Die Menschheit ist durch irrige theologische Annahmen beeinflußt worden zu glauben, daß der Himmel bestenfalls etwas in der Zukunft sei. Zuzeiten fühlen wir uns versucht zu denken, daß sich unsere Verhältnisse bessern und unser Leben glücklicher sein wird, wenn wir nur erst einmal gewisse kleinere oder auch größere Krisen in unserer Erfahrung durchgemacht haben. Oder auch, daß unser Leben leichter sein wird und wir ein größeres Gefühl der Sicherheit haben werden, wenn wir etwas erreicht haben — wenn zum Beispiel unser Studium beendet ist, wir einen Haushalt gegründet haben, gewisse Schulden bezahlt sind, eine Gehaltserhöhung erlangt wurde, ein einträgliches Geschäft gegründet oder eine Lebensversicherung abgeschlossen ist.
Wir hoffen, daß wir dann würdigere, edlere und selbstlosere Wünsche haben werden. Wir sagen — und wir glauben, daß wir meinen, was wir sagen — daß wir in der Lage sein werden, höheren und rühmlicheren Lebenszwecken mehr Aufmerksamkeit zu widmen, wenn wir nur erst diese menschlich guten Ziele erreicht haben.
Die Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes kommen würde, und er antwortete ihnen, daß es nicht mit äußerlichen Gebärden kommen würde: „Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Luk. 17:21).
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