Vor 35 Jahren hatte ich körperlich und seelisch einen Zusammenbruch. Drei Jahre lang konsultierte ich einen Arzt nach dem andern, doch ohne Erfolg. Zu dieser Zeit reiste eine Freundin nach Deutschland, und sie gab sich die größte Mühe, mich zur Mitreise zu bewegen. Schließlich, wenn auch widerstrebend, gab ich ihrem Bitten nach.
Auch in Deutschland suchte ich verschiedene Ärzte auf, doch wieder ohne Erfolg. Als ich am Ende meiner Kräfte war und nicht mehr leben wollte, schickte mir meine Tante einige Adressen von christlich-wissenschaftlichen Ausübern und auf vieles Zureden von ihr suchte ich eine Ausüberin auf. Sie sprach mit solcher Liebe und Ruhe zu mir, daß ich selbst auch ruhig wurde. Dann erklärte sie mir einiges von der Christlichen Wissenschaft und sagte dann: „Nun wollen wir zusammen beten.“ Ich konnte nur immer die eine Bitte zu Gott schicken: „Vater, erhöre das Gebet, das diese Dame für mich betet.“
Am nächsten Tag war ich wieder froh und hatte keine Furcht mehr. Doch ich nahm nicht das eingehende Studium der Christlichen Wissenschaft auf, und nach wenigen Monaten war ich genau wieder so krank wie zuvor.
Zu dieser Zeit lebte ich in einer Pension. Als ich eines Tages nicht zur Mahlzeit gehen konnte, besuchte mich die Dame, die bei Tisch neben mir saß, und erkundigte sich nach meinem Befinden. Ich erzählte ihr alles, auch wie ich schon einmal durch die Christliche Wissenschaft Erleichterung gefunden hatte. Darauf sagte sie: „Ich bin Christliche Wissenschafterin. Bei Gott gibt es keinen Rückfall.“ Sie war sehr gütig zu mir, besorgte mir die Bibel und das Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy und zeigte mir, wie die Lektionspredigten im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studiert werden. Von da an ging es mir ständig besser.
Ich begann, die Christliche Wissenschaft eingehend zu studieren, und seitdem habe ich keinen Tropfen Medizin mehr eingenommen. In all diesen Jahren habe ich unzählige augenblickliche Heilungen erlebt, und von unserem Vater-Mutter Gott viele Segnungen empfangen. Es würde zu weit führen, wollte ich sie alle aufzählen, doch für die Heilung von den Folgen einer Gasvergiftung möchte ich ganz besonders meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Ich war allein im Hause, und obwohl ich das Bewußtsein verlor, schrie ich zu Gott in meiner Not und Er erhörte mich. Ich wußte, daß Gott das Leben des Menschen ist, und daß der Mensch unter Seinem Schutz steht. Ich erhielt Hilfe und innerhalb weniger Stunden hatte ich mich wieder vollständig erholt.
Als ein Zug, in den ich gerade einstieg, sich plötzlich in Bewegung setzte, fiel ich zwischen zwei Wagen hinunter. Selbst im Fallen betete ich; ich fiel der Länge nach zwischen die beiden Schienen. Der Zug fuhr über mich hinweg. Die Umstehenden waren höchst erstaunt, als sie mich ohne Hilfe aufstehen sahen. Mit Ausnahme von Schmerzen im Kopf, die bald verschwanden, war ich unversehrt.
Ich bin oft in meinen Problemen richtig geführt worden, wenn menschliche Hilfe versagt hatte, und für diese Führung bin ich sehr dankbar. Mit jedem Tag erkenne ich besser: je demütiger, dankbarer und geduldiger wir sind, desto mehr Segen empfangen wir. Ich habe erfahren, wie wichtig es ist, Dankbarkeit auszudrücken, und ich vergesse nie, abends als letztes und morgens als erstes um Gottes Schutz für meine Lieben, mein Heim und mich selbst zu beten.
Von ganzem Herzen danke ich unserer lieben Führerin Mrs. Eddy für die Christliche Wissenschaft und all unsere Literatur. Dankbar bin ich auch für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche und für die Ausüber, die mir so oft liebevoll geholfen haben. — São Paulo, Brasilien, Südamerika.