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Menschliche Schritte sind unerläßlich

Aus der September 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit undenklichen Zeiten haben die Menschen die bösen Wirkungen des von so vielen angenommenen Glaubens erlebt, daß das Menschengeschlecht von zwei Vorfahren abstamme, von Adam und Eva; daß die Menschen materielle Körper und individuelle Gemüter ererbt hätten und daß alle durch die Erfahrungen von Geburt, Wachstum, Reife, Verfall, Tod und Auflösung gingen.

Christus Jesus, der Begründer des Christentums, nahm dieses falsche Zeugnis vom Ursprung und Dasein des Menschen nicht an. Er erklärte, daß Gott der Vater aller ist; daß Er Geist ist; und daß Seine Schöpfung geistig ist, nicht materiell. Er sagte, daß Geist allein lebendig macht, und daß das Fleisch — Materie, Materialität — „nichts nütze“ ist (Joh. 6:63).

Auf der Grundlage dieser und anderer biblischen Erklärungen und der Offenbarung, die Mary Baker Eddy direkt von Gott empfing, legte sie die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dar.

Diese Wissenschaft bekräftigt Jesu Lehren, daß Geist Alles, und Seine Schöpfung geistig ist, und daß es in Wirklichkeit nichts dergleichen wie Materie oder materielles Dasein gibt. Das sogenannte materielle Dasein, so erklärt Mrs. Eddy, ist nur das irrige oder gefälschte Zeugnis eines falschen, vermeintlichen Gemüts, des fleischlichen Gemüts, das sie sterbliches Gemüt nennt.

Es war die Mission Jesu und unserer Führerin, den Menschen zu zeigen, wie sie die falschen Annahmen aufgeben können, die behaupten, der Mensch und das Universum seien materiell, sterblich und der Disharmonie und dem Verfall unterworfen. Obwohl sie die großen Wahrheiten des geistigen Seins predigten, und das Ideal des vollkommenen Gottes und des vollkommenen Universums, den Menschen einbegriffen, hochhielten, war es Jesu und Mrs. Eddys erhabener Vorsatz, den Menschen zu zeigen, wie dieses Ideal im täglichen Leben praktisch angewendet werden konnte.

Jesus wies darauf hin, daß die menschlichen Schritte getan werden müßten, ehe die Menschen der Segnungen des immer gegenwärtigen geistigen Seins teilhaftig werden könnten. Er sagte seinen Nachfolgern, daß sie die Zehn Gebote halten, und Gottes Geheiß, Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, folgen müßten. Seine erhabene Bergpredigt führt im besonderen an, was von dem einzelnen im täglichen Leben beobachtet werden muß, bevor er sein wahres Geburtsrecht der Vollkommenheit als Kind Gottes verstehen und erleben kann.

Auch unsere Führerin behauptet beständig in allen ihren Schriften, daß die menschlichen Schritte getan werden müssen, bevor man sich der herrlichen Hilfsmittel des Geistes erfreuen kann. In „Wissenschaft und Gesundheit" schreibt sie (S. 253): „Die göttliche Forderung: ‚Darum sollt ihr vollkommen sein,‘ ist wissenschaftlich, und die menschlichen Schritte, die zur Vollkommenheit führen, sind unerläßlich.“ Und weiter schreibt sie: „Gott verlangt Vollkommenheit, aber nicht eher, als bis die Schlacht zwischen Geist und Fleisch ausgefochten, und der Sieg gewonnen ist.“

Jesus verkündete, daß das Himmelreich, das Reich Gottes, nahe herbeigekommen ist und in der Tat inwendig in uns ist. Der Apostel Johannes erklärte (1. Joh. 3:2): „Wir sind nun Gottes Kinder.“ Auch Mrs. Eddy betont die gegenwärtige Vollkommenheit von Gottes Schöpfung.

Doch Jesus sonderte sich nicht ab, er ging unter die Menschen, lebte in ihren Familien, heilte und tröstete sie und regte sie an, die Wahrheit zu leben. Als er die Füße der Jünger wusch, veranschaulichte er durch diese Handlung, daß wahres Dienen sich in täglichen Taten ausdrückt und nicht lediglich in Wahrheitsbekenntnissen. Er sagte zu ihnen (Joh. 13:17): „So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's tut.“ In seinem wertvollen Gleichnis von den „Zentnern"“ zeigt Jesus wie wichtig es ist, daß wir menschlich Fortschritte machen, indem wir die von uns verstandene Wahrheit anwenden.

Ein Dichter sagt: „Das Himmelreich wird nicht mit einem einzigen Sprung erreicht.“ Wir müssen Schritt für Schritt durch tägliche Taten, sowohl durch Ringen als auch durch Heilen, zu der Erkenntnis dieses himmlischen Daseinszustandes gelangen.

Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 233): „Jeder Tag fordert von uns höhere Beweise, nicht nur Bekenntnisse der christlichen Kraft.“ Und im nächsten Absatz sagt sie: „Die Zeiten müssen sich langsam zur Vollkommenheit emporarbeiten. Wie lange es währen wird, bis wir zur Demonstration des wissenschaftlichen Seins gelangen, weiß kein Mensch — ‚auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater‘; aber der falsche Anspruch des Irrtums setzt seine Täuschungen fort, bis das Ziel der Güte beharrlich erworben und gewonnen ist.“

Jemand mag eine gute Kenntnis von Mathematik haben. Wenn er aber von diesem Wissen keinen Gebrauch macht und es bei der Lösung einer mathematischen Aufgabe nicht anwendet, nütze ihm sein Wissen nicht das geringste. Genau so verhält es sich mit einem Zimmermann, der alle erforderlichen Werkzeuge und einen ausgezeichneten Bauplan besitzt. Wenn er die Werkzeuge nicht benutzt und den Bauplan nicht korrekt liest, wird das Haus weder angefangen noch beendet werden.

Jesus sagte uns: Wenn wir die Wahrheit kennen, wird sie uns frei machen; aber dabei gibt es eine Bedingung: Wir müssen an seinem Wort festhalten, das heißt, wir müssen seinen Lehren folgen.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft sind die Wahrheiten des geistigen Seins klar dargelegt. Diese Wahrheiten sind unsere Werkzeuge; sie sind scharf und glatt. Sie sind auch die Waffen unseres geistigen Kampfes; sie sind die Sicheln, mit denen wir die Früchte wohlgetaner Arbeit auf dem Erntefeld der Welt einbringen sollen.

In einem Kapitel in „Wissenschaft und Gesundheit“, betitelt „Fußtapfen der Wahrheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 254): „Während des Zeitalters des Sinnlichen mag die absolute Christliche Wissenschaft vor dem Wechsel, der Tod genannt wird, noch nicht erreicht werden, denn wir haben nicht die Kraft, das zu demonstrieren, was wir nicht verstehen. Das menschliche Selbst aber muß mit dem Geist des Evangeliums erfüllt werden. Gott fordert von uns, daß wir heute diese Aufgabe mit Liebe auf uns nehmen, das Materielle so schnell wie tunlich aufgeben und das Geistige ausarbeiten, das für das Äußere und Tatsächliche bestimmend ist.“

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