des sterblichen Gemüts irregeleitet werden können. Mitunter erheben sich ähnliche Suggestionen, um uns vom Ankauf des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft oder anderer autorisierter Literatur abzuhalten.

Die folgende Erfahrung einer Anhängerin der Christlichen Wissenschaft mag als Erläuterung dieser Punkte dienen. Diese Anhängerin fand sich eines Tages ohne Anstellung und ohne Einkommen. Von Anfang an stellte sie sich auf die Seite der Wahrheit und machte sich klar, daß solche Zustände nicht wahr sein konnten, weil doch Dinge wie Untätigkeit oder Mangel Gott unbekannt sind. Statt ein Problem oder Unheil zuzugeben, erkannte sie, daß sie hier eine Gelegenheit zur Entfaltung hatte, und daß in Wirklichkeit rechte Tätigkeit dort bereit war, wo sie sich befand. Sie begann damit, dankbar für die Lehrbücher, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ zu sein, für Mrs. Eddy und für ihre anderen Schriften, für Die Mutterkirche und ihre weltweiten und fest gegründeten Unternehmungen. Sie war dankbar für die Zeitschriften. Sie wußte, daß die Lösung jedes Problems in den in ihnen befindlichen Wahrheiten gefunden werden konnte.

Sie warf jedes Gefühl von Schwierigkeiten hinter sich, stellte sich selbst eine umfangreiche Leseaufgabe und begann sofort freudig mit dem Studium. Tag für Tag schöpfte sie tief aus den Heilsbrunnen und empfing ihre Versorgung aus ihnen. Am Ende des dritten Tages fiel ihr ein Bibelvers auf, mit dem sie bisher nicht zu vertraut gewesen war. Als sie zu Bett ging, strömten Ideen in Verbindung mit diesem Vers in ihr Denken. Sie stand auf und schrieb sie nieder. Immer mehr Ideen kamen und drei- oder viermal stand sie auf, um sie aufzuschreiben.

Nachdem sie am nächsten Morgen ihre Notizen geordnet hatte, fand sie, daß sich ein Aufsatz für die Zeitschriften entfaltete. Klarer denn je zuvor erhaschte sie in jenem Augenblick etwas von dem Wesen wahrer Substanz und von dem, was Mrs. Eddy meinte, als sie sagte (Vermischte Schriften, S. 307): „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese geben dir deine tägliche Versorgung.“ Auf diese Weise ermutigt, fuhr sie fort, die Bibel und Mrs. Eddys Schriften zu studieren und nur gelegentlich an das Problem einer Anstellung zu denken. Sehr bald bot sich die Gelegenheit zu Tätigkeit bei einem Werk, an dem sie sich immer sehr gewünscht hatte, teilnehmen zu können. Ihre tägliche Versorgung stammt fortlaufend aus dieser Tätigkeit, und die Verfasserin ist davon überzeugt, daß dies weiter der Fall sein wird, solange sie bereit ist, die wichtigsten Dinge an erste Stelle zu stellen und ihre Inspiration und Hilfe aus den Lehrbüchern und Zeitschriften zu ziehen.

Seit jener Zeit hat sich ihr ein größeres Verständnis von der Bedeutung wahrer Substanz entfaltet, wie sie in „Wissenschaft und Gesundheit“ erklärt wird (S. 265): „Diese wissenschaftliche Auffassung vom Sein, welche die Materie für Geist aufgibt, deutet keineswegs darauf hin, daß der Mensch in der Gottheit aufgeht und seine Identität einbüßt, sondern diese Auffassung verleiht dem Menschen eine erweiterte Individualität, eine umfangreichere Sphäre des Gedankens und der Tätigkeit, eine umfassendere Liebe, einen höheren und dauernderen Frieden.“

Die folgenden Worte sind in großen Buchstaben am Christlich-Wissenschaftlichen Verlagshaus in Boston, Massachusetts, eingemeißelt: „Der Herr gab das Wort: groß war die Schar derer, die es verkündeten“ (Ps. 68:11, engl. Bibel). In dem Maße, in dem wir die Wahrheit, wie sie in unseren geliebten Büchern und Zeitschriften zu finden ist, studieren und der Welt darbieten, ja, in dem Verhältnis gehören wir zu der großen Schar der Verkündiger. Welche Forderung! Welche Gelegenheit! Welches Vorrecht und welche Pflicht!

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