Ausüber der Christlichen Wissenschaft werden manchmal von Anfängern im Studium dieser Wissenschaft gefragt: „Wie kann ich mir selber helfen? Ich weiß nicht einmal, wie ich damit anfangen soll.“ Eine direkte und hilfreiche Antwort auf diese Frage kann in dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy gefunden werden (S. 2 75): „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andre Macht und kein andres Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist, und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“
In der ganzen Bibel wird die Allheit Gottes betont. Wenn man die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ studiert, so wird man von der Tatsache beeindruckt, daß die Basis für alle metaphysische Arbeit die Allheit Gottes, des Guten, und das Nichts der Materie oder des Irrtums ist. Christus Jesus erklärte, daß seine mächtigen Werke das Ergebnis davon waren, daß er sein Einssein oder Verbundensein mit dem Vater verstand. Der Meister wußte, daß Gott Alles-in-allem ist, und daß es keinen anderen Gott gibt, als er erklärte (Joh. 5:17): „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.“ In Übereinstimmung mit Gottes Gesetz speiste Jesus die Volksmenge, heilte er die Kranken, erlöste er die Sünder und erweckte er die Toten. Mrs. Eddy erklärte in ihrem Werk „Nein und Ja“ (S. 30): „Gottes Gesetz ist in den drei Wörtern enthalten: ‚Ich bin [das] All‘. Dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines andern Gesetzes zurückzuweisen.“
Durch das Verständnis des göttlichen Gesetzes, des Gesetzes des Guten, vermag der geistig-gesinnte Mensch Gleichgewicht und Vertrauen zu demonstrieren, wenn ihm Krankheit, Unglück oder Furcht vor Mangel entgegentreten. Die Erkenntnis Gottes als des Alles-in-allem entfaltet die herrliche Fortdauer des Seins und die innige Güte und Freundlichkeit der göttlichen Liebe, die immergegenwärtig ist, um von einem jeden von uns widergespiegelt zu werden. Der Psalmist sang von Gottes Gegenwart und Macht (Ps. 147:5): „Unser Herr ist groß und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie er regiert.“ Das unbegrenzte Gemüt schließt alle Macht, alle Intelligenz und alle geistigen Ideen in sich. Das Böse kann sich nicht in die göttliche Allheit eindrängen, denn nichts, was nicht von Gott stammt, hat Gegenwart oder Macht.
Gottes Gesetz: „Ich bin [das] All“, ist genügende Autorität für Christliche Wissenschafter, keine materiellen Mittel anzuwenden, wenn sie der Heilung bedürfen. Sich im geringsten auf Materialität zu verlassen, bedeutet einen Kompromiß mit dem Irrtum und wirkt daher gegen die Wirksamkeit der Wahrheit. Die Christliche Wissenschaft ist hier bei uns, um uns zu helfen, die Allheit der göttlichen Gegenwart und Liebe zu verstehen, und um uns zu lehren, wie wir umgehend irgend etwas, das nicht von dem einen vollkommenen Gemüt stammt, zurückweisen können. „Das verlorene Kind“, nämlich das sterbliche Gemüt, ist der einzige Förderer von Sünde, Krankheit und Tod, welche weder Wesenheit, Platz noch Macht in der Unendlichkeit haben. Durch die Wissenschaft muß alles irrige Denken, Handeln und Glauben dem Verständnis von der Allgegenwart Gottes, des Guten, weichen.
Die christlich-wissenschaftlichen Ausüber lernen durch die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft, die Tatsache von der Allheit Gottes zu demonstrieren, und sich auf Gott als den unendlichen Geist, der allen Raum füllt, zu verlassen. Ihre Anerkennung der unendlichen Vollkommenheit bringt die materiellen Suggestionen zum Schweigen, so daß wir die Stimme der Wahrheit erklären hören (Jes. 45:22): „Ich bin Gott, und keiner mehr.“ Wenn wir auf dieser absoluten Erklärung der Wahrheit verweilen und uns vergegenwärtigen, daß nichts außer dem göttlichen Gemüt und seinen Ideen existiert, können wir die Gegenwart Gottes fühlen und so die himmlische Gewißheit empfinden und erleben, daß nur die Liebe und das von der Liebe Erschaffene wirklich sind.
Heilungen werden bewirkt durch die Erkenntnis Gottes und durch rückhaltloses Vertrauen auf Seine Allheit. Die strahlende Vollkommenheit des unendlichen Geistes steht ewiglich fest. Da der Mensch der Ausdruck des Geistes ist, ist er eine geistige Idee, die Vollständigkeit, Gesundheit, Unsterblichkeit und Herrschaft zum Ausdruck bringt. Das Bild und Gleichnis Gottes ist niemals materiell gewesen. Wenn doch Gott, der Geist, das Alles-in-allem ist, wo könnte dann die Materie sein? Es ist unmöglich die göttliche Allheit zu demonstrieren, solange man an eine menschlich begrenzte Vorstellung glaubt.
Eine Christliche Wissenschafterin wurde augenblicklich von hohem Fieber geheilt, als sie sich rückhaltlos auf die Wahrheit von der Allheit der göttlichen Liebe, den immer verfügbaren Heiler, verließ. Die Heilung war vollständig, als sie freudig ihr Bewußtsein der Macht und Kraft des Wortes Gottes aufschloß. Sie brachte die geistige Lebenskraft ihrer Verbundenheit, ja ihres Einsseins, mit der Allmacht zum Ausdruck und fand Sicherheit in jenen göttlichen Worten: „Ich bin Gott, und keiner mehr.“
Wer mit der Vollständigkeit der göttlichen Liebe im Einklang steht, erlangt die Fähigkeit, jene Herrschaft und Macht auszudrükken, die irrige Suggestionen durch die Wahrheit überwindet. So lernt er zum Beispiel verstehen, wie er liebevoll auf den Gesichtspunkt eines andern eingehen kann, anstatt zu kritisieren, und wie er Unehrlichkeit aus dem eigenen Denken austreiben und sie durch Ehrlichkeit ersetzen kann. Herrschaft zeigt sich in der Bekundung von Intelligenz, Mut, Weisheit und Wachsamkeit.
Das geistige Verständnis der Wahrheit und seine Heilmethode, wird einem jeden von uns durch den Christus offenbart; und so lernen wir, unsern Vater zu erkennen und Ihn als das Alles-in-allem zu würdigen. Unser Denken steht dann im Einklang mit der geistigen Deutung, die unsere Führerin im letzten Abschnitt des Gebets des Herrn gibt: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“ (Matth. 6:13): „Denn Gott ist unendlich, alle Kraft, alles Leben, alle Wahrheit, alle Liebe, über allem und Alles“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Die Wahrheit ist immer verfügbar und zeigt uns, wie wir die dem Menschen von Gott verliehene Intelligenz widerspiegeln und anwenden können. Jede Herausforderung des Irrtums sollte uns veranlassen, unsere geistige Kraft zu erhöhen durch die Erkenntnis des einen Gottes.
Was wir von Gott als dem Alles-in-allem wissen, muß die Annahme überwinden, daß es etwas außer Ihm gebe. Welch wunderbare Welt wird es sein, wenn die Menschheit verstehen lernt, daß Gott das Alles-in-allem des Seins ist!
Was sagt denn die Schrift? „Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ ... Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wußte aufs aller gewisseste, daß, was Gott verheißt, das kann er auch tun. — Römer 4:3, 20, 21.