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Zusammenwirken

Aus der Dezember 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der folgende Vorfall ist ein einfaches Beispiel von Zusammenwirken und beweist, wie es dazu dient, die Wirksamkeit individueller Bemühungen zu erhöhen. Eines Tages fiel durch einen plötzlichen Wechsel in der Windrichtung die Temperatur. Ein Mitglied des Haushaltes wurde gebeten, ein bestimmtes Fenster zu schließen, aber der Fensterrahmen war kürzlich gestrichen worden und das Fenster klemmte sich. Ein Gast schlug vor: „Warum ziehen wir nicht alle drei zur gleichen Zeit?“ Als sie dies taten, wurde das Fenster leicht geschlossen. Was für einen einzelnen unmöglich schien, war überhaupt keine Aufgabe für alle drei.

In der „Historischen Skizze“ im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy lesen wir (S. 17): „In einer Versammlung der Christian Scientist Association [Verein Christlicher Wissenschafter], am 19. April 1879, wurde auf Antrag von Mrs. Eddy beschlossen, eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unsres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen.“ Um das hohe Ziel der Kirchenorganisation zu erfüllen, ist es notwendig, daß die Christlichen Wissenschafter zusammenwirken. Dies sollte nicht schwierig sein, wenn wir im Verständnis unserer wahren Beziehung zu Gott und zueinander wachsen.

Die Ideen des Gemüts werden durch das eine Gemüt, Gott, charakterisiert, durch Gott, den diese Ideen ausdrücken und mit dem sie zusammen bestehen. Harmonie und Ordnung sind die natürlichen Ergebnisse dieses geistigen Zusammenbestehens. Wenn wir im Gehorsam gegen das Geheiß der göttlichen Liebe zusammen vorangehen, so nehmen wir unsere Gelegenheiten wahr, wenn sie auftauchen, kommen unseren Verpflichtungen nach und lernen es, unsere Vorrechte als tatsächliche Kinder Gottes geltend zu machen. Der Prophet Maleachi schrieb (2:10): „Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen?“

In einem Schriftchen betitelt: „Die Fortdauer Der Mutterkirche und ihres Handbuchs“ (revidierte Ausgabe, S. 10) wird Mrs. Eddy zitiert. Sie sagte im wesentlichen: „Organisation ist eine einfache Sache, trotz all ihrer Wichtigkeit. Es ist einfach eine Angelegenheit des gemeinsamen Vorgehens durch Zusammenwirken.“ Paulus erkannte die Notwendigkeit des Zusammenwirkens; denn er schrieb an die Epheser (2:4, 6): „Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, — durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat — ... hat uns samt [Christo] auferweckt und uns samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christo Jesu“. Der geistige Fortschritt des Menschengeschlechtes erfordert gemeinsame Ziele und Pläne — Gebiete der Übereinstimmung, von wo aus die Menschheit von der Unwissenheit zur Intelligenz, von bloßer Annahme zum Verständnis, und von bloß äußerlicher Form zur Substanz fortschreiten kann. Organisation wurde zu dem Zweck erfunden, daß durch die vereinten Wünsche und Anstrengungen vieler einzelner die geistigen Endziele schneller verwirklicht werden könnten.

Laßt uns bedenken, was durch die Organisation Der Mutterkirche und ihrer Zweige vollbracht worden ist und noch vollbracht wird. Durch einfaches Zusammenwirken erfreuen sich die Christlichen Wissenschafter der beständigen Harmonie und Ordnung ihrer Gottesdienste mit ihrer Fülle der Gaben — die allen zur Verfügung stehen. Durch sorgfältige Zusammenarbeit veröffentlichen, verbreiten und verteilen die Christlichen Wissenschafter ihre Literatur. Durch Zusammenwirken wachen die Veröffentlichungsämter über unsere Bürgerrechte, halten sie die Presse unterrichtet, definieren und schützen sie Mrs. Eddys Stellung und ihre Ziele als Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft.

Weitere Beispiele für den Umfang und die Ausdehnung der Unternehmungen Der Mutterkirche sind die weitreichenden christlich-wissenschaftlichen Rundfunk- und Fernsehprogramme, die Sanatorien der Wohltätigkeitsanstalten, die Pflegerausbildungskurse, die in diesen beiden Sanatorien gegeben werden, die Lesezimmer, geistige Oasen inmitten der Spannung und dem Druck der Alltagswelt, sowie der christlich-wissenschaftliche Vortragsaussachuß und die Gebete der Kirchen, die die Vorträge veranstalten.

