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Der Himmel hier und jetzt

Aus der Oktober 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit ist durch irrige theologische Annahmen beeinflußt worden zu glauben, daß der Himmel bestenfalls etwas in der Zukunft sei. Zuzeiten fühlen wir uns versucht zu denken, daß sich unsere Verhältnisse bessern und unser Leben glücklicher sein wird, wenn wir nur erst einmal gewisse kleinere oder auch größere Krisen in unserer Erfahrung durchgemacht haben. Oder auch, daß unser Leben leichter sein wird und wir ein größeres Gefühl der Sicherheit haben werden, wenn wir etwas erreicht haben — wenn zum Beispiel unser Studium beendet ist, wir einen Haushalt gegründet haben, gewisse Schulden bezahlt sind, eine Gehaltserhöhung erlangt wurde, ein einträgliches Geschäft gegründet oder eine Lebensversicherung abgeschlossen ist.

Wir hoffen, daß wir dann würdigere, edlere und selbstlosere Wünsche haben werden. Wir sagen — und wir glauben, daß wir meinen, was wir sagen — daß wir in der Lage sein werden, höheren und rühmlicheren Lebenszwecken mehr Aufmerksamkeit zu widmen, wenn wir nur erst diese menschlich guten Ziele erreicht haben.

Die Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes kommen würde, und er antwortete ihnen, daß es nicht mit äußerlichen Gebärden kommen würde: „Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Luk. 17:21).

Indem sie vom Reich Gottes oder dem Himmel spricht, sagt Mary Baker Eddy in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 267): „Der Himmel ist geistig. Himmel ist Harmonie — unendliche, grenzenlose Seligkeit.“ Und später fährt sie fort: „Unser großer Lehrer sagte: ‚Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch‘ — innerhalb des geistigen Verständnisses des Menschen von allen göttlichen Verfahren, Mitteln, Formen, allem Ausdruck und aller Kundwerdung von Güte und Glückseligkeit.“ Es ist daher einleuchtend, daß wir augenblicklich und mit Nachdruck jede Suggestion des sogenannten sterblichen Gemüts bekämpfen müssen, daß das Himmelreich, Harmonie, Freiheit, das Gute, nicht hier und jetzt gegenwärtig sei, gegenwärtig für jedes der Kinder Gottes.

Der Himmel ist keine Stätte, kein sinnlich wahrnehmbarer Ort, den wir nach Kämpfen erreichen. Der Himmel ist vielmehr ein Bewußtseinszustand, der stets gegenwärtig ist, und der für uns erreichbar ist, wenn unser Denken dafür aufnahmebereit ist. Der Himmel ist uns so nahe wie unser Denken. Wir brauchen uns nicht erst an eine bestimmte Stelle zu begeben oder gewisse Taten zu vollbringen, bevor wir denken können. Wir brauchen nicht erst unsere Ausdauer im Wettbewerb mit dem Irrtum zu prüfen, um zu sehen, ob wir ihn überdauern oder übertrumpfen können, um in den Himmel zu kommen.

Gottes Plan des unendlich Guten für alle Seine Kinder könnte unter keinen Umständen Umwege durch unglückliche Verhältnisse einschließen, noch wird die Harmonie des Menschen je unterbrochen. Solche Ansichten sind lediglich die Einflüsterungen falscher Vorstellungen. Der Himmel ist hier und jetzt. Harmonie ist die ewiglich gegenwärtige Tatsache des wahren Seins des Menschens, und niemandem, der diese Tatsache versteht, kann durch den Augenschein der materiellen Sinne suggeriert werden, etwas anderes zu glauben. Wenn dieser Gedankenzustand aufrechterhalten wird, so wird der Himmel, die Harmonie, hier und jetzt offenbar.

Um wünschenswerte Ergebnisse zu erzielen, muß das Denken zu der rechten Auffassung vom Menschen in der Wissenschaft erhoben werden und muß dort verbleiben. In ihrem Buch „Nein und Ja“ schreibt Mrs. Eddy (S. 36): „Jesu wahres und bewußtes Sein verließ nie den Himmel um der Erde willen.“ Jesus ist unser Wegweiser. Er befahl uns, ihm zu folgen und ebenso wie er Gehorsam gegen das eine göttliche Prinzip des Seins zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir das tun, so können wir seiner Verheißung zufolge die gleichen Werke vollbringen wie er.

Der Verfasser erinnert sich voll Dankbarkeit einer Erklärung, die ein Christlicher Wissenschafter vor vielen Jahren abgab: „Vergessen Sie nicht, der Himmel existiert bereits auf dem ganzen Wege himmelwärts.“ Oft wenn der Himmel weit entfernt erschien, sind ihm diese Worte eingefallen, und die Nebel des Irrtums, die die ewige Tatsache zu verdunkeln suchten, daß der Himmel stets gegenwärtig ist, wurden verscheucht.

Laßt uns auf der Reise von den Sinnen zur Seele fest in dem Verständnis bleiben, daß unser wahres und vollkommenes Sein und Wesen den Himmel nicht um der Erde willen verlassen kann. Unser Erbe ist nicht erdgeboren noch erdgebunden. Wir sind frei geboren. Gott hat einem jedem von uns die Fähigkeit verliehen, recht zu denken und recht zu handeln. Recht denken bedeutet wissen — wissen, wer wir sind, warum wir existieren, und wo wir sind.

Wir sind die geliebten Kinder des Vaters; wir existieren, um Ihn zum Ausdruck zu bringen — Sein wahres und vollkommenes Wesen — und als Seine Widerspiegelung sind wir auf ewig untrennbar von Seiner großen Liebe. Wenn uns das klar wird, fangen wir an zu verstehen, warum „der Himmel bereits auf dem ganzen Wege himmelwärts“ existiert. Der Mensch hat den Himmel niemals verlassen, und kann ihn niemals verlassen. Der Himmel, die Harmonie, ist stets gegenwärtig. Der Himmel ist hier und jetzt.

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