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Unsere Konten ausgleichen

Aus der Januar 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Geschäftsleben ist es allgemeiner Brauch, über Einnahmen und Ausgaben Buch zu führen und Bücher jährlich, oder auch öfter, abzuschließen. Dadurch behält der Geschäftsinhaber den Überblick über die Finanzlage seines Unternehmens und über die Höhe seiner Reserven, die ihm zur Begleichung seiner Schuldsumme zur Verfügung stehen. Die „Konten ausgleichen“ bedeutet im Geschäftsleben soviel, wie die Bücher abzustimmen und auch seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Es ist wichtig, daß der Mensch in seinen täglichen Beziehungen und Obliegenheiten ohne Zögern seinen Verpflichtungen nachkommt. Mary Baker Eddy schreibt in „Message to The Mother Church for 1902“ (Botschaft an Die Mutterkirche für 1902, S. 17): „Es ist weise, willig des Herrn zu warten und klüger zu sein als die Schlangen; niemand zu hassen, seine Feinde zu lieben und mit jeder ablaufenden Stunde seine Konten auszuleichen.“

Um täglich und stündlich unsere Schulden abtragen zu können, müssen wir von unserem mentalen Aktivvermögen eine Bestandsaufnahme machen, um festzustellen, wieviel uns zur Verfügung steht, wie hoch sich unsere Verpflichtungen belaufen und in wieweit wir unsere Schulden bezahlen können. Die Kunst des wahren Lebens fordert von dem einzelnen ein klares Verständnis von Gott. Es fordert die beständige Erkenntnis von Ihm als Geist, als Ursprung aller Form, Handlung und Fähigkeit und als Beschützer und Erhalter Seiner vollkommenen geistigen Schöpfung.

Dieses hohe Ideal von Gott und Seiner Schöpfung ist die Richtschnur, an die sich der Mensch bei der Erfüllung seiner täglichen Pflichten hält, an der er sein Denken und Handeln bemißt, nach der er seine Konten ausgleicht. Selbstprüfung, geistige Regsamkeit und beständige Wachsamkeit sind vonnöten, um Schulden, die beglichen werden müssen, herauszufinden; mit andern Worten, alle Fehler, die im Denken über sich selbst oder die Beziehungen zu andern im täglichen Leben berichtigt werden müssen.

Das Gebet und die Ausübung der Christlichen Wissenschaft führen den Christlichen Wissenschafter dazu, sich beständig mit dem Gesetz Gottes, wie es die Christliche Wissenschaft offenbart, in Einklang zu halten: Gott, Geist, als allerhaben zu lieben und Ihm zu folgen und das wahre Verständnis von sich selbst und von allen Menschen als die reinen Ideen Gottes zu gewinnen. Christus Jesus, der Wegweiser für die ganze Welt, hat und das Vorbild für unser Leben gegeben.

Eine der Weisungen, die der Meisterchrist uns hinterlassen hat, ist die fogende (Matth. 5:25, 26): „Sei willfährig deinem Widersacher bald, dieweil du noch bei ihm auf dem Wege bist, auf daß dich der Widersacher nicht dermaleinst überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und werdest in den Kerker geworfen. Ich sage dir wahrlich: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlest.“

Geistig verstanden, bedeutet der Widersacher jeder gottlose, kranke, sündige, selbstunterschätzende, egoistische oder armselige Gedanke, der sich dem Menschen aufdrängt. Dem Widersacher bald willfährig sein, heißt, das irrige Denken, sobald es an der Tür des Bewußtseins erscheint, zu erkennen und auszumerzen.

Wir müssen sein unechtes Wesen als einen Betrüger erkennen und ihn ohne Zögern zurückweisen, dieweil wir noch bei ihm auf dem Wege sind. Versäumen wir, dies zu tun, so müssen wir unsere Konten später ausgleichen und den letzten Heller bezahlen — durch Leiden, Reue und Umwandlung den Fehler berichtigen.