Die Art und Weise, wie Mrs. Eddy die Kirchenorganisation gründete, ist ein wesentlicher Teil ihrer Offenbarung. Im Vorwort zu ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt sie uns (S. xi): „Als Gott die Verfasserin dazu berief, diesem Zeitalter Sein Evangelium zu verkünden, erhielt sie zugleich den Befehl, Seinen Weinberg zu bepflanzen und zu bewässern.“ Sie sah voraus, daß ihre Nachfolger durch Zusammenwirken die Botschaft der Hoffnung und Heilung in aller Welt Enden tragen könnten und würden. Man kann behaupten, daß der Fortschritt des einzelnen sich in dem Verhältnis zeigt, in dem er den persönlichen und materiellen Daseinsbegriff überwindet und aufgibt; und Zusammenwirken gibt uns viele Gelegenheiten in dieser Beziehung. Erfolgreiches Zusammenwirken erfordert die Demut, die den Stolz zurechtweist; die Selbstlosigkeit, die eine falsche Vorstellung vom Selbst dem gemeinsamen Guten unterordnet; die weitherzige Anerkennung der Talente anderer, die Neid und Eifersucht überwindet; sowie die Demonstration der Unvergleichlichkeit des Geistes, die menschliche Vergleiche zurückweist und die falsche, kritische Einstellung durch Anerkennung und Verständnis ersetzt. Auf diese Weise wird der einzelne durch sein Zusammenwirken mit anderen rücksichtsvoller und bedachtsamer und teilt die Früchte wahrer geistiger Begriffe.

Jesus begann sehr früh — tatsächlich beim Beginn seiner öffentlichen Laufbahn — seine Jünger zu sich zu sammeln, und später predigte er ihnen auf dem Berge das Evangelium vom Himmelreich. Er sprach ihnen von Gott, dem Vater — „meinem Vater“, „unserem Vater“ und „eurem Vater.“ Gebetvoll und geduldig arbeitete der Meister mit seinen Jüngern, damit sie ihre einzigartige Sendung erfüllen konnten, als diejenigen, die die Botschaft des lebendigen Christus zu dem empfänglichen Denken tragen sollten, wo immer es sich auch befinden mochte. Er sagte (Mark. 16:15): „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Sie taten dies, und durch ihre vereinten Bemühungen riefen sie eine christliche Brüderschaft ins Sein, welche im ersten Jahrhundert begann und über die Schranken von Rasse und Sprache hinaus bis zu diesem Tage fortbesteht, als Hüter und Darleger der Vorschriften und der Betätigung christlicher Ethik: das heißt, jener großen Sammlung christlicher Lehren, die in den vier Evangelien enthalten sind.

Man muß daher erkennen, daß Zusammenwirken heutzutage ebenso notwendig ist wie in jenen ersten Zeiten, als Jesus mit den Zwölfen arbeitete und sie und andere „je zwei und zwei vor sich her“ aussandte (Luk. 10:1). Und wie bereits erwähnt wurde, der geistige Fortschritt des einzelnen ist ein genau so wichtiges Ergebnis dieser vereinten Bemühungen wie das Gewinnen der Menge für den Weg des Christus. Wir können unmöglich unseren Mitmenschen helfen, ohne dabei Hilfe für uns selbst zu empfangen.

Bis zum endgültigen Beweis der Vollkommenheit haben wir Arbeit zu leisten, besonders diejenigen von uns, die die Weltanschauung angenommen haben, die als „Christliche Wissenschaft“ bekannt ist, denn es ist unsere Aufgabe, „das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“, und dies kann am besten durch Zusammenwirken geschehen. Mrs. Eddy sagt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 166): „Wenn wir willens sind zu helfen und uns helfen zu lassen, so ist der göttliche Beistand nahe. Wenn all unsere Jahre Ferientage wären, so würde Sport langweiliger werden als Arbeit. Darum, meine Lieben, laßt uns zusammen das neu-alte Lied der Erlösung singen, und möge unser Maß von Zeit und Freude geistig sein, und nicht materiell.“

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