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„Gegründet auf Liebe“

Aus der März 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf die größte Glocke des Glockenspiels, das im Erweiterungsbau Der Mutterkirche angebracht ist, hat Mary Baker Eddy die folgende Inschrift setzen lassen:

„Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter
in Boston, Massachusetts
1906
gegründet auf Liebe“

Der Bericht ist in dem so interessanten Buch, „Der Erweiterungsbau Der Mutterkirche“ von Margaret Williamson (S. 65) niedergelegt. Wie bezeichnend für Mrs. Eddy, von Der Mutterkirche als „gegründet auf Liebe“ zu sprechen. Und in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ erklärt Mrs. Eddy, diese geistig inspirierte Frau (S. 35): „Unsre Kirche ist auf dem göttlichen Prinzip, Liebe, erbaut. Wir können uns mit dieser Kirche nur vereinigen, wenn wir neu geboren werden aus dem Geist, wenn wir das Leben erreichen, das Wahrheit ist und die Wahrheit, die Leben ist, indem wir die Früchte der Liebe hervorbringen — Irrtum austreiben und die Kranken heilen.“

Wenn man die geistige, die wahre Kirche versteht, für die der materielle Bau nur ein Symbol ist, dann wird man wissen, daß das Erbauen einer Kirche nicht mit der Errichtung und Einweihung eines materiellen Baues beendigt ist. Vielmehr wird man erkennen, daß die individuelle Demonstration der wahren Idee von Kirche als notwendiger Teil zum täglichen Leben gehört und immer vollständiger zum Ausdruck kommt, je mehr die geistigen, rechten Ideen, die ununterbrochen von der Liebe ausgehen, nutzbar gemacht werden. So sollten sich die Mitglieder Der Mutterkirche und ihrer Zweige oft fragen: „Was bringe ich heute in meiner Demonstration von Kirche zum Ausdruck?“ Wenn das Denken beharrlich auf das Prinzip gerichtet wird, verschwinden solch irrige Suggestionen wie Furcht, Stolz, Eigenwille, Ärger, Tadelsucht, Empfindlichkeit und Begrenzung. Das aufrichtige Verlangen nach geistiger Erleuchtung wird einen immer vollkommeneren Ausdruck finden in Barmherzigkeit und in Demut, die keine Schwäche ist, in gütigem Geben, in Weisheit, Reinheit, Liebe, Heiligkeit, und in dieser Weise wird sich eine immer größere geistige Vollständigkeit in der täglichen individuellen Demonstration von Kirche entfalten.

Im Verhältnis zu unserer Geistigkeit werden wir mit Erfolg unseren Verpflichtungen als Kirchenmitglieder nachkommen. Wir werden uns wachsam vor den Ansprüchen des Bösen hüten, damit uns nichts daran hindern kann, das Gute in andern zu würdigen. Wir werden beständig nach der Demonstration einer guten Zweigkirchenverwaltung streben und nach der christusähnlichen Hingabe bei der Unterstützung Der Mutterkirche in ihren weltweiten Unternehmungen. Wir werden Ungeduld überwinden und gütig und liebevoll zu den Mitgliedern unserer Kirche sein. Wir werden scharfe Bemerkungen vermeiden und bereit sein, zu geben und anzunehmen. Wir werden nicht versuchen, die Lade Gottes zu halten, wie Usa, der Israeliter, es tat (siehe 2. Sam. 6:6), denn wir werden verstehen, daß Gott auf Seine eigene Weise regiert.

Das geistig gesinnte Kirchenmitglied wird gebetvoll für die Mitgliederversammlungen arbeiten und wissen, daß das göttliche Gemüt gegenwärtig und allmächtig ist. Wenn wir erkennen, daß alles, was nicht in die Reinheit Christi gekleidet ist, unwirklich ist, dann werden wir dem Bösen keinen Glauben schenken, sondern danach streben, uns beständig der Allgegenwart der Liebe bewußt zu sein, und verstehen, daß Fortschritt sich nur durch Liebe bekundet in der Kirche, die auf „Liebe gegründet“ ist.

Ein junger Anhänger der Christlichen Wissenschaft sagte einmal zu einem Schüler unserer Führerin: „Ich hoffe, ich werde später einmal Leser sein.“ Der erfahrenere Arbeiter lächelte und antwortete: „Ich hoffe, daß Sie, sollten Sie je Leser werden, dann dafür bereit sind.“ In der Tat, eine weise Antwort, um menschlichen Ehrgeiz zum Schweigen zu bringen und geistiges Streben anzuregen.

