Nach dem Ersten Weltkriege fanden wir, meine Frau und ich, die Christliche Wissenschaft, und als wir uns erst ganz kurze Zeit mit ihr beschäftigt hatten, konnte ich schon die Wahrheit in bezug auf Ursache und Wirkung erfahren. Es war die Zeit kurz nach der Inflation in unserem Lande in der Nachkriegszeit, und wir hatten erhebliche Geldsorgen. Eines Tages fühlte ich mich plötzlich sehr krank und mußte zu Bett gehen. Ein Arzt stellte Rippenfellentzündung fest.
Wir hatten schon einige Male die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen einer christlich-wissenschaftlichen Kirche besucht, auch einen Ausüber kennen gelernt; und so beschlossen wir, Hilfe in der Christlichen Wissenschaft zu suchen. Das Gehen fiel mir sehr schwer; daher bestellte meine Frau eine Taxe und half mir einsteigen; doch ich fuhr dann allein zu dem Ausüber.
Auf dessen Frage, was denn die Annahme wäre, sagte ich nur, daß ich Schmerzen hätte. Nachdem es eine Weile still zwischen uns gewesen war, kam mir plötzlich der Gedanke, von meinen geschäftlichen Schwierigkeiten zu erzählen. Wir sprachen eingehend darüber, und der Ausüber gab mir hilfreiche Erklärungen wissenschaftlicher Wahrheit.
Als ich dann den Ausüber verließ, ging ich erleichtert über die Straße zur Straßenbahn, sprang auf und fuhr nach Hause. Erst dann wurde es mir bewußt, daß alle Symptome der Krankheit verschwunden waren; und sie sind auch nie wiedergekehrt. Es war eine augenblickliche Heilung, doch nicht nur von Rippenfellentzündung, sondern auch von der Furcht und Sorge, die sie verursacht hatten.
Nach dieser Heilung besuchten wir, meine Frau und ich, regelmäßig die Sonntagsgottesdienste und Mittwochabend-Versammlungen und gingen gemeinsam unsern Weg in der Christlichen Wissenschaft. Kurz nach obiger Erfahrung konnten wir einen Fall von versuchter Unehrlichkeit bei einem unserer Kunden überwinden und den Beweis erbringen, daß ein Gotteskind einem andern keinen Schaden zufügen kann.
Auch ein Fall von Blutvergiftung infolge eines Insektenstiches wurde in zwei Tagen geheilt. Obwohl der materielle Augenschein sehr bösartig war und mich daher unsicher machte, versicherte mir der Ausüber fest und bestimmt die Heilung würde erfolgen. Bald konnte ich mich dann auch überzeugen, daß die Wahrheit gesiegt hatte.
Im Laufe der nun folgenden 30 Jahre haben wir viele Segnungen körperlicher und geschäftlicher Art erfahren dürfen. Treue Freunde stützten unsre ersten schwachen Schritte. Als wir 1945 durch Bombenangriff all unsern materiellen Besitz verloren hatten, fanden wir uns drei Wochen später schon wieder in gewinnbringender Tätigkeit, dank des Erkennens unsrer wahren geistigen Substanz.
Für all diese Segnungen bin ich Gott von ganzem Herzen dankbar. Doch besonders dankbar bin ich für das Vorrecht der Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und dafür, daß ich im Laufe der Jahre unserer Zweigkirche in verschiedenen Ämtern, darunter auch dem des Zweiten Lesers, dienen durfte. Durch diesen Dienst und Klassenunterricht bin ich so tief in den Geist der Christlichen Wissenschaft eingedrungen, daß diese erhabene, göttliche Lehre heute den ganzen Inhalt meines Lebens ausmacht.
Alles was ich in dieser Zeit erleben durfte, steht mit immer noch wie eine helle Leuchte in der Erinnerung, während die bösen Tage, von denen ich mit den Worten der Bibel sagte, daß sie „mir nicht gefallen“, in meiner Erinnerung ganz verblaßt sind und immer mehr verschwinden. Das ist auch ein Beweis für die Wahrheit, daß das Gute Wirklichkeit und Substanz ist, dagegen das Böse ein Nichts, das sich schließlich auflöst wie Schall und Rauch.
Dankbar bin ich auch für die Bibel und die Literatur der Christlichen Wissenschaft, aus der ich mein tägliches Brot, nämlich meine geistige Nahrung, schöpfe. Dabei habe ich erkannt, daß die Christliche Wissenschaft die Wissenschaft der absoluten Wahrheit ist, für die es keinen Ersatz gibt. Ich bin Gott innig dankbar, daß Er uns durch unsre liebe Führerin Mary Baker Eddy diese Wissenschaft offenbart hat.
Coburg, Deutschland