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„Erwählet euch“

Aus der März 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine große Menschenschar stand in ehrerbietigem Schweigen und lauschte den Worten eines großen Führers. Es muß eine dramatische, Ehrfucht gebietende Zusammenkunft gewesen sein, und obgleich sie vor mehr als dreitausend Jahren stattfand, so sind die zu jener Zeit gesprochenen Worte auch heute noch ebenso bedeutungsvoll und zutreffend, wie sie für jene Israeliten waren, die sie zum ersten Mal hörten.

Josua war der Sprecher. Er erinnerte das Volk an die große Güte Gottes und daran, wie Er sie aus der Knechtschaft der Ägypter errettet hatte. Gott hatte sie sicher durch das Rote Meer geleitet; Er hatte sie auf ihrer langen, mühseligen Wanderung durch die Wüste geführt und ernährt. Und schließlich hatte Er sie in das verheißene Land der Sicherheit und Fülle gebracht.

Josua wußte um die Versuchungen, denen die Kinder Israel ausgesetzt gewesen waren, besonders die Versuchung des Götzendienstes. Die benachbarten Völker hatten Götter oder Götzen, die sie sehen und berühren konnten. Die Israeliten hatten einen Gott, den großen, allgegenwärtigen, allmächtigen Ich bin. Es war ein herrliches Erbe — dieser Monotheismus ihrer Vorväter — die herrlichste Erbschaft in der ganzen Welt. Es war jedoch auch eine beständige Herausforderung, und immer wieder wurden die Israeliten von den leichteren, weniger geistigen Formen der Gottesverehrung ihrer Nachbarn angelockt.

Wenn wir heute auf diese Blätter der Frühgeschichte zurückblicken, verurteilen wir gewöhnlich die Israeliten für ihr törichtes Trachten nach anderen Göttern. Es geziemt uns, darauf zu achten, daß wir nicht dasselbe tun. Die sogenannten Götter von heute mögen andere Namen tragen, aber ihre Kennzeichen sind denen der Götzen der Vorzeit ganz ähnlich, jenen falschen Göttern des Materialismus, des Aberglaubens und der Furcht.

Josua warnte sein Volk beständig davor, den falschen Göttern zu dienen An diesem großen Tage der Entscheidung forderte er sie zu einer augenblicklichen Wahl auf, zur augenblicklichen Treue gegen den einen Gott. „Erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt,“ rief er aus (Jos. 24:15). Und er fügte hinzu: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ Und der Bericht geht weiter: „Da antwortete das Volk und sprach: Das sei ferne von uns, daß wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen. ... Da sprach Josua zum Volk: Ihr seid Zeugen über euch, daß ihr den Herrn euch erwählt habt, daß ihr ihm dienet. ... Also machte Josua desselben Tages einen Bund mit dem Volk. ... Und Josua schrieb dies alles ins Gesetzbuch Gottes.“

Im 18. Kapitel des Ersten Buches der Könige finden wir den Bericht über einen anderen Propheten, den Propheten Elias, der Jahrhunderte später die Kinder Israel aufforderte, zwischen Gott und den Götzen des Materialismus zu wählen. Als er sich den 450 Propheten Baals und den 400 Propheten der Aschera gegenüber sah, die alle bei Hofe in hoher Gunst standen, forderte Elias die Leute auf, ihre Entscheidung zu treffen. „Wie lange hinket ihr auf beide Seiten?“ fragte er. „Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist's aber Baal, so wandelt ihm nach.“ Und dann, angesichts des ganzen Volkes, demonstrierte er die Macht und Herrlichkeit Gottes. Und wie mit einer Stimme rief das ganze Volk: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“

Im vierten Kapitel des Matthäus-Evangeliums wird von verschiedenen Versuchungen berichtet, denen sich Christus Jesus gegenüber sah. Ihm wurde gesagt, daß „alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit“ ihm gehören würden, wenn er niederfallen und den Teufel, das Böse, anbeten würde. Die Antwort Jesu schallt durch die Jahrhunderte: „Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben:, Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn ,und ihm allein dienen.' “ Und in der Bibel heißt es weiter: „Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.“

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, stand oft vor der Wahl zwischen Gott und dem Mammon. Tapfer und mit unerschütterlichem Gottvertrauen, dem Vertrauen auf das Gute, widerstand sie jedoch den Versuchungen und gab der Welt die Religion der Christlichen Wissenschaft, den von Christus Jesus verheißenen Tröster, der sicherlich kommen und ewiglich bei uns bleiben sollte.

