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„Ewige Dauer ist unserem Kirchenhandbuch beschieden“

Aus der Januar 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 230): „Trotz des oft entweihenden Einflusses der Zeiten wird unser Kirchenhandbuch von ewiger Dauer sein. Es wird, wie in der Vergangenheit, seinen Platz behaupten auch inmitten reger, feindlicher Angriffe und noch fortbestehen, wenn diese längst zur Ruhe gekommen sind.“ Mrs. Eddys Wertschätzung von dem geistigen Gehalt des Handbuchs Der Mutterkirche regt das Denken all derer an, die ihrer gottinspirierten Führung folgen wollen. Jemand, der eine rein menschliche Auffassung der Dinge hat, mag jedoch fragen: „Wie kann man behaupten, daß irgendeine menschliche Lehre von ewiger Dauer sei?“ Die Behauptung gründet sich auf die Tatsache, daß das Handbuch rein geistigen Ursprungs und Charakters ist. Daher kann der wahre Gehalt des Handbuchs nur durch geistige Wahrnehmung erkannt und verstanden werden.

Ewigkeit bedeutet nicht ein ewiges Andauern von Zeit; Ewigkeit hat nichts mit Zeit zu tun. Was geistig ist, existiert daher unabhängig von Zeit. Der Offenbarer spricht in der Tat von einem Zustand der geistigen Erleuchtung, in dem „hinfort keine Zeit mehr sein soll“ (Offenb. 10:6).

Jesus sprach von seiner ewigen, geistigen Identität, als er sagte (Joh. 8:58): „Ehe denn Abraham ward, bin ich.“ Dasselbe gilt für jeden einzelnen von uns. Jeder Mensch besitzt als göttliches Erbe die Eigenschaften, die dem Meister zugehörten. Seine Worte und Werke bezweckten, das menschliche Denken zu erwecken zu der Erkenntnis der geistigen Identität des Menschen, die wir jetzt sehen „durch einen Spiegel in einem dunklen Wort; dann aber“ — wenn das Denken geistig erleuchtet wird — „von Angesicht zu Angesicht“ (1. Kor. 13:12).

Der geistige Sinn allein kann die wahre Idee von Kirche vermitteln. Die materiellen Sinne könne sie nicht wahrnehmen. Aus diesem Grund bestehen heutzutage in der Welt so viele von einander abweichende christliche Glaubensrichtungen und diese Tatsache beweist, wie notwendig eine geistigere Auffassung von Kirche ist.

Sich auf die Regeln und Satzungen unseres Kirchenhandbuchs beziehend, erklärt Mrs. Eddy (Vermischte Schriften, S. 148): „Sie wurden von einer Macht auferlegt, die nicht aus dem eigenen Selbst kam, und zu verschiedenen Zeiten niedergeschrieben, so wie die Gelegenheit es verlangte.“ Unter göttlichem Antrieb beweisen diese Regeln und Satzungen, daß die absolute Wahrheit ihrem Wesen nach angewendet werden kann. In der Tat, die Wahrheit offenbart sich uns als auf jede Lage anwendbar und zwar jeweils in der Art, die verständlich und demonstrierbar ist.

Von welch erlösendem Wert geistiges Verständnis ist, beweist die Erfahrung Mose. Während Moses sich auf die Aufgabe sein Volk aus der Knechtschaft zu führen, vorbereitete, wurde er zur Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit erweckt, die ihn zur Erfüllung seiner Mission befähigte. Er stand vor einem Busch, der brannte, aber nicht verzehrt wurde. Offenbarte ihm Gott durch dieses Ereignis die Unzerstörbarkeit des wahren Seins? Es vermittelte ihm einen Schimmer der geistigen Freiheit, die der Mensch besitzt, auch wenn die materiellen Sinne anderes behaupten. Dieser Tatsache gewiß, verhalf er seinem Volk zur Demonstration seiner Freiheit, und diese Demonstration wurde für das Volk zur Befreiung aus der Knechtschaft.

Man muß geistiges Wahrnehmungsvermögen besitzen, wenn man den scheinbaren Einfluß des Bösen auf das Leben überwinden möchte. Der Unterschied zwischen diesem geistigen Sinn und einer unerleuchteten religiösen Annahme ist, daß der erstere völlig auf der geistigen Wirklichkeit beruht, während die letztere mit Furcht und Zittern auf das Zeugnis der materiellen Sinne vertraut.

Das Bewußtsein, welches das Böse für wirklich und den Menschen für sterblich hält, steht bereits unter dem hypnotischen Einfluß gerade des Irrtums, den es überwinden möchte, und ist somit unfähig, sich dieses Irrtums zu entledigen. Der Christus allein kann solches Denken erheben, es zu den geistigen Wirklichkeiten erwecken, die durch die falsche Vorstellung von Materie natürlich niemals berührt worden sind.

