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Gemüt, das einzige Heilmittel

Aus der Oktober 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ehe unsere Führerin Mary Baker Eddy die Christliche Wissenschaft entdeckte, stellte sie Versuche mit Arzneien an, um ihre heilende Wirkung auf die Kranken zu ermitteln. Einst heilte sie eine Patientin, indem sie ihr arzneilose Pillen eingab (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 156). Die Patientin wurde geheilt, weil sie glaubte, die Pillen enthielten Arznei. Auch in anderen Experimenten demonstrierte Mrs. Eddy, daß es der Glaube der Patienten — eine mentale Eigenschaft — und nicht die materielle Medizin oder ein Arzt war, der sie heilte.

Nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft demonstrierte unsere Führerin, daß der Glaube an Gott und ein Verständnis von Ihm als dem allmächtigen und allgegenwärtigen Guten, das wirksame und dauernde Heilmittel für die Menschen ausmachen. Alle Leiden der Menschheit — gleichviel ob mentaler, körperlicher oder moralischer Art — werden geheilt durch das klare Verständnis von Gott als Geist und vom Menschen als vollkommen, geistig und ewig.

Materielle Arzneien, Beruhigungsmittel, Hygiene und andere sogenannte Heilmittel haben keinen Platz in der Heilmethode der Christlichen Wissenschaft. In einer Erklärung in „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 142): „Da Gott Alles-in-allem ist, hat Er die Medizin geschaffen; aber diese Medizin war Gemüt. Sie hätte nicht Materie sein können, da dieselbe von der Natur und dem Charakter des Gemüts, Gottes, abweicht.“ Und sie fährt fort: „Wahrheit ist Gottes Heilmittel gegen Irrtum jeder Art, und Wahrheit zerstört nur das, was unwahr ist. Daher die Tatsache, daß Christus heute wie gestern die Übel austreibt und die Kranken heilt.“

Jesus demonstrierte in seinen heilenden Werken den Christus, die reine Natur Gottes. Er wandte niemals Arzneien an. Was den Irrtum aus dem Denken seiner Patienten entfernte und sie heilte, war sein klares Verständnis, daß der Mensch als Gleichnis des Geistes vollkommen ist.

Alle Krankheiten und Disharmonien haben ihren Ursprung in der falschen Annahme, nicht in der Materie. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß Furcht, Unwissenheit oder Sünde, mit allen sie begleitenden unharmonischen mentalen Eigenschaften, die Ursache jedes krankhaften menschlichen Zustandes bilden. Ein erkrankter Körper, ein gebrochener Knochen, eine gestörte Mentalität sind Ergebnisse einer Denkweise, die der Annahme nach von Gott, dem reinen Gemüt, das die ganze Schöpfung in vollkommener Gesundheit und Harmonie erhält, getrennt worden ist.

Mit Bezug auf Gott, das göttliche Gemüt, als Heiler von Körper und Gemüt schreibt Mrs. Eddy (Vermischte Schriften, S. 268): „Gottes Heilmittel für die Kranken sind Mitteilungen Seines eigenen Wesens. Seine Heilweise ist ein Gegenmittel gegen die Leiden des sterblichen Gemüts und Körpers. Laßt uns also Seine Hilfsmittel für die Kranken nicht durch materielle Mittel verfälschen.“

Als Jesus eine kranke Frau heilte und erklärte, daß Satan sie gebunden hätte, bezog er sich auf eine böse oder unharmonische Suggestion, die ihre Mentalität unterjocht und die Krankheit verursacht hatte. Nachdem er den Kranken am Teich von Bethesda geheilt hatte, sagte er zu ihm (Joh. 5:14): „Sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.“

Wahrheit war das einzige Heilmittel, das Jesus gebrauchte, wenn er das Böse oder die unharmonischen Annahmen austrieb, die diese Menschen gehegt hatten. Wenn diese falschen Annahmen durch den reinen Gedanken des Wegweisers aus dem Bewußtsein ausgetrieben waren, wurde die Gesundheit der Kranken wiederhergestellt. Auf diese Weise bewies Jesus nicht nur, daß die Macht wahrer Gedanken den Irrtum austreibt, sondern er bewies auch, daß die Krankheit selbst lediglich ein irriger Zustand des menschlichen Denkens ist.