Der selbstlose Arbeiter sucht mehr die Gelegenheit zu geistigem Dienen, als durch sein Dienen eine menschlich bedeutende Stellung in seiner Zweigkirche zu erreichen. Jedes Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche hat unbegrenzte Gelegenheiten, durch sich das Wort Gottes hindurchscheinen zu lassen, gleichviel ob es in der Sonntagsschule oder im Lesezimmer dient, ob als Ordner, als Mitglied eines Komitees oder als Leser. In dem Verhältnis, wie die Leser und Mitglieder die unendliche Fähigkeit des Menschen, gut zu sein, klar erkennen, wird das im Gottesdienst gesprochene Wort jene geistige Höhe des Denkens ausdrücken, die erleuchtet und heilt.

Paulus erklärte (2. Tim. 3:16, 17): „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ Wenn das einzelne Mitglied die wahre Idee von Kirche demonstriert, dann wird sich äußerlich große Harmonie, Güte und Einigkeit entfalten. Es werden mehr Heilungen stattfinden, und die beständigen Beweise geistigen Gedeihens werden sich in lebhafterer Tätigkeit im Lesezimmer ausdrücken, in zunehmendem Besuch der Gottesdienste und der Sonntagsschule und in regerem Interesse in der Gemeinde an den von der Kirche abgehaltenen Vorträgen.

Jedes Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche erkennt, wie notwendig die individuelle, regelmäßige Unterstützung seiner Zweigkirche ist, und zwar nicht nur durch regelmäßigen Besuch, dankbare Zeugnisse, bereitwilliges Dienen und tägliche Beweise, sondern auch durch großzügige Beiträge. Eine beliebte Bibelstelle ermahnt uns (Mal. 3:10): „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ Geben und Nehmen gehen so selbstverständlich miteinander, wie des Meeres Ebbe und Flut. Man kann nicht das eine ohne das andere haben. Unser geistiges Kornhaus hat einen zweifachen Zweck, denn in dem Maße, wie wir in dieses Kornhaus die Früchte unserer Arbeit einbringen, unsere Zehnten der Treue, der Dankbarkeit, Selbstlosigkeit und des Dienens, finden wir, daß die geistige Idee von Kirche eine ergiebige Quelle der Inspiration ist, die dem Geber „die Früchte der Liebe herabschüttet — Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“

Mrs. Eddy, die stets aufmerksam auf die Weisungen der göttlichen Liebe achtete, schrieb das Handbuch Der Mutterkirche unter der Regierung, die Die Mutterkirche und ihre Zweige auf ewig vereint. Und in einem Brief vom 27. Februar 1903 an den Vorstand der Christlichen Wissenschaft, zu der Zeit, als die Pläne für den Erweiterungsbau Der Mutterkirche ausgearbeitet wurden, erklärte Mrs. Eddy (Fortdauer Der Mutterkirche und ihres Handbuches, revidierte Ausgabe, S. 17): „Das gegenwärtige und zukünftige Gedeihen der Bewegung der Christlichen Wissenschaft beruht in hohem Maße auf den Satzungen und der Verwaltung, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter' in Boston. Niemand außer mir kann so genau wie ich wissen, wie wichtig es ist, daß die einmütige Gesinnung dieser Kirche im Befolgen ihrer gegenwärtigen Satzungen unerschütterlich bleibt.“

Wie das fruchtbare Land, das bewässert werden muß, um seine Fruchtbarkeit zu erhalten, einer reichen, nie versagenden Wasserquelle bedarf, so bedarf eine Zweigkirche des unerschöpflichen „Stromes lebendigen Wassers“ (Offenb. 22:1), der reichlich und ununterbrochen durch die Tätigkeiten Der Mutterkirche fließt. „Gegründet auf Liebe“, verleiht Die Mutterkirche den Mitgliedern ihrer Zweige andauernde Stärke und Inspiration, so daß all ihre Unternehmungen reiche Ernte bringen können. Den liebevollen Ermahnungen ihrer Führerin gehorsam, sind die treuen Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt Hörer und Täter des Wortes. Für sie bedeutet die Demonstration von Kirche eine reiche und befriedigende Erfahrung, die unaufhörliche geistige Entfaltung bringt und sie befähigt, aller Menschheit zuzurufen (Offenb. 22:17): „Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“

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