Unsere Auffassung der Dinge muß über das, was scheinbar besteht, emporgehoben werden zu dem, was wirklich ist, wenn wir den Anforderungen einer scheinbar Gott entgegengesetzten Macht mit Erfolg entgegentreten möchten. Dann werden wir unseren Stand auf der Seite der geistigen Wirklichkeit behaupten und den Geist da finden, wo die Materie zu sein schien, das Gute, da, wo das Böse z sein schien; und wir werden erkennen, daß der Mensch das Gleichnis Gottes ist, geistig, vollkommen, sündlos, gesund und todlos.

Da der Meister so lehrte, wie sein Vater ihn leitete, hatte er keinerlei Zweifel daran, daß seine Lehren ewiglich bestehen würden. Er sagte (Joh. 5:17): „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.“ Der Vater wirket noch immer. Dieses Wirken erscheint dem menschlichen Bewußtsein als Erlösung oder Rettung. Jesus war sich aber der Möglichkeit bewußt, daß die Früchte seines Wirkens durch das Negative der persönlichen Sinne beeinträchtigt oder verzögert werden könnten. Er wußte, daß der falsche Sinn die geistige Bedeutung von allem, was er sagte und tat, vielleicht verdunkeln würde. Dies mag vorherrschend in seinem Denken gewesen sein, als er seine Jünger fragte (Matth. 16:13): „Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei?“

Die Antwort, die er erhielt, zeigte, daß die Leute seine Identität oder die Art seiner Mission nicht wirklich zu würdigen wußten. Dann fragte er: „Wer sagt denn ihr, daß ich sei?“ Simon Petrus antwortete: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ Indem Petrus die geistige Wahrheit über den Menschensohn erkannte, bewies er, daß wenigstens einer von Jesu Jüngern die geistige Erkenntnis besaß, die die Mission des Meisters mit Erfolg weiterführen konnte. Die Antwort, die Petrus gab, beruhte nicht auf dem, was seine materiellen Sinne wahrgenommen hatten; sie war ihm von Gott offenbart worden. Seine Erwiderung legte eine so fundamentale, grundlegende Tatsache dar, daß Jesus ihn einem Felsen verglich.

Auf Petrus' Erkenntnis von dem Christus und auf sein eigenes Verständnis von dem Christus, wollte Jesus seine Gemeinde bauen — so sagte er — und die Pforten der Hölle sollten sie nicht überwältigen. Mit andern Worten, die Gemeinde des Meisters — erbaut auf das, was Gott dem Petrus als die wahre Natur des Menschensohnes offenbart hatte, nicht auf Petrus als einen Sterblichen — würde fortbestehen, und all die Unwissenheit und all der Haß, die er die Pforten der Hölle nannte, würden sie nicht überwältigen.

Wenn sich das Denken zu dem Punkt erhebt, wo das Zeitelement ausgemerzt ist, erkennt man, daß die Gemeinde, die der Meister zu bauen beabsichtigte, das Vorbild für die Kirche war, die Mrs. Eddy gründete — die Kirche, die auf den Lehren und Beweisen des Meisters aufgebaut ist. In der „Historischen Skizze“ im Kirchenhandbuch lesen wir (S. 17): „In einer Versammlung der Christian Scientist Association [Verein Christlicher Wissenschafter], am 12. April 1879, wurde auf Antrag von Mrs. Eddy beschlossen, eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen.“ Der Zweck dieser Kirche war, das geistige Verständnis vom Wirken Jesu fortzusetzen und für diese große Aufgabe wurde Mrs. Eddy von Gott vorbereitet. Der Buchstabe und der Geist unseres Handbuchs bezeugen die Bedeutung der Kirche Christi, Wissenschafter, die Mrs. Eddy gründete. Geistiges Verständnis vom Handbuch kann nur durch göttliche Offenbarung gewonnen werden und zwar in der Art, wie Simon Petrus die wahre Natur des Menschensohnes erkannte. Jede Regel im Handbuch entstand durch solche Offenbarung und dieser göttliche Antrieb verleiht ihm seine ewige Dauer.

Die Christlichen Wissenschafter mögen zuweilen darüber beunruhigt sein, wie die materiellen Sinne ihre Kirche darstellen. Sie mögen glauben, sie sei in ihrer eigentlichen Natur zeitlich und begrenzt in ihrem Wirken. Doch das geistige Verständnis enthüllt den Felsen, auf dem sie stehen mögen, unberührt „inmitten reger, feindlicher Angriffe“, um Mrs. Eddys Worte zu gebrauchen. Wenn wir fähig sind, die geistige Wahrheit über unsere Kirche und ihr Handbuch zu erfassen, verstehen wir ihre ewige Dauer und ihren ewigen Erfolg.

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