Da Gottes Heilmittel für die Kranken „Mitteilungen Seines eigenen Wesens“ sind, sollte sich der Christliche Wissenschafter darauf vorbereiten, jeder Krankheitsdrohung durch die tägliche Betätigung der Eigenschaften des Christus, der Wahrheit, der Eigenschaften des vollkommenen, geistigen Menschentums, entgegenzutreten. Reinheit und Beständigkeit des Denkens, Rechtschaffenheit, geistiges Verständnis und selbstlose Liebe sind mächtige Heilmittel für Furcht, Unwissenheit und Sünde und deren Wirkungen, die sich in Krankheit und in aller menschlichen Disharmonie kundtun.

Wenn die Eigenschaften des Lebens, der Wahrheit und der Liebe beständig beherbergt, gepflegt und angewandt werden, so erweisen sie sich als mächtige Heilmittel zur Verhütung und Zerstörung allen menschlichen Elends. Mrs. Eddy sagt uns (Vermischte Schriften, S. 354): „Ein wenig mehr Anmut, ein geläuterter Beweggrund, einige liebevoll mitgeteilte Wahrheiten, ein besänftigtes Herz, ein beherrschter Charakter, ein hingebungsvolles Leben würden die rechte Tätigkeit des innern Triebwerks wiederherstellen und offenbaren, daß die Bewegung von Körper und Seele im Einklang mit Gott steht.“

Der von den Eigenschaften des Christus durchdrungene Christliche Wissenschafter heilt, wo immer er sich auch befindet. Mental strahlt er eine Atmosphäre der Gesundheit, des Friedens und der Harmonie aus, die alle segnet, mit denen er zusammentrifft. Selbst ein Körnlein selbstloser Liebe ist ein mächtiges Heilmittel. Es vermag eine Schar böser Annahmen auszutreiben, wie Jesus bewies, als er mit einem Machtwort eine Legion Teufel (Irrtümer) aus einem kranken Menschen austrieb.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß das große Bedürfnis aller Menschen die Betätigung selbstloser Liebe ist, und daß alle menschlichen Probleme durch das Ausdrücken der göttlichen Liebe im täglichen Leben gelöst werden, denn Liebe ist das einzig wahre und universale Heilmittel. Der Apostel Paulus schreibt im dreizehnten Kapitel des ersten Briefes an die Korinther (Vers 8): „Die Liebe höret nimmer auf.“ Und er beschließt das Kapitel mit den folgenden Worten: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“

Wenn ein Arzt ein materielles Heilmittel verordnet, so trägt er Sorge, nicht zu wenig oder zuviel zu verschreiben, da er glaubt, daß sein Patient sich sonst in einem schlimmeren Zustand befinden könnte, als vor dem Einnehmen der Medizin. Der Christliche Wissenschafter braucht niemals zu zögern, die Heiltränke der Liebe, der Reinheit und des geistigen Verständnisses zu verabreichen. Wahrlich, je mehr er davon eingibt, desto besser. Und die Ergebnisse sind immer gut, da Sünde, Furcht, Mangel, Unwissenheit und Tod fliehen, wo die Liebe sich kundtut.

Indem er auf die Macht Gottes als die Arznei des Gemüts für alles menschliche Elend hinwies, sang der Psalmist (Ps. 103:2, 3, 5): „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, ... der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.“

Die Arznei des Gemüts steht jedem stets zur Verfügung und der Preis ist lediglich die Bereitwilligkeit des Menschen, sie anzuwenden und die Eigenschaften der göttlichen Liebe unter allen Umständen in seinem Leben zu bekunden.

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