Der menschliche Wille und die Neigung aufzuschieben, sind zwei der Widersacher, mit denen wir in all unseren menschlichen Beziehungen und Tätigkeiten des täglichen Lebens zu rechnen haben. Umgehender Gehorsam gegen das Gesetz Gottes schlägt diese beiden Feinde der Menschheit in Fesseln und bewahrt uns vor Schulden.

Jesus war ein Mann der Tat. Er schob niemals auf, was getan werden mußte, und er befleißigte sich immer, den Willen Gottes zu tun. Er trat dem Widersacher, Tod genannt, entgegen und erkannte ihn als eine Lüge; und augenblicklich erweckte er die Toten; er wies ohne Zaudern den Augenschein des Mangels zurück und bewies dessen Machtlosigkeit dadurch, daß er das nutzte, was zur Hand war — ein paar Brote und Fische — und die Menge speiste, so daß alle gesättigt waren. Er blickte auf das sturmbewegte Meer, widersprach sofort dessen gewaltigen Ansprüchen und befahl, daß es still werde. Und alles beruhigte sich.

Hier gab es kein Zögern, keinen Aufschub, kein Zulassen oder Verhandeln mit dem Widersacher, statt dessen die stete Erkenntnis von Gottes allmächtiger Kraft und des Menschen himmelsverliehener Herrschaft über all die Zeugnisse der begrenzenden, materiellen Sinne.

Fortwährend beglich Jesus seine Schulden und hinterließ uns sein christliches Vorbild, auf daß wir ihm folgen mögen. Die Berichte über sein Leben zeigen vollkommene Ausgeglichenheit und einen von Gott gebilligten Lebenslauf. Wenn wir ihm auf dem Pfad folgen, den er uns gewiesen hat, dann werden auch wir die Freude und den Lohn wohlgetaner Arbeit ernten. Unsere Führerin schreibt (Vermischte Schriften, S. 104): „Wer möchte sterblich sein oder möchte nicht das wahre Urbild des Lebens gewinnen und seine eigene Individualität wiedererlangen? Ich will lieben, wenn ein anderer haßt. Ich will ein Übergewicht auf der Seite des Guten, meines wahren Seins, gewinnen. Dies allein verleiht mir Gottes Kräfte, mit denen ich allen Irrtum überwinden kann.“

Es ist die Aufgabe des Christlichen Wissenschafters, keine Zeit zu verlieren und nichts unversucht zu lassen, um seine Schulden zu begleichen. Wenn er einem andern unrecht getan hat oder wenn er fühlt, daß ihm unrecht geschehen ist — welcher Art sein Problem auch immer sein mag — es ist seine Aufgabe, den wahren Begriff von sich selbst und seinem Nächsten als Kinder Gottes in seinem Denken aufzurichten. Dann kann er sogleich jene menschlichen berichtigenden Schritte tun, die ihm als Ergebnis seines unablässigen Betens gezeigt werden.

Wenn der Christliche Wissenschafter im Verständnis und im Beweisen der göttlichen Metaphsik Fortschritte macht, dann lernt er, so zu leben, daß sich seine Schulden verrigern und das Gute an Übergewicht gewinnt. Er übt einen mehr aufbauenden Einfluß in der Gemeinde aus, er wird ein besseres Familienmitglied, ein einflußreicherer Geschäftsmann und ein nützlicherer Kirchenarbeiter.

Solange er auf die Stimme des Christus lauscht, baut er mit Gewißheit; er umgeht die Fallstricke der materiellen Sinne und lernt vertrauensvoll auf dem Pfad des wahren Menschentums zu wandeln. Er erläutert durch Beispiele den Rat des Paulus, der sagte (Röm. 13:8): „Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander liebet; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.“ Dies ist die wahre Grundlage, auf der all unsere Konten zu jeder Stunde ausgeglichen werden können.

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