Zu jedem von uns kommen Versuchungen in vielen Verkleidungen, den Baal anzubeten: an die Wirklichkeit und Macht von Sünde, Krankheit und Tod zu glauben, uns zu fürchten, eifersüchtig zu sein, zu hassen, falsch Zeugnis gegen uns oder unseren Nächsten zu reden oder falsche Maßstäbe von Reichtum, Beliebtheit und Erfolg anzunehmen. Auch wir mögen das Empfinden haben, daß wir uns in einer Wüste der Unsicherheit, des Leidens oder des Zweifels befinden. Im Glossarium von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ beginnt Mrs. Eddy ihre Definition von „Wüste“ mit den Worten (S. 597): „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis.“ Und dann fügt sie die folgenden tröstlichen Worte geistiger Bedeutung hinzu: „Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in welchem der materielle Sinn der Dinge verschwindet, und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt.“

„Erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt.“ Dies ist die tägliche, die stündliche Forderung an uns. Erwählet euch, ob ihr in der Wüste des Materialismus oder im Gelobten Land der Fülle weilen wollt — der vollen Gesundheit, der reichlichen Versorgung, der Fülle des Guten aller Art. Die Wahl steht uns frei. Sie ist in Wirklichkeit sehr einfach. Es gibt nicht viele Gemüter, Willen oder Wege. Es gibt tatsächlich nur ein Gemüt, Gott; einen Willen, Gottes Willen; einen Weg, den Weg Gottes. Der Mensch ist das Bild und Gleichnis Gottes, der volle und vollkommene Ausdruck Gottes, des göttlichen Gemüts. Es gibt keinen halben Ausdruck des göttlichen Willens; keine halbe oder begrenzte Intelligenz; keine halbe oder begrenzte Gesundheit, kein halbes oder begrenztes Gutes. Wenn wir diese großen Wahrheiten von ganzem Herzen anerkennen, so erfolgt Heilung; denn Heilung ist das Ergebnis der Anerkennung der Vollkommenheit Gottes und des Menschen als Gottes Kind, als Werk Gottes. „Das Werk der Liebe und die Liebe müssen übereinstimmen,“ sagt uns eins unserer Lieder (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 51 — frei übersetzt).

Die Götzen des Materialismus mögen sehr wirklich erscheinen. Der Augenschein der materiellen Sinne, die Diagnosen materieller Zustände und die Propaganda materieller Ideologien mögen von allen Seiten auf uns einstürmen. Dann steht es uns zu, uns zwischen Gott und Baal zu entscheiden. Aber es gibt nur eine Wahl — Gott, das Gute. Wie laut und verführeisch die Ansprüche des Bösen auch erscheinen mögen, wie erfolgreich sie in ihrem Kampf gegen die Wahrheit auch zu sein scheinen, wie verschlagen sie die Wahrheit auch verhöhnen mögen, das Böse ist dennoch gottlos — und daher machtlos, wesenlos, keine Person, kein Ort oder Ding; denn Gott ist Alles-in-allem. Und der Mensch, das geliebte Kind Gottes, ist niemals auch nur einen Augenblick von der Macht, Führung und Güte Gottes getrennt.

Eins der Lieder im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft lautet (Nr. 258, erster Vers):

„Jedem Menschen, jedem Volke,
Nahet jene Stund' einmal,
Wo man zwischen gut und böse
Treffen muß die rechte Wahl.
Gottes Bote, der Messias,
Zeiget uns, was gut, was schlecht;
Jeder unterscheiden lernet
Zwischen dem was falsch, was echt